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Fahrverhalten, Verbrauch & Preis

Text: Michael Noir Trawniczek
Fotos: Sabine Sommer

Zündet man den VW Polo Comfortline BMT, hört man bestenfalls im Kaltlauf einen kernigen Sound, wie man es bei einem Kleinwagen mit Einliter-Dreizylindermotor erwarten würde.

Kaum warmgelaufen, ist es mit dem Giftzwerg-Dasein vorbei. Das Aggregat verrichtet seine Arbeit ausgesprochen kultiviert und auch auf dem „Highway“ ist im Fahrgastraum keineswegs „die Hölle los“, es ist vielmehr angenehm ruhig in der Kabine.

Dort, auf der Autobahn oder auch auf der Bundestraße, wird einem jedoch auch klar, dass 75 PS keine rennsportliche Hochleistung sind, zumal ohne Turbo-Aufladung. 14,3 Sekunden auf 100 km/h lautet die bescheidene Papierform. Der gleichstarke Dreizylinder-TDI kann das mit 12,9 Sekunden übrigens deutlich besser.

Aufgrund des Drehmoments von lediglich 95 Nm ab 3.000 Touren musste VW die fünf Gänge des Handschalt-Getriebes so kurz übersetzen, dass man bald schon im fünften Gang landet, obwohl der Tacho gerade erst 50 km/h anzeigt.

Will man ein anderes Fahrzeug überholen, muss man schon ein gewisses Maß an Schaltarbeit verrichten - und ein schön langes Stück Straße dafür wählen.

In Kurven fühlt sich der modernisierte Polo fühlbar wohl, das Fahrwerk wirkt stabil und in gewisser Weise sportlich abgestimmt. Trotzdem steckt der Polo auch gröbere Bodenwellen locker weg, was für einen Kleinwagen ganz und gar nicht selbstverständlich ist.

Beim Verbrauch zeigt sich der kleine Dreizylindermotor von seiner starken Seite: Den ECE-Mixwert von 4,8 Liter auf 100 Kilometer konnten wir bei unserem Test zwar nicht erzielen, weder im Stadt- noch im Freilandgebiet, doch mit rund einem halben Liter mehr muss sich der Polo definitiv nicht genieren.

Den VW Polo gibt es in den unterschiedlichsten Modell- und Ausstattungsvarianten, auch als höher gelegten CrossPolo, oder als 192 PS starken GTI. Und natürlich seit jeher mit zwei oder vier Türen.

Der von uns getesteten Dreizylinder-Benziner ist mit 60 PS und der Basisausstattung "Trendline" ab 13.460 Euro zu haben. Als 75-PS-Version in der Ausstattung "Comfortline" kostet er 16.470 Euro. Der Aufschlag für vier Türen beträgt knapp über 600 Euro.

Plus
+ hohe Qualität, solide Verarbeitung
+ effektive Geräuschdämmung
+ gut abgestimmtes Fahrwerk
+ vernünftiges Raumangebot
+ passabler Verbrauch

Minus
- temperamentloser Dreizylinder-Saugbenziner
- kurze Getriebeübersetzung sorgt für viel Schaltarbeit

Resümee:
Die neueste Generation des VW Polo wurde optisch behutsam modifiziert und technisch auf den neuesten Stand gebracht. Der getestete Einliter-Dreizylinder-Benziner mit 75 PS spart in der Stadt fleißig Sprit, auf Freilandstraßen jedoch fehlt dem Saugmotor trotz kurzer Übersetzung die Spritzigkeit.

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