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Statement

Wehe wenn er losgelassen: Der Zehnzylinder im Heck des Audi R8 plus wuchtet 610 PS auf alle vier Räder. Der schnellste Audi im Test.

Dieter Schwab/mid; Fotos: Jutta Leis/mid

Schon der Preis ist ein Statement: Glatte 241.600 Euro (Deutschland: 190.000 Euro) kostet der Audi R8 mit Zehnzylindermotor. Durchaus legitim, ist er doch auch der stärkste und schnellste Audi - und das einzige Auto mit den vier Ringen, dass ohne Wenn und Aber in der Liga der Supersportwagen spielt.

Anders als zum Beispiel bei den blutsverwandten Lamborghini-Modellen oder bei den Sportwagen der Konzernschwester Porsche, stellt der R8 V10 plus die Ingenieurleistung über die Emotion.

Sichtbarer Ausdruck dafür ist die kühl und geradlinig geschnittene Außenhaut, die ohne auffälliges Spoilerwerk auskommt. Vom Vorgänger unterscheidet sich der aktuelle R8 optisch kaum, er wurde allerdings um 100 Kilo abgespeckt und deutlich leistungsgestärkt.

Die Proportionen verraten, wo unter dem Metallkleid der Motor steckt. Er hat seinen Platz vor der Hinterachse. Das macht die Karosserie - trotz der extrem kurzen Überhänge - vorne kurz und hinten lang. Vor allem aber verschiebt diese Anordnung die Antriebsmomente sowie das Gewicht von Fahrer und Motor ganz nahe an den besten Ort, den man sich dafür wünschen kann: in die Mitte.

Um diesen Drehpunkt tobt das freie Spiel der Kräfte, die 560 Nm Drehmoment und 610 PS Leistung entwickeln können. Wobei - so ganz frei ist dieses Spiel natürlich nicht. Schließlich will man keinen übereifrig und nervös um den Mittelpunkt zappelnden Wagen, sondern einen Supersportler, der stets die Power intelligent in maximalen Vortrieb umsetzt.

Und hier kommt wieder der "Vorsprung durch Technik" ins Spiel. Denn Allrad-Pionier Audi sorgt mit einem Quattro-Antrieb dafür, dass die Leistung des Zehnzylinders, möglichst verlustfrei an alle vier Räder weitergeleitet wird.

Zwei mechanische Differenzialsperren und eine Antriebsschlupfregelung lenken den Kraftfluss immer genau dorthin, wo er am sinnvollsten wirken kann.

3,2 Sekunden für den Standardsprint und eine Höchstgeschwindigkeit von 330 km/h sind die nüchternen Zahlen zu dem Leistungsfeuerwerk, das da im Rücken des Fahrers abgebrannt wird.

Audi bietet dem PS-hungrigen Teil seiner Kundschaft hier einen technischen Abgesang, kurz bevor Abgasbestimmungen ein solches Aggregat unmöglich machen: 5,2 Liter Hubraum auf zehn Zylinder verteilt. Turbo, nein danke.

Das Hochdrehzahlkonzept sorgt dafür, dass das Saugmotor-Monster erst dann so richtig loslegt, wenn anderen schon die Luft ausgeht. Bei 6.000/min gibt es noch einmal einen spürbaren Schub, ehe bei 8.250/min die Höchstleistung anliegt. Infernalisches Gekreisch aus offenen Auspuffklappen inklusive.

Wer sich gerne an diesem Limit bewegt, wählt am besten den Sportmodus, denn sonst ist das feine Doppelkupplungsgetriebe rührend bemüht, möglichst schnell hochzuschalten, um den Verbrauch zu senken.

Per Schaltwippen selbst in die Übersetzungswahl einzugreifen, erweist sich als gute Idee, sobald man auf kurvenreicher Strecke - am besten auf der Rennstrecke - den Grenzbereich sucht. Denn hier spielt der Allradantrieb via wassergekühlter Lamellenkupplung seine Stärken aus.

Man stürmt auf die Kurve zu und nützt beim Anbremse die brachial zupackenden Keramik-Scheiben. Gibt man am Scheitelpunkt Vollgas, kommt blitzschnell die Vorderachse mit ins Spiel, wenn hinten den 295ern die Traktion ausgeht.

Doch bei aller Freude, die der sportliche Fahrer hier erlebt, ein Langstreckenkönig wird der R8 höchstens in der GT3-Version bei 24-Stunden-Rennen. Wenn es um lange Geschäftsreisen auf der Autobahn geht, gibt es bessere Lösungen auf vier Rädern.

Das Fahrwerk ist auch in der sanftesten Einstellung straff, in der sportlichsten mutiert der R8 fast zum Rennwagen. Die Sitze bieten hervorragenden Seitenhalt und sind durchaus bequem, aber eben keine Polstersessel.

Bei der Gestaltung des Innenraums entstand aus hochwertigen Materialien eine zweckmäßige Sachlichkeit. Highlight ist das Virtual Cockpit. Dort, wo man seine Informationen sonst von analogen Rundinstrumenten abliest, hat der Audi R8 seinen großen Bildschirm - von der Navi-Landkarte bis zum Laptimer kann man sich alle Infos perfekt ins Sichtfeld einblenden lassen.

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