
BMW 320dA xDrive - im Test | 18.03.2009
Innenraum
Lässt man Erinnerungen an die klassischen, fahrerorientierten Cockpits aus den guten alten Zeiten außen vor, so kann man sich durchaus mit dem geradlinigen, sauber verarbeiteten Arbeitsplatz des 320d anfreunden.
Die verwendeten Materialen wirken wie aus dem Vollen geschnitzt und dürften über eine geschätzte Lebensdauer von mindestens zehn Dekaden verfügen. Selbst in Verbindung mit dem knochentrockenen Sportfahrwerk und den gnadenlos harten Run-Flat-Reifen gibt das Interieur des Dreiers auch auf den übelsten Pisten keinen Mucks von sich.
Die formidablen Sportsitze mit elektrisch verstellbarer Lehnenbreite sind bequemer als die besten Fernsehsessel der Welt und bieten gleichzeitig mehr Seitenhalt als ein Schraubstock. Lange Strecken werden mühelos und ohne Schmerzen bewältigt, der weite Verstellbereich lässt sowohl Zwerge als auch Riesen stets eine optimale Position finden.
Eher herkömmlich hingegen das Platzangebot im Fond: Während man sich vorne noch über genügend Bewegungsfreiheit freuen kann, zwickt es hinten zumeist bei den Knien. Dieses Manko trifft aber die meisten sportlich geschnittenen Mittelklasselimousinen, der 3er ist da keine Ausnahme.
Mit 460 Litern erfreulich großzügig ausgefallen ist hingegen der Kofferraum. Nach Umlegen der Sitze können auch sperrige Güter im Eilzugstempo mit nach Hause genommen werden.
Bei der Bedienung gibt uns der BMW keinerlei Rätsel auf, die Instrumente sind hervorragend abzulesen und lassen lediglich eine Wassertemperaturanzeige vermissen. Das im Testwagen verbaute Navigationssystem Professional (€ 3.280,-) verfügt ab sofort über einen hoch auflösenden Monitor sowie das von Grund auf neue iDrive-Bediensystem.
Dem Controller steht jetzt eine Armada von Direktwahltasten (Telefon, Radio, Navi usw.) zur Seite. Die Menüführung wurde deutlich intuitiver gestaltet und glänzt durch wunderschöne Grafik mit plastischen Effekten. Das Navigationssystem verfügt nunmehr über eine Festplatte, auf der auch die eigene MP3-Sammlung ein zu Hause finden kann.
Zu guter Letzt hat auch die Sprachsteuerung offenbar Unterrichtsstunden bekommen und kann als absolut vollwertiger Ersatz für die manuelle Eingabe verwendet werden. Bravo!
Allen, die neben dem Basispreis noch den einen oder anderen Tausender locker sitzen haben, sei ein kurzer Einblick in die ewigen Weiten der Aufpreisliste gewährt: Interessant wäre da zum Beispiel das Dynamik Paket um € 2.298,-. Es umfasst neben Bi-Xenon-Scheinwerfern auch 17“ Alufelgen, ein Sport-Lederlenkrad, die oben erwähnten Sportsitze und das Innenlichtpaket.
Die TV-Funktion ist für € 1.155,- zu haben, Bluetooth-Freisprechen darf man um € 975,-. Ein Glasschiebedach kostet € 1.219,-, Kurvenlicht gibt’s um € 513,-. Ledersitze kosten € 2.439,-, die obligate Sitzheizung € 417,-. Lenkradheizung gibt’s gar für € 211,- und Keyless-Go für € 732,-.