Opel Meriva 1,8 Enjoy – im Test | 01.09.2003
Innenraum
Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Fahrzeugen der Kompaktklasse fühlt man sich im Innenraum des Meriva auf Anhieb pudelwohl. Die verwendeten Materialien verströmen bis auf einige wenige Ausrutscher das Flair der gehobenen Mittelklasse. Die erhöhte Sitzposition sorgt in Verbindung mit den großen Fensterflächen für eine deutlich verbesserte Übersicht.
Die Gestaltung des Armaturenbretts orientiert sich an der neuen Linie, die Opel bereits im Ansatz beim Omega und schlussendlich dann beim neuen Vectra eingeführt hat. Klar gezogene Linien und Kanten sowie streng gegliederte Bedienelemente lassen alles sehr aufgeräumt, beinahe nüchtern wirken.
Logisch, dass die Bedienung keinerlei Rätsel aufgibt. Alles liegt dort, wo man auch mit verbundenen Augen hingreifen würde. Besonderes Lob verdienen sowohl der griffige Lichtschalter als auch das Radio mit großen Knöpfen und Drehreglern.
Wirklich und ohne Übertreibung hervorragend sind den Opel-Ingenieuren die Sitze gelungen. Selbst auf langen und kurvigen Strecken bieten sie mit ihren großzügigen Abmessungen und der straffen Polsterung bei gleichzeitig gutem Seitenhalt auch Großgewachsenen optimalen Komfort. Die verwendeten Stoffe sind strapazierfähig und dürften so –auch bei Benutzung durch tobende Kinder- lange ansehnlich bleiben.
Für ebensolche Mitfahrer hat sich Opel im Fond etwas Besonderes einfallen lassen: Neben Klapptischen an den beiden Vordersitzen, gibt es beim „Enjoy“ serienmäßig den sogenannten Travel Assistant. Diese multifunktionelle Box wird auf den umgeklappten mittleren Fondsitz geklemmt und beherbergt neben diversen Fächern und Getränkehaltern auch eine Armlehne. Gegen Aufpreis ist zusätzlich noch ein Twin-Audio-System erhältlich, mit dem die Mitfahrer über Kopfhörer verschiedenen Tonquellen lauschen können. Für Frischluftfans gibt es sogar ein zusätzliches Glasschiebedach über der zweiten Reihe.
Ablagefächer sind im ganzen Fahrzeug verteilt, selbst nach mehreren Wochen wird man immer wieder ein neues Geheimversteck finden. Höhepunkt der Staufächer ist aber ohne Zweifel die 60 Liter fassende Wanne im Gepäckraumboden.
Einen Roman könnte man über die Variabilität des Meriva ohne weiteres schreiben, die Anzahl an Sitz-Konfigurationen ist schier unerschöpflich: Von der umlegbaren Beifahrersitzlehne über vollständig und ohne Demontage im Fahrzeugboden versenkbare Rücksitze bis hin zu den neigungsverstellbaren Rücksitzlehnen ist für wirklich jede Transportaufgabe etwas dabei.
Ab einem Volumen von ca. 500 Litern bei fünf Sitzplätzen bis hin zu 1.410 Litern und 1,70 Metern Ladefläche bei zwei Sitzen beziehungsweise 2.000 Liter und 2,40 Ladefläche für Egoisten ist alles möglich und erlaubt.
Betont werden muss dabei noch die kinderleichte Bedienung des an sich komplizierten Systems. Selbst einhändig und ohne Lektüre der Betriebsanleitung sind gröbere „Umbauten“ kein Problem.