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Fahren & Tanken

OK, genug der schönen Worte, nun geht's ans Eingemachte. Der Focus RS ist auf Hochglanz gebracht - warum eigentlich, werden wir uns in wenigen Minuten fragen - Beppo Harrach steht bereit, um uns auf dem heißen Sitz durch die Gegend zu kutschieren.

Spätestens beim Versuch, das Turbo-Triebwerk zum Leben zu erwecken, werden "Nicht-Insider" leicht verzweifeln. Beim Dreh am Zündschlüssel tut sich nämlich gar nichts, keinen Mucks gibt der RS von sich.

Giftgrün ist die Farbe, die man nun beachten sollte, die Farbe eines kleinen runden Knopfes im Bereich der Handbremse. Unscheinbar und dennoch eines der wichtigsten Goodies des Fahrzeuges. Hier wird gezündet, ähnlich wie bei reinrassigen Motorsport-Boliden.

Endlich, selten klangen Abgase wohl dermaßen gut wie beim Focus RS, gut hörbar für jedermann und dennoch nicht übertrieben laut, die Sound-Designer haben ganze Arbeit geleistet.

Beppo fährt sich und vor allem den Turbomotor langsam warm, leider fehlt unverständlicherweise eine Temperatur-Anzeige für das Triebwerk. Egal, Beppo wird schon wissen, was gut für dieses Baby ist, wir legen los zur ersten SP.

Unsere Schotter- und Eisspione haben uns mit Nachdruck darauf aufmerksam gemacht, dass in manchen Kurven blankes Eis vorzufinden ist, in anderen macht loser, schlammiger Untergrund das Unternehmen zu einer Rutschpartie.

Ich bin mir mittlerweile nicht mehr ganz sicher, ob diese Fahrbahnbeschaffenheit das richtige Terrain für einen dermaßen starken Fronttriebler ist, aber nun ist es für einen Rückzieher wohl zu spät.

Beppo hält das Aggregat mit kurzen Gasstößen bei Laune, lässt die Kupplung kommen und ab geht's. Soweit so gut, denk ich mir, die Vorderräder drehen doch deutlich durch als der Turbo mit seiner Arbeit beginnt. Bereits ab 2.000 U/min. wird man in die Sitze gedrückt, bei 3.500 U/min wird's dann richtig ernst. Turboloch? Ein Fremdwort für den RS.

Nach einer kurzen Gewöhnungsphase kommt Beppo aber so richtig in Fahrt und zirkelt den "Blauen" haarscharf um die zahlreich - in Form von Alleebäumen - vertretenen Zaungäste. Wow, wo unsereins stolz ist, mit der Handbremse einen halbwegs akzeptablen Drift hingelegt zu haben, schaukelt Beppo den RS mit ein paar Schlenkern so richtig auf, um ihn dann im Drift um die Kurve zu bewegen, der Albtraum jedes ESP-Systems.

Dabei bin ich von der Traktion mehr als überrascht, wüsste man nicht, dass man in einem Fronttriebler sitzt, man könnte fast glauben, in einem Allradler vom Schlag eines Mitsubishi EVO oder Subaru Impreza unterwegs zu sein. Soundfile Beppo Harrach

Auch beim Abstecher auf Asphalt zeigt sich das Fahrwerk von seiner besten Seite, der Ford klebt förmlich auf der Straße. Damit vor lauter Begeisterung nicht auf's Schalten vergessen wird, erinnert ein orangefarbenes Lämpchen ans Erreichen der Drehzahlgrenze und das Einlegen des nächsten Ganges.

Vorsicht ist bei nasser oder gar glatter Fahrbahn sowie Streusplitt geboten, die Abfluggefahr ist groß und es drehen besser geübte Hände am Volant.

Beim Focus RS hat man bewusst auf zahlreiche elektronische Helferlein verzichtet, einzig ein Sport-ABS ist mit an Bord. Die Verzögerungswerte sind übrigens ähnlich beeindruckend wie die Beschleunigung, die Brembo-Bremsanlage leistet ganze Arbeit und benötigt aus 100 km/h bis zum Stillstand gerade einmal 37 Meter.

Das Thema Motorsport ist beim RS allgegenwärtig, angefangen von den Sparco-Sitzen über die erwähnten Brembo-Bremsen oder den Garrett-Turbolader bis hin zum "Quaife ATB" Differential, das für die fabelhafte Traktion verantwortlich zeichnet.

Beppo hat seine Runde mittlerweile beendet, wir machen einen Abstecher zur nächstgelegenen Tankstelle. Derartige Prügelei hat ihren Preis, rund 20 Liter muss man bei forcierter Gangart einplanen. Keine Angst, im Normalbetrieb findet man mit rund 12 Litern das Auslangen, für ein 215 PS starkes Turbotriebwerk ein akzeptabler Wert, wie wir meinen.

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