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Ford Transit knackt die 7 Millionen Stück

Oben auf

Der Ford Transit mit der Produktionsnummer 7.000.000 ist ein Chinese. Seit 1965 wird der leichte Transporter gebaut – ein Rückblick zum Jubiläum.

mid/tl

Im chinesischen Werk zu Nanchang ist nun das Jubiläumsmodell einer der erfolgreichsten Transporter-Baureihen der Autogeschichte vom Band gelaufen.

Die Wiege des Transit stand in Köln am Rhein. Würden alle jemals gefertigten Exemplare hintereinander parken, ergäbe dies eine Strecke von London nach Sydney in Australien - und wieder zurück. Das Produktionsjubiläum fiel mit der offiziellen Eröffnung des neuen Transit-Montagewerks in China zusammen. Das Werk mit einer geplanten Produktionskapazität von 300.000 Einheiten pro Jahr wird die Nutzfahrzeuge ausschließlich für den chinesischen Markt herstellen.

Die Ahnenreihe des Transit reicht eigentlich bis 1953 zurück. Der leichte Transporter, den die deutsche Ford-Dependance in Köln erstmals vorgestellt hatte, trug noch die Bezeichnung "FK 1000" und war als Kastenwagen, Pritschentransporter und Kleinbus unterwegs. Die Zielrichtung war klar. Der Kölner sollte gegen den VW Bully antreten, der erfolgreich seit 1950 das rapide wachsende Transportbedürfnis des erblühenden Wirtschaftswunders erfüllte.

Der Name Transit debütierte 1961. Allerdings in Verbindung mit dem Mittelklassemodell Taunus. Die erste Generation konnte sich ab 1958 deutlich gegen den Wolfsburger Wettbewerber profilieren, weil Ford den Taunus Transit mit dem 40 kW/55 PS starken 1,5-Liter-Vierzylinder aus dem Taunus deutlich flotter motorisierte. Im Bully-Heck erlöste der luftgekühlte Vierzylinder-Boxer aus dem Käfer zur gleichen Zeit gerade einmal 25 kW/34 PS.

Für die zweite Generation und den ersten echten Transit ab 1965 zeichnete Ford in England verantwortlich. Die englischen Entwickler schufen nicht nur die unverwechselbare Form mit der kurzen Schnauze, sie vergrößerten den Transit auch deutlich auf 4,43 Meter Länge und stärkten seine Eigenschaften als Transporter. Damit setzte sich der Ford wirksam vom VW-Bus ab. Mit verstärkter Hinterachse und Zwillingsbereifung schleppte der Transit bis zu 3,25 Tonnen Nutzlast. Für den Antrieb sorgte eine breite Palette von V4-Benzinern, die zwischen 33 kW/45 PS und 59 kW/80 PS leisteten. Ab 1971 verstärkte ein 46 kW/62-PS-Diesel das Motorenangebot.

Der dritte Transit bildete ab 1978 eigentlich eine überarbeitete Version des Vorgängers mit glatter Frontpartie und neuem Innenraum. Unter der vorderen Haube zogen Vierzylinder-Reihenmotoren und sogar ein V6 mit drei Litern Hubraum ein. Der 1984 eingeführte 2,5-Liter-Diesel mit Direkteinspritzung reduzierte den Verbrauch gegenüber dem selbstzündenden Vorgänger glatt um ein Viertel.

1986 öffnete Ford ein ganz neues Kapitel in der Transit-Geschichte. Die Form war komplett neu. Vordere Haube und Windschutzscheibe bildeten eine Gerade, der neue Ottomotor aus der Limousine "Scorpio" sorgte für ansprechende Leistung von 84 kW/114 PS. Generation Vier des Transit blieb in Europa bis 2000 in Produktion. Ford Vietnam hängte noch drei weitere Jahre dran und seit 2006 baut der chinesische Hersteller Jiangling Motors den vierten Transit im Auftrag von Ford für den heimischen Markt.

Die Generationen fünf und sechs folgten in kürzeren Produktzyklen von jeweils sechs Jahren ab 2000 beziehungsweise 2006. Die nun zur Ablösung anstehende sechste Generation war in kaum übersehbarer Vielfalt verfügbar und damit einziger Transporter wahlweise mit Front-, Heck- und Allradantrieb. Die acht verschiedenen Dieselmotoren leisteten bis zu 147 kW/200 PS. Seit 2012 läuft die aktuelle Reihe vom Band, die längst zum Weltauto gereift ist.

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