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Raue Vorzeit

Rau ist er, grau auch. Warum dieses „Urwerk“ von Audi das vielleicht Letzte seiner Art ist und warum der graue RS4 Avant so richtig Farbe ins Leben bringt – im Test.

Rainer Behounek, Fotos: Maximilian Lottmann

Grau ist ja nicht unbedingt der Hingucker. Grau werden Haare im Alter, grau tragen Pensionisten, Stadtschnee ist grau. Grau ist eine einfache Farbe, eine die sich nicht richtig entscheiden konnte und deshalb genau in der Mitte steht.

Legt sich diese unbunte Farbe über etwas, das so gar nicht in der Mitte steht, das die Haare ebenfalls grau werden lässt, aber viel viel schneller, dann wird aus grau mehr als bloß eine Farbe, grau wird zum selbstbewussten Understatement.

Den Audi RS4 gibt es nur mehr als Kombi, der bei Audi bekanntlich Avant heißt. Wer nicht sofort auf die riesigen 20 Zoll-Felgen oder das tiefer gelegte Fahrwerk achtet, für den sieht der schärfste A4 von der Seite aus wie jeder andere auch. Von der Seite.

Von vorne, von hinten, von oben, unten, drinnen, draußen ist der RS4 dagegen selbst für völlig Autouninteressierte als das zu erkennen, was er ist – ein vom Aussterben bedrohter Sport-Renn-Kombi.

Das Triebwerk, das vorne sitzt und alle vier Räder antreibt, ist eines der alten Schule. Audi wäre nicht Audi, wüssten sie nicht, wie man den Motor zeitgemäß aufbaut, dennoch, dieser Motor ist der vielleicht Letzte seiner Art.

Acht Zylinder in V-Anordnung. 4.163 cm³. 450 PS bei sage und schreibe 8.250 U/min, 430 Nm bei 4.000 bis 6.000 Touren. Und: kein Turbo, kein Kompressor. Der Vortrieb erfolgt rein aus dem Hubraum heraus, der Langhuber (Bohrung x Hub: 84,5 mm x 92,8 mm) könnte ganze Babyrobben einsaugen. Und wenn man die Auspuffendrohre sieht, dann weiß man, dass diese armen Dinger auch wieder im Ganzen raus kämen.

Die Charakteristik dieses Motors ist einfach herrlich. Die Geschwindigkeit wird nicht, wie beispielsweise beim S7, in Form eines Turbo-Punchs vermittelt, sie kommt gleichmäßig vom Keller bis in höchste Drehzahlsphären, um einen alle Zähne einzeln zu ziehen.

Auch ist er viel härter gefedert als der Schönling S7 – er mag zwar ein Kombi sein, doch das ist er anscheinend nur, um die ganzen Egos einzupacken, die er auf dem Weg vom Büro nach Hause in Grund und Boden gestampft hat. Wobei man ihn früh genug kommen hört, um sich unauffällig zu verabschieden, ist der Audi RS4 doch der soundmäßig rüpelhafteste unter den Ingolstädter Sportgeräten.

Erfahren Sie, wie sich der Audi RS4 Avant anfühlt - auf der zweiten Seite.

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