Cadillac CTS 3,2 V6 - im Test | 03.06.2003
Fahren und Tanken
Wer ein Freund von großvolumigen V8-Motoren ist, wird sich mit der neuen Cadillac-Motorengeneration schon etwas schwer tun. Der 3,2 Liter V6 ist zwar seidenweich und von der Leistung her völlig ausreichend, der V8-Sound und der Durchzug fehlen aber.
Den Sprint von 0 auf 100 km/h bewältigt die Automatik-Version der 1,7 Tonnen schweren Limousine zwar in tollen 7,7 Sekunden, für den Zwischenspurt muss aber die Automatik zu viel schalten. Zumeist wird erst einmal ein Gang runter geschalten, was für eine schnelle Beschleunigung zumeist zu wenig ist. Erst nach einer kurzen Pause geht es dann nochmals einen Gang abwärts, und die volle Leistung kann sich entfalten.
Dafür dürfte die Freude an der Tankstelle umso größer sein. Im Schnitt hat sich der Cadillac trotz großen Stadtanteils mit 12,3 Litern auf 100 km begnügt. Überland zeigte der Computer sogar Werte zwischen 7 und 9 Liter an. Das Verhältnis zwischen Leistung und Verbrauch ist somit in Ordnung.
Ebenfalls in Ordnung ist auch das, was die Cadillac-Techniker mit dem Fahrwerk gemacht haben. Nichts ist geblieben vom ultraweichen US-Fahrwerk vergangener Tage. Der CTS meistert enge Bergstraßen ebenso problemlos wie lange Autobahnetappen. Im Vergleich zur Konkurrenz aus Deutschland muss sich der Cadillac nicht mehr verstecken. Er zeigt auch genau seine Grenzen und lässt sich dank des in unserem Testwagen integrierten StabiliTrak-Stabilitätsprogramms auch nicht aus der Ruhe bringen.
Einzig ein leichtes übersteuern zeigt uns die Tatsache an, dass es sich wohl um einen Hecktriebler handeln muss. Beim CTS handelt es sich ja um die erste Cadillac-Limousine mit Heckantrieb seit über 20 Jahren: Zwar hatte der Vorgänger, der Catera, auch schon Heckantrieb, jedoch war dies nur eine optisch leicht veränderte Version unseres Opel Omegas.
Der Cadillac vereint einen sparsamen V6-Motor mit einem guten Fahrwerk, lediglich die Automatik könnte noch eine kleine Überarbeitung vertragen.