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Planai-Classic 2018

Aigner: „Das Wichtigste ist, sich nicht einzubauen"

Rallye-Weltmeister Andreas Aigner über Oldtimer-Rallyes im Winter und die Pläne seiner neuen ARC-Rallye im Magna Racino...

Michael Hintermayer & Fabian Bonora
Fotos: Ennstal-Classic/Martin Huber

Du bist diesmal nicht bei der Jänner-Rallye am Start, sondern hier...

„Es war für mich immer klar, dass, wenn ich keine offizielle Funktion habe oder nicht oben fahre, ich mit Freuden wieder bei der Planai-Classic dabei sein werde."

Bei der Dachstein-Prüfung hat man wieder gesehen, wie wichtig die richtige Reifenwahl auch bei einer Oldtimer-Rallye ist. Vor allem du als Rallye-Weltmeister kannst am besten sagen, wie entscheidend das sein kann...

„In dem Fall ist es eher auf die richtige Schneekettenwahl angekommen. Wir zum Beispiel sind ohne Schneeketten gefahren, weil wir für uns selber schauen wollten, ob sich das ausgeht. Wir haben zudem noch ein perfektes Winterauto mit dem 912er-Porsche. Motor hinten, Antrieb hinten – da geht schon was weiter. Die Anreise war für unser sogar schwieriger wie das Rauffahren auf den Dachstein, weil es unten sehr warm und sehr viel Schneematsch auf der Straße war. Weiter oben wurde es dann immer griffiger."

„Beim Einparken haben wir dann auf die Uhr geschaut und wie wir das Auto abstellen wollten, hätten wir noch 1:15 Minuten bis zur Zeitkontrolle gehabt. Zeitmäßig waren wir wohl vorne dabei."

Wie geht so ein „Baby-Porsche"?

„Überraschend gut! Das funktioniert super, es ist auch beim Motor ein bisschen was gemacht worden. Wir haben circa 100 PS und vor allem kein Gewicht. Das lässt sich sehr fein fahren. Für mich war das Faszinierende, dass die Bedienung so einfach war. Der Motor ruckelt oder hüpft nicht, das spricht an und fährt sich fast wie ein modernes Auto."

Wie ernst nimmst du so eine Veranstaltung? Du warst ja schon öfter bei der Ennstal-Classic, beziehungsweise der Racecar-Trophy dabei...

„Das kommt immer drauf an. Ich habe vor zwei Jahren mit dem Healey die Racecar-Trophy in meiner Epoche gewonnen. Das ist aber sicher eine andere Hausnummer wie die Ennstal- oder die Planai-Classic zu gewinnen. Wenn man bei der Planai-Classic siegen will, muss man vor allem trainieren und üben! Da muss man sich mindestens drei Tage früher treffen und das alles ein bisschen, auch mit seinem Beifahrer, perfektionieren. Ich habe ja mit dem Martin (Utberg) einen neuen Co-Piloten und wenn man sich zwei Stunden vor dem Start kennenlernt, dann ist das Thema gewinnen sowieso aus der Welt. Wir haben aber dafür dieselben Ansprüche, denn wir wollen ein bisschen quer fahren und ein paar coole Videos drehen. Da haben sich dementsprechend die zwei Richtigen gefunden."

Wie hält man sich dann dabei richtig im Zaum? Kann man das Autofahren genießen, oder überwiegt der sportliche Ehrgeiz?

„Einfach Spaß haben. Sportlicher Ehrgeiz ist in dieser Hinsicht etwas fehl am Platz. Ich hätte da und dort gern ein paar Autos abgeschleppt und geholfen, aber ich hab gewusst, dann komme ich einfach selber nicht mehr vom Fleck. Das Wichtigste hier ist, dass man sich selber nicht einbaut und keinem hineinrutscht beim Überholen auf den Sonderprüfungen. Man muss auf der sicheren Seite sein."

Aber die Aussicht auf der Dachstein-Straße einen Weltmeister zu überholen motiviert sicher einige?

„Ja schon, aber vorbeigefahren ist trotzdem keiner..."

Eine Frage in puncto Zukunft – Wie schaut es bei dir Fahrerplatz-technisch aus? Kannst du uns schon was verraten?

„Ich arbeite an einem R5-Projekt, aber das ist kein großes Geheimnis. Ich möchte aber auf alle Fälle fahren und das Projekt vom letzten Jahr ungefähr fortsetzen und intensivieren - vor allem auf internationaler Ebene."

„Zudem werden wir am 5. Mai im Rahmen der Speedparty im Magna Racino einen ARC-Lauf (Austrian Rallye Challenge) machen. Das wird eine coole Geschichte, die Speedparty ist ja auch für Oldtimer-Freunde interessant. Zudem wollen wir einfach die Rallye ausbauen und so ähnlich wie bei der Planai-Classic auf der Trabrennbahn, was ja ein sehr lustiges Quertreiben ist, mindestens eine Sonderprüfung machen. Das Ganze wird ziemlich sicher auf unbefestigtem Untergrund stattfinden. Wir diskutieren aber noch ob es eine Schotter-Rallye wird, oder eben nicht."

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