Mitsubishi EVO VII - im Test | 14.03.2002
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Langsam aber sicher löst sich meine anfängliche Verkrampfung und nach den ersten Drifts, nehme ich das Gespräch wieder auf. Beppo zeigt sich vor allem vom verstellbaren Differenzial begeistert.
Per Knopfdruck lässt sich die Fahrbahn-Beschaffenheit (Schnee, Schotter oder Asphalt) wählen, der Unterschied wird gleich im Praxiseinsatz demonstriert.
Je nach Einstellung ändert sich die Tendenz auf einer Schotterfahrbahn vom leichten Untersteuern bis zum brutalen Übersteuern, wirklich beeindruckend.
Da auch einem Evo VII bei maximaler Beanspruchung einmal heiß werden kann, wird der Intercooler entweder automatisch oder per Tastendruck mit Wasser besprenkelt, Otto-Normalverbraucher wird diese Funktion aber wohl eher im sommerlichen Urlaubs-Stau benötigen...
Zurück zu unserem Ritt mit Beppo, jeder Drift wird zum Genuss, nach der anfänglichen Gewöhnungs-Phase möchte man nach einer gewissen Zeit gar nicht mehr aussteigen.
Stopp sollte man allerdings nicht mit allzu großem Nachdruck sagen, schließlich stehen die gewaltigen Brembo-Bremsen der Beschleunigung um fast nichts nach, gut, dass es Gurte gibt.
Natürlich haben wir auch selbst am Lenkrad gedreht, Showeinlagen á la Beppo Harrach haben wir aber tunlichst unterlassen, schließlich wollten wir den Boliden unbeschadet wieder retournieren. Eur 50.800,- (ca. ATS 700.000,-) zahlt man schließlich nicht aus der Portokasse...
Auffallen ist dank des beeindruckenden Flügel- und Schürzen-Werks aber bereits im Stand garantiert, nicht nur einmal drehte beim Warten an der roten Ampel der Nachbar die Scheibe herunter, um sich über die genauen Daten zu informieren. Spätestens als die Ampel dann grün zeigte, war dann wohl jedem klar, dass wir nicht übertrieben haben. ;-)
Wobei man seinen Gasfuß gut in Zaum halten sollte, die Brieftasche respektive der Führerschein sind sonst ständig in Gefahr, denn ehe man sich's versieht, ist man um Häuser zu schnell. Da hilft dann wahrscheinlich auch die Ausrede nichts, dass der Tacho in Meilen angeschrieben ist und die darunterliegende km/h-Skalierung mit freiem Auge fast nicht sichtbar ist.
In Gefahr ist die Brieftasche übrigens auch beim regelmäßigen Betanken des Boliden, aufgrund des mit 50 Litern Volumens relativ kleinen Tanks ist diese Tätigkeit keine Seltenheit. Zum Verbrauch nur soviel, der Gentleman schweigt und genießt, wer die Werksangabe von 10,9 Litern auf 100 Kilometern aber tatsächlich schaffen sollte, der ist des Evos nicht würdig!
Eigentlich könnte man das Kapitel "Fahren" ja noch schier endlos fortsetzen, wer aber auch etwas über den Innenraum des Mitsubishi Lancer Evo VII erfahren will, der sollte zur nächsten Seite weiterblättern.