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Ausstellung: Älteste Audi-Modelle der Welt

100 Jahre Audi: Eine Sonderausstellung im Audi-Museum Ingolstadt zeigt die ältesten Audi-Modelle der Welt, u.a. den Typ A von 1911.

Hier finden Sie Fotos der Ausstellung.

Mit einer Sonderausstellung wartet das Museum im Audi-Forum Ingolstadt zum 100jährigen Bestehen der Marke Audi auf. „Horch, ein Audi!”, ist diese bisher einmalige Schau überschrieben. Aus ganz Europa wurden dafür die ältesten Modelle zusammengetragen. Vom 11. März bis 16. Juli 2009 erwarten dreizehn Automobile aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg die Besucher im Audi-Museum. Darunter der älteste Wagen der Marke, ein Audi Typ A von 1911 und - als Weltpremiere - der erst kürzlich wieder aufgebaute Audi 225 Front Spezialroadster von 1935. Beide gibt es, wie manch anderes Exponat dieser Ausstellung, weltweit nur noch ein einziges Mal.

Die Audi AG blickt auf eine bewegte und sehr vielseitige Geschichte zurück. Noch im 19. Jahrhundert gründete August Horch in Köln die Horch & Cie. Motorwagen Werke. 1902 kam Horch nach Sachsen. 1904 wurde die Firma in Zwickau in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 1909 verließ August Horch nach Differenzen mit Vorstand und Aufsichtsrat das Unternehmen, um nur wenig Wochen später, ebenfalls in Zwickau, ein zweites Automobilunternehmen zu gründen. Da sein Name bereits vergeben und als Markenname geschützt war, wählte er als neuen Firmennamen die lateinische Übersetzung seines Namens: aus „horch!” wurde „audi!” Die Idee, den lateinischen Imperativ des deutschen Wortes zu verwenden, stammte von dem Sohn eines Geschäftspartners von August Horch, der als Lateinschüler die Suche nach einem neuen Firmennamen mitverfolgt hatte. Eine anfänglich noch kleine Automobilproduktion - die sich bereits von Beginn an dem Grundsatz „nur gute und starke Wagen” bauen zu wollen verschrieb, entwickelte sich im Laufe von nur wenigen Jahren zu einer der bekanntesten deutschen Automobilmarken. Von Anfang an prägten sportliche Erfolge die Marke Audi. Durch die siegreiche Beteiligung an den österreichischen Alpenfahrten von 1911 bis 1914 gelang es, den Namen Audi international bekannt zu machen. Der besonders erfolgreiche Audi Typ C 14/35 PS erhielt den Beinamen „Alpensieger”.

Im Audi-Museum werden insgesamt dreizehn der ältesten weltweit noch vorhandenen Automobile der Marke Audi gezeigt werden. Um neben den historischen Fahrzeugen die vielen Geschichten aus der Gründerzeit des Unternehmens und aus den Jahren bis zur großen Zäsur der Marke Audi, dem Beginn des Zweiten Weltkrieges, einprägsam darzustellen, haben die Ausstellungsmacher einen außergewöhnlichen Weg beschritten. Aus den Stories wird ein Storyboard und aus diesem wiederum ein Comic. Jeweils eine Seite handelt Anekdoten, Besonderheiten, Legenden der Audi-Historie ab. Von der Namensfindung, der Entlassung August Horchs, dem ersten Audi Acht-Zylinder, und der Einführung der Linkslenkung in Deutschland, die auf Audi zurückgeht, über den Wettbewerb zur ersten Audi-Kühlerfigur, die spätere Übernahme durch DKW und die noch spätere Gründung der Auto Union bis hin zum Ende der Zivilproduktion beim inzwischen zweitgrößten Automobilkonzern Deutschlands. „Die Audi-Historie ist viel zu spannend um sie nur herkömmlich zu erzählen. Die Idee war, sie auf den ersten Blick begreifbar zu machen. Auch Kinder sollen sofort verstehen können”, erklärt Stefan Felber vom Audi-Museum.

Auf die Automobil-Enthusiasten warten herausragende Exponate der frühen Audi-Geschichte. Allen voran der zeitlos schöne Audi Front Roadster, der das erste Mal überhaupt zu sehen sein wird. Ganze zwei Stück des Prototypen entstanden 1935, beide sind verloren gegangen. Auf einem originalen Fahrwerk hat Audi bei der Spezialfirma Zinke in Zwönitz diesen Traum von einem Roadster nur mit Hilfe von Fotos wieder aufbauen lassen. Jetzt feiert er Weltpremiere im Audi-Museum. Ein weiteres Highlight stellt der Audi Typ A von 1911 dar. Das erstmals am Stammsitz des Unternehmens in Ingolstadt ausgestellte Modell ist das 78. Fahrzeug, das bei Audi in Zwickau gefertigt wurde und damit das älteste weltweit. Dieser Typ A, der es damals mit seinen 26 PS auf 75 km/h brachte, ist der einzige seiner Art. Er wurde Audi für die Ausstellung vom Technischen Nationalmuseum Prag zur Verfügung gestellt, das ihn hierfür erstmals ausgeliehen hat.

Eine hochspannende Geschichte erzählt das zweitälteste Exponat, ein Audi Typ E von 1913. Dieser Wagen brachte es bereits auf 55 PS und gilt mit seinen 5,7 Litern Hubraum als der größte Audi-Motor der Zwickauer Audi-Ära. Bis 1924 wurde dieser Wagen gefertigt. In der Ausstellung werden zwei Modelle des Typ E stehen, einer aus der ersten und einer aus der letzten Serie. Obwohl beide offene Tourenwagen des gleichen Typs sind, stechen die Veränderungen nach elf Jahren deutlich ins Auge. Der sportliche „Held” ist freilich der Audi Typ C „Alpensieger”, der von 1911 bis 1925 gebaut wurde. August Horch saß selbst am Steuer, als die Österreichische Alpenfahrt – damals wohl die schwierigste Rallye, die es gab – bis 1914 dreimal in Serie gewonnen wurde. Der ausgestellte Wagen stammt von 1919 und ist nach wie vor fahrtüchtig.

Technische Meilensteine setzte Audi 1923 mit dem Audi Typ M, der zu den luxuriösesten und teuersten Autos in Deutschland zählte. Der Motor war aus Leichtmetall, eine obenliegende Nockenwelle, angetrieben von einer Königswelle, steuerte die Ventile, die Ansaugluft wurde gefiltert. Darüber hinaus war es der erste Audi, der mit einer Vierradbremse ausgestattet war. 22 300 Reichsmark waren ein stolzer Preis, 228 Stück wurden verkauft, heute gibt es noch drei Autos und ein Fahrwerk. Bei dem ausgestellten Exponat handelt es sich um ein Schnittmodell, um die herausragende Technik und Verarbeitung dieses Automobils für den Betrachter fühlbar zu machen. Auf den Audi Typ M folgte der erste Audi Acht-Zylinder, der Audi Typ R „Imperator”, mit dem die symbolisch wichtige Grenze von 100 PS durchstoßen wurde. Der ausgestellte Wagen stammt von 1929 und ist das weltweit noch einzige Exemplar dieses Typs. 1931 baute Audi mit dem Typ P den ersten Kleinwagen der Markengeschichte. Dieses Modell galt Jahrzehnte als verschollen und wurde 2003 in einer Scheune bei Ludwigsburg gefunden. Die Papiere wiesen den Bürgermeister einer schwäbischen Gemeinde als letzten Besitzer aus, bevor der Wagen 1955 stillgelegt wurde und für fast ein halbes Jahrhundert in einen Dornröschenschlaf fiel. Nach aufwendiger Restaurierung im lettischen Riga kann Audi dieses besondere Auto heute wieder als letzten seiner Art herzeigen.

Abgerundet wird die erste große Ausstellung zum Thema „100 Jahre Audi” mit den Modellen, die bis 1940 unter der Flagge der mittlerweile gegründeten Auto Union entstanden - zwei unterschiedlichen Audi Front 225 aus dem Jahr 1935 und dem letzen Audi vor dem Zweiten Weltkrieg, dem Audi 920 von 1939. 2009 wird die von August Horch am 16. Juli 1909 gegründete Marke Audi 100 Jahre alt. Das Audi-Markenzeichen der vier Ringe symbolisiert die Marken Audi, DKW, Horch und Wanderer, die 1932 in der Auto Union zusammengefaßt wurden. Die Auto Union und NSU fusionierten 1969 und prägten die Entwicklung des Automobils maßgeblich. 1985 schließlich wurde aus der Audi NSU Auto Union AG die Audi AG. Seit vielen Jahren pflegt und präsentiert Audi zusammen mit den Traditionsgesellschaften Auto Union GmbH und NSU GmbH die umfangreiche und weit verzweigte Audi-Historie. Das Audi-Museum im Audi-Forum Ingolstadt ist täglich von Montag bis Sonntag zwischen 09.00 und 18.00 Uhr geöffnet. Das August Horch Museum Zwickau ist von Dienstag bis Sonntag von 9.30 bis 17.00 Uhr geöffnet.

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