Opel Zafira 2.0 Turbo - im Test | 24.03.2006
Fahren & Tanken
Minivans sind traditionellerweise vernünftige Autos, die zum einen ein möglichst großes Platzangebot bei geringen Außenmaßen und zum anderen - zumindest in Österreich - einen sparsamen Dieselmotor vereinen sollen.
Zum Platzangebot wurde bereits im Kapitel "Innenraum" alles gesagt, mit einem vernunftbetonten Motor können wir in diesem Test allerdings nicht aufwarten.
Doch muss eigentlich immer alles vernünftig sein? Wir sagen nein, der Spaßfaktor darf auch nicht zu kurz kommen. 200 Turbo-PS aus zwei Litern Hubraum sorgen für gehörig Dampf unter der kurzen Haube, in neun Sekunden zeigt der Tacho Tempo 100 km/h, bei maximal 225 km/h ist Schluss.
Auf den ersten Kilometern war unser Eindruck zwar ein prinzipiell guter, vom Hocker haben uns die Fahrleistungen aber nicht gerissen. Wer das IDS-Plus-Fahrwerk an Bord hat, der darf allerdings nicht darauf vergessen die Sport-Taste zu drücken, will er die ganze Leistung abrufen.
Per Tastendruck ist dann nicht nur die Abstimmung der Dämpfer härter, auch das Gaspedal spricht direkter an und der Durchzug ist merklich besser. Fortan ergab sich somit folgendes Prozedere: Einsteigen, anschnallen, starten UND Sport-Taste drücken, da der Modus jedes Mal von neuem aktiviert werden will.
Nach wenigen Metern hat man vergessen, dass man in einem vernunftbetonten Minivan fährt, die verhältnismäßig direkte Lenkung, das spontane Ansprechen jedes Gas-Befehls, das exakt geführte Sechsgang-Getriebe und ein durchaus knackiges Fahrwerk vermitteln in dieser Fahrzeugkategorie bis dato unbekannten Fahrspaß.
In schnell gefahrenen Kurven wird man natürlich durch den höheren Schwerpunkt daran erinnert, dass man keinen Sportwagen fährt. Doch das ist auch gut so, denn schließlich sollte Papa darauf achten den Nachwuchs möglichst sicher und nicht möglichst schnell von A nach B zu bringen.
Das Fahrverhalten ist neutral und leicht untersteuernd ausgelegt, um für Extremsituationen gerüstet zu sein, sind alle Zafira-Modelle serienmäßig mit ESP ausgestattet.
Der Werksverbrauch wird mit 9,5 Litern im Schnitt angegeben, unter zehn Liter sind in der Praxis aber eher unrealistisch. Während unseres Tests flossen alle 100 Kilometer durchschnittlich 11,4 Liter Super durch die Brennräume.