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Dèja vu?

Nach einigen erfolgreichen GT-Jahren will Aston Martin zum zweiten Mal den Geamtsieg in Le Mans; im Jahr 1959 gewann der Roadster DBR1.

Bilder: Aston Martin, Ford

Hier sehen Sie Bilder des Aston Martin DBR1!

Im Jahr 1959 holte sich der frühere Stolz von Newport Pagnell (heutzutage logiert man im neuen Werk in Gaydon) den Sieg bei den 24 Heures du Mans.

Der Roadster DBR1 mit Sechszylinder-Reihenmotor war der erste reine Rennsportwagen des Hauses und im dritten Jahr seiner Entwicklung.

Die Arbeit am Steuer teilten sich, wie damals nicht unüblich, nur zwei Fahrer. Für den Briten Roy Salvadori war es der größte Erfolg seiner Karriere, der Amerikaner Carroll Shelby hatte noch einiges vor im Rennsport-Business.

Good ol’ boys

Shelby war gemeinsam mit Phil Hill einer der frühen Exponenten der US-Rennsport-Szene, die sich nach dem Krieg in der Welt umzuschauen begann.

Vor ihm waren zum Beispiel schon John Fitch als Werksfahrer bei Mercedes oder der perfektionistische Gentleman Briggs Cunningham mit seinen Eigenkonstruktionen in Le Mans am Start.

1958 siegte Phil Hill als erster Amerikaner beim Grand Prix d'Endurance, ein Jahr später kam das Jahr des Texaners Shelby. Es wurde überdies ein Doppelsieg für die Marke Aston Martin.

Einen großen Anteil am Erfolg hatte auch der Teammanager John Wyer. Die beiden sollten sich später wieder begegnen.

Abwege & Umwege

Aston Martin benutzte diesen Erfolg für den Aufstieg in die Formel 1 – der sich jedoch als Abstieg erweisen sollte. Gleichzeitig wurde Carroll Shelby bei Ferrari vorstellig.

Dort bekam er jedoch statt eines Werks-Drives eine knapp gehaltene Abfuhr. Dasselbe passierte später auch Henry Ford beim Versuch der Übernahme der Ferrari SpA.

Aus Rache wurde Shelby zum "Schlangenzüchter" und stellte die brachiale Cobra auf die Räder, eine großkalibrige Waffe zur Ferrari-Jagd.

Und Ford plante seine Kampagne "Total Performance". Die Zusammenarbeit ging beim Projekt GT40 weiter.

John Wyer gesellte sich dazu, und Ford siegte von 1966 bis 1969 en suite in Le Mans. Später arbeitete Wyer erfolgreich mit Porsche am 917. Aber wir schweifen ab!

Vom Ausstieg zum Comeback

Zurück zu Aston Martin: die 1960er und vor allem 1970er waren finanziell turbulent, in Le Mans sah man mehr oder minder private Versuche mit Namen wie RHAM/1, Nimrod und EMKA (einer dieser Autos hielt nebenbei den Geschwindigkeits-Weltrekord mit Wohnwagenanhänger).

Gemeinsam war diesen Autos der bewährte V8-Motor aus der Serienproduktion. Er arbeitete auch 1989 im Heck des AMR1, eines mit ganzem Herzen unterstützten Gruppe-C-Projektes.

Es war also wieder richtig ernst, und der Bolide mit Wespentaille hatte Potential. Ausgeschöpft wurde es aber nie.

Denn zu dieser Zeit hatte Ford bereits einen Anteil an der Firma und kaufte sie letzten Endes vollends auf. Mit Jaguar war aber schon eine weitere Ford-Tochter erfolgreich bei den Sportwagen aktiv.

Außerdem änderten sich die Regeln, die teuren Autos wurden noch teurer. Nach nur einem Jahr wurde der AMR1 gekillt und für eine Weile endete die Sportgeschichte von Aston Martin.

Seit der Unabhängigkeit geht die nunmehr wieder kleine Firma Aston Martin ihr Rennprogramm mit Energie an. Mit einem Benziner gegen die Übermacht der Diesel von Audi und Peugeot: vielleicht gibt’s 2009 rechtzeitig zum Jubiläum die Überraschung.

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