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Ennstal Classic 2022: Schlussbericht

Das war die Ennstal-Classic 2022

Das sommerliche Hochamt der artgerechten Fortbewegung edelster Automobile wusste seine 30. Auflage gebührend zu feiern. Oder, um einen vielzitierten Slogan zu zitieren: Es war ein Sommer wie damals.

Franz J. Sauer / Ennstal Classic

Und zwar ein wunderbarer. 259 Oldtimer mit ihren wackeren PilotInnen, zumeist von ihren Besitzern, bisweilen aber auch als wertvolle Leihgabe von kundigen Kennen ausgeführt; 24 davon teils reinrassige Rennfahrzeuge ohne Straßenzulassung, die sich in der neuaufgelegten Racecar-Trophy über diverse Rennstrecken matchten; Das alles bei strahlendem Wetter inklusive angenehmer Regen-Abkühlung zwischendurch, stets abseits der gutgefüllten Zuseher-Ränge bei den großen Ortsdurchfahrten – Herz des Klassik-Liebhabers, was begehrst Du mehr?

Zunächst zum Sportlichen: Friedrich Radinger und Thomas Wagner gewannen mit ihrem Mini 1275 GT von 1971 zum insgesamt fünften Mal die Ennstal-Classic. Für Fadesse sorgte dies keineswegs: Die Top-Ten der Gesamtwertung präsentierten sich im Halbtages-Rhythmus bunt gemischt, erst beim allerletzten Bewerb entschied sich, ob die Sieger ihren Vorsprung ins Ziel retten und wer die Plätze zwei und drei belegt. Letztlich wurden Florian und Dieter Böhmdorfer auf Mercedes-Benz 350 SLC (1972) Zweite und Helmut Schramke / Peter Umfahrer auf Jaguar XK 150 (1960) Dritte.

Von wegen Motorsport als Männerdomäne: Die Racecar-Trophy entschied im Hauptbewerb der Formel-Fahrzeuge Evita Stadler auf Formel Ford 1600 Hawke DL2 (1969) für sich und das keineswegs knapp; Auf den Zweiten, Routinier Johannes Huber auf seinem KMW-Porsche SP20 (1971), hatte die Siegerin im Ziel satte 2772 Punkte Vorsprung. Auf Platz 3: Comedian und Rennsportfan Rudi Roubinek mit seinem Fiat-Abarth Formula 2000 von 1980.

Die Rallye und GT-Klasse gewannen Enrico Falchetto und Heike Falk auf einem Renault 5 Turbo 2 von 1984, die Klasse der Supercars wurde unbestritten von den beiden Porsche 911 GT3 RS im Starterfeld dominiert, letztlich hatte das Team Burak Yilmaz und Christian Ristig die Nase vorn.

Stolze Erwähnung findet hier noch die Youngster-Trophy, die Leonard Kapsch und Nicholas Antoni (Mercedes-Benz 280 SL / 1969) vor Margarita und Magdalena Voglar (Alfa Romeo Giulia TI / 1964) sowie Christopher Wischenbart mit Florian Pachleitner (Porsche 911 TF / 1972) gewannen. Nicht nur als Sponsor dieser Trophy, sondern generell für partnerschaftlichen Grip zuständig: Reifenhersteller Vredestein. Cluster-Direktor Central Europe Harald Kilzer nimmt stets höchstpersönlich sowohl Ennstal-Classic als auch Planai-Classic auf eigenen Achsen in Angriff, die 30. Auflage der Sommerausgabe beendete er mit Co-Piloten Gudrun Aybek auf MG C Roadster (1968) auf dem sensationellen 19. Gesamtrang.

Großes Hallo am Finaltag, Freude und Feierlaune allenthalben, die „Night of the Champions“ dauerte an bis in den frühen Morgen.

Ein passendes Schlusswort bringt Ennstal-Classic Mitbegründer Helmut Zwickl, der heuer als Rennleiter bei der Racecar-Trophy im Einsatz war, und einen Nukleus, das Herz der Ennstal-Classic in Worte fasst, der bereits 1993 galt und 2022 vielleicht dringlicher denn je zuvor auf Gültigkeit pocht: „Wir sind Verfechter des puren, sportlichen Autofahrens ohne Schnittwechsel und Computerhilfen. Wir sind keine Schnauferlausfahrt, keine Mathematikschularbeit und kein Geschicklichkeitsbewerb. Es gilt generell ein 50 km/h Schnitt, der in den Sonderprüfungen zwischen geheim postierten Lichtschranken auf die Hundertstelsekunde einzuhalten ist.“ Und: „Die Ennstal-Classic lotet die Grenzen dessen aus, was mit den Autos von einst auf den Straßen von heute machbar ist. Die Markenvielfalt soll geprägt sein von besonderen Autos, die zu ihrer Zeit in Technik und Sport Maßstäbe setzten und heute Kultobjekte sind.“

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