
Opel Meriva 1,4 Turbo Cosmo - im Test | 06.12.2010
Das etwas andere Türkonzept
Sie wollen nun aber wissen, wie sich die hinten angeschlagenen Türen in der Praxis bewähren? Wir waren zwei Wochen mit dem Meriva unterwegs und haben dabei verschiedene Beispiele erlebt.
Eins gleich vorweg: Nachteil konnten wir keinen ausmachen, wenngleich es Situationen gab, in denen auch der Vorteil ausblieb. So zum Beispiel bei erwachsenen Personen im Fond.
Hat man sich erst einmal daran gewöhnt, wo die Türgriffe angebracht sind, gab es unserer Erfahrung nach keinen Unterschied zu „normalen“ Fondtüren.
Portaltüren: Vorteil bei Kleinkindern
Anders sieht die Sache da schon bei Kindern aus. Je jünger diese sind, desto größer ist auch der Vorteil der Meriva-Türen. Einer der größten Pluspunkte ist das Anschnallen der Kleinen: Bedarf es bei Standard-Türen oft mühsamer Verrenkungen um den Gurt ins Schloss zu bringen, klappt das beim Meriva deutlich besser, da die Türe nicht im Weg ist.
Auch das Herausheben des Kleinkindes oder Babys aus dem Kindersitz geht deutlich rückenschonender über die Bühne. Aber auch bei größeren Kindern profiteren Mama und Papa von den Portaltüren. Schließlich ist die Gefahr, dass der Nachwuchs die Türe öffnet und auf die Straße läuft, um einiges niedriger, da sich Eltern und Kindern ja zwangsweise zwischen den Türen treffen.
Mehr als über das Türkonzept freuen sich größere Kinder beim Meriva über den Knick in der Fensterlinie. Der ermöglicht eine bessere Aussicht, das wirkt sich natürlich auch auf das Wohlfühlklima an Bord aus.
140 PS, turboaufgeladen
Damit sich der Papa bzw. die Mama hinterm Steuer wohl fühlt, ist zumeist ein leistungsstarker Motor nicht von Nachteil. Zwar wird es vom neuen Meriva leider, leider keine bärenstarke OPC-Version wie beim Vorgänger geben, 140 PS sind aber auch nicht schlecht.
Das Triebwerk folgt dem Downsizing-Prinzip und muss mit lediglich 1,4 Litern Hubraum auskommen. Damit der Vierzylinder nicht verhungert, wird er von einem Turbolader zwangsbeatmet.
Und dieser Turbolader sorgt dafür, dass man dem Aggregat den Hubraumschwund fast nicht anmerkt. Zusätzlich ist der Vortrieb ähnlich dem eines Turbodiesels und bei weitem nicht so lethargisch, wie es Zweiliter-Saugbenziner mit dieser Leistung vor nicht allzu langer Zeit noch waren bzw. noch immer sind.
In 10,3 Sekunden zeigt der Tacho 100 km/h an, mit 196 km/h Spitze sollte man auch das Auslangen finden.
Was den Verbrauch anbelangt – und vor allem dem soll das Downsizing ja entgegen kommen – so gibt Opel einen Verbrauch von 6,7 Litern auf 100 Kilometern an. In der Praxis lagen wir bei knapp 8 Litern, was zum einen auf die "fahrspaßigere" Gangart, zum anderen auch auf Faktoren wie die breiten 18-Zoll-Reifen zurückzuführen ist.
Tatsache bleibt, dass man mit einem Turbodiesel-Motor unterm Strich nach wie vor spürbar sparsamer unterwegs ist.
Testurteil
Plus
+ variabler Innenraum
+ sehr gute Verarbeitung
+ knackiges Fahrwerk
+ kräftiger Motor
Minus
- zu viele Bedienknöpfe in der Mittelkonsole
Unser Eindruck
Verarbeitung: 1
Ausstattung: 1-2
Bedienung: 2
Komfort: 2
Verbrauch: 2
Fahrleistung: 1-2
Sicherheitsausstattung: 1-2
Resümee
Opel hat den Meriva nicht zuletzt aufgrund der Portaltüren ins Gespräch gebracht. Im Test konnte er zum einen beweisen, dass das Türkonzept mehr als nur ein Gag ist; zum anderen hat er noch viele andere Qualitäten zu bieten, die sich in der Praxis als nützlich erwiesen haben.