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Fahren & Tanken

„Bloß nicht auffallen“. So lautete vermutlich die oberste Maxime bei der Entwicklung des Antriebes für den Kia Opirus. Der 3,5 L V6 Benziner gibt seine 149 kW/203 PS nämlich dermaßen ruhig und vibrationsfrei ab, dass man besonders in der Stadt und im Leerlauf oft daran zweifelt, dass da eine Verbrennungskraftmaschine unter der Haube werkt.

Ein Tritt auf das besonders leichtgängige Gaspedal reicht aber völlig für die Erkenntnis aus: Ja, da ist was. Und zwar nicht irgendwas, sondern ein spontan antretender, willig hochdrehender Sechszylinder, wie er im Bilderbuche steht.

Bullig von unten heraus gibt das Aggregat seine 298 NM bereits bei 3.500 U/min ab. In Verbindung mit dem forsch anpackenden Wandler lässt sich so durchaus der eine oder andere Ampelsprint locker gewinnen.

Wenn wir schon dabei sind: 100 km/h sind aus dem Stand in 9,2 Sekunden erreicht, die Höchstgeschwindigkeit ist mit 220 km/h eingetragen. Dreht man den Motor bis hinauf zum Begrenzer, mischt sich ein dezentes Grollen ins sonst zurückhaltende Klangbild.

Aber zu all dem ist der Kia sicher nicht gedacht, sein Metier ist das komfortable Dahingleiten. Die Automatik schaltet im Normalbetrieb butterweich und nahezu unmerklich, erst wenn sie gefordert wird, reagiert sie ruppig und auch häufig mit langen Nachdenkpausen.

So richtig wohl fühlt sich der Opirus auf der Autobahn. Das Fahrwerk filtert lange Bodenwellen gekonnt aus und wiegt die Mitfahrer dabei sanft in den Schlaf. Kurze Stöße hingegen dringen manchmal bis in den Innenraum vor und lassen sogar die Karosserie erzittern.

Kurvige Landstraßen wollen eher gemächlich durchmessen werden. Auch der Druck auf den Sport-Knopf des Fahrwerks ändert nicht wirklich was an der komfortabel untersteuernden Auslegung des Koreaners. Starke Seitenneigung und wenig Rückmeldung von der Fahrbahn mahnen zur gemütlichen Gangart.

Ist man zu schnell unterwegs, so bremst sich der Kia von alleine und unter leichtem Reifenwimmern ein. Das Fahrverhalten ist selbst im Grenzbereich als vollkommen unproblematisch zu bezeichnen.

Etwas zu entkoppelt von der Realität wirken die Bremsen und auch die Lenkung mit ihrer aufdringlichen Servounterstützung bei langsamer Fahrt. Das Gefühl beim Tritt auf das Bremspedal ist zwar weich, ändert aber nichts an der hervorragenden Standfestigkeit der gesamten Anlage.

Mit einem Testverbrauch von 13,2 Liter Super auf 100 km ist der Opirus nicht gerade ein Sparmeister, dafür findet der Koreaner mit dem günstigeren Normalbenzin das Auslangen. Auf schnellen Autobahnetappen können es schon mal bis zu 16 Liter werden. Wer es besonders ruhig angehen lässt, wird mit 12,5 Litern das Auslangen finden.

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