CLASSIC

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Steht auf einer Auktion in Schweden
Bilweb Auctions

Felica (fast) als Neuwagen zu kaufen

Nur 5400 Kilometer hat der rote Skoda Felicia von 2001 auf dem Zähler. Er war das Auto einer Händler-Tochter, die bald aufgehört hatte, Auto zu fahren

Mag. Severin Karl

Anfang des Jahres 2001 kam die letzte Lieferung von Skoda-Felicia-Modellen in Schweden an. Der Kompaktwagen war immerhin bereits seit 1994 auf dem Markt, darüber hinaus stand der Nachfolger parat: Mit dem Fabia startete eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält. Gerade erst legt Generation IV los – mittlerweile schon mit knapp über 4,10 Meter Außenlänge und auf Wunsch 9,2 Zoll großen Infotainmentdisplays im Cockpit.

Zurück zur Felicia, die gerade einmal 3,86 Meter lang war und über ein der damaligen Zeit entsprechendes karges Interieur vefügte. In den Grundzügen basierte das Modell noch auf dem Vorgänger Favorit, dennoch war die Übernahme durch Volkswagen schon spürbar, vor allem auf technischer Seite, teilweise mit Motoren aus dem Polo.

Die Felicia, um die es hier geht, verfügt allerdings noch über einen Skoda-Motor, den 1,3 i aus Aluminium, den Fans der Marke vom Heckmotor-Modell 742 kennen. Viel wichtiger aber: Die abgebildete Felicia ist zu kaufen und sie hat erst 5400 Kilometer auf dem Tacho!

Jetzt schließt sich der Kreis zur anfänglichen Schweden-Erwähnung: Besagte Felicia 1,3 LX i steht in Schweden und ist bereit, auf einer Auktion veräußert zu werden. Am 30. September ist es soweit. Der Chief Financial Officer vom Händler Bosus Motor hielt es 2001 für eine gute Idee, das Auslaufmodell seiner Tochter zu schenken. Diese wusste mit dem roten Vehikel jedoch sichtlich wenig anzufangen: Sie hörte kurz darauf gänzlich mit dem Autofahren auf. Die beheizte Garage des Händlers war sichtlich groß genug, um auch die ungeliebte Tschechin zu beherbergen. Damit keine Standschäden entstehen, wurde sie sogar immer wieder ein paar Kilometer bewegt.

2016 reichte es dann: Weg mit der Felicia! Über den neuen Besitzer wissen wir nur wenig. Eigentlich fast nichts, aber: Er war genauso sorgfältig und hat den Wagen ebenso kaum bewegt. Insgesamt gibt es in seiner Geschichte nur fünf verzeichnete Service-Einträge. Das Auto ist wie neu, sogar für die abzunehmende Front des Blaupunkt-Radios – damals echter Luxus – gibt es noch die Originalhülle.

"Es ist fast irreal, ein 20 Jahre altes Auto mit kaum einer Gebrauchsspur zu sehen", meint Mathias Björkman, der Marketingdirektor bei Bilweb Auctions. Zur Auktion selbst geht hier:

Felicia-Auktion

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Gutes Rezept, falscher Zeitpunkt

Helden auf Rädern: MG ZS 180

Als praktisch alles schon verloren war, lieferte MG Rover ein Paradebeispiel für cleveres Engineering. Vor allem, weil der ZS ursprünglich der Unsportlichste der Modellpalette war.

Die Schnellladefläche

Helden auf Rädern: Chevrolet S-10 EV

Noch seltener als der Chevy EV-1 war sein praktischerer und weit patriotischer Ableger. Der S-10 EV war ein Frühversuch elektrischer Nutzfahrzeuge, bei denen den Machern ein entscheidender Fehler passierte.

Der Saft des frühen Blitzes

Helden auf Rädern: Opel Kadett Impuls

Viele Hersteller probierten schon vor einem halben Jahrhundert, normale Autos zu elektrifizieren. Opels Ansatz beim Kadett Impuls war dagegen schon einen Schritt weiter.

Gerade in Zeiten der Krisen muss man in die Vollen gehen. So hätte der Pontiac Tojan der erste Supersportwagen überhaupt werden können. Aber irgendwie fehlte es dann doch am notwendigen Mut.

Kooperationen und Übernahmen unter Konzernen sind wahrlich keine Erscheinung der Neuzeit. Und dennoch hat der Zusammenschluss, der zum Ford Corcel führte, eine ganz sonderbare Wendung, die zeigt, wie wirr und verworren ehemals die Verbandelungen unter den Autoherstellern waren.