ELECTRIC WOW

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Die neue Zeit der Aufklärung

Kommentar zu den aktuellen Ladekosten

Die drastisch erhöhten Ladekosten an Ladepunkten der Wien Energie sind sicher nicht das Ende der Elektromobilität. Sie zeigen aber, wofür es jetzt allerhöchste Zeit wäre.

Roland Scharf

Es war mehr als logisch, dass die Stromkosten nicht nur für Privathaushalte ab September drastisch steigen würden. Ampere haben schließlich kein Mascherl, und so dürfte es nur die größten Optimisten überrascht haben, dass Wien Energie nun auch angekündigt hat, die Preise für das Laden an ihren Ladesäulen in der Bundeshauptstadt anzuheben. Statt 0,048 Euro pro kWh zahlt man künftig zum Beispiel 0,075 Euro bei 11-kWh-Stationen, immerhin 56 Prozent mehr.

Das muss man jetzt nicht toll finden. Aber erstens wird dieser Anbieter nicht der einzige bleiben, der entsprechend reagieren muss. Und zweitens kann man sich ja immer noch aussuchen, wo man sein E-Auto das nächste Mal vollfüllen wird. Das Angebot ist schließlich riesig, doch genau hier kommt nun ein Problem zum Vorschein, dass bis jetzt nur wenige so wirklich wahrgenommen haben: die kaum mögliche Vergleichbarkeit.

Es ist ja mit den Spritpreisen immer so gewesen: Man fand sie immer zu hoch, konnte bei einem Bier herrlich darüber philosophieren oder sie gerne auch Mal verteufeln, was vor allem auf Autobahnstationen vorkam. Doch immer hatte man die totale Übersicht. Jede Tankstelle prangte die Literpreise für Benzin und Diesel schließlich auf großen Anzeigetafeln regelrecht an. Es gibt Internetseiten, die die Tarife nach Region und Stadt auf jede einzelne Station herunterbrechen, und wer hier wirklich schlau vorging, konnte so also leicht ein paar Euro sparen.

Bei der E-Mobilität gibt es das nicht. Man kommt zur Ladesäule, hängt seinen Hobel an den Strom und aktiviert den Ladevorgang mit seiner Ladekarte – doch zu welchem Tarif? Das erfährt man erst am Monatsende bei der Abrechnung, was jetzt schon zu bösem Erwachen führen kann, vor allem auf Autobahnstationen. Das muss so nicht sein.

Wenn wir also von der Kostenwahrheit reden, dann sollte sie schon bei der Basis anfangen. An jedem Ladepunkt. In jeder Ladeapp. Wieviel wo zu welcher Tageszeit verlangt wird. Natürlich ändert das alles nichts an den tatsächlichen Kosten. Aber es erzeugt zumindest ein Gefühl der Transparenz, was verhindern könnte, der noch jungen Elektromobilität ein fieses Image zu verpassen. Oder es bietet zumindest die Basis für große Philosophien bei einem Bier, was ja auch schon etwas wäre. Martin Luther würde sein Glas erheben.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

So sieht das elektrische Opel-SUV also aus

Frontera: Wenn es aufrechter sein soll

Zahlreiche cool-knackige SUV-Coupés beleben den Markt der Elektroautos. Doch ein aufrechtes BEV ist schon schwieriger zu finden. Mit seiner Form bietet der neue Opel Frontera bis 1.600 Liter Kofferraumvolumen. Auch als 48-Volt-Hybrid erhältlich.

Gran Turismo Electric: Folge #4 ist da

Filmempfehlung GTE Tirol: Öko-Tourismus als Markenzeichen

Gran Turismo Electric, Folge 4, feierte in der Olympiaworld in Innsbruck während der E3+ Mobility Convention Premiere. Christian Clerici hat sich nach Tirol begeben, um auf einer Berg- und Talfahrt herauszufinden, wie man dort in die Zukunft blickt.

Zu wenige Unterstützer für Technologieoffenheit

Kein Elektroauto-Zwang: Volksbegehren gescheitert

Mit dem 18. März endete die Möglichkeit, das Volksbegehren "Kein Elektroauto-Zwang" zu unterstützen. Insgesamt wurden 80.299 Unterschriften gesammelt. Das reicht nicht für eine Behandlung im Nationalrat.

Ein Produkt-Set von frunk.at als Preis

Gewinnspiel: Wir verlosen einen nachrüstbaren Frunk

Elektroautos ohne vorderen Kofferraum erschweren das Verstauen des Ladekabels – vor allem in der Reisezeit, wenn der Kofferraum voll ist und man an das untere Fach kaum herankommt. Nachrüstlösungen existieren – mach mit und gewinne!

Neue Preise im Supercharger-Netzwerk

Nicht nur Tesla-Fahrer profitieren

Zur Senkung für die monatliche Mitgliedsgebühr im Supercharger-Netzwerk kommt eine neue Jahresmitgliedschaft, die weitere Sparmöglichkeiten verspricht. Immer mehr Schnellladesäulen des US-Herstellers sind auch für andere Automarken zugänglich.

AVL ist Patentsieger 2023

Elektrifizierung treibt Innovationen voran

Zum 13. Mal in Folge kann sich die AVL List GmbH mit den meisten Patenten pro Jahr feiern lassen. 2023 hat das Grazer Unternehmen zwei Drittel der Anmeldungen im Bereich Elektrifizierung getätigt.