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T90 EV: Das E in Anpacken

Die Asia Car Import Austria GmbH will es wissen und bringt nach dem ersten E-Kombi nun den ersten elektrischen Pick-up nach Österreich. Vorhang auf für den Maxus T90 EV!

Mag. Severin Karl

Ford F150 Lightning oder Rivian R1T machen als elektrische Lasttiere schon länger Schlagzeilen. Der erste Pick-up mit Elektromotor, der offiziell seinen Weg nach Österreich findet, kommt aber nicht aus den USA, sondern aus China: Der Maxus T90 EV wird – wie auch der MG5 als erster Elektrokombi – von der Denzel-Tochter Asia Car Import Austria GmbH ins Land geholt.

Schauen statt lesen? Hier geht’s zum Video mit dem Maxus T90 EV im Offroad Zentrum Stotzing.


Reichweite besser als angegeben

Da hatte man einen guten Riecher, denn gerade dort, wo diese Aufbauart Sinn macht – abseits der Straße –, kommt der lokal emissionsfreie Antrieb gut an. Auf einen Pick-up mit Allradantrieb muss man allerdings noch bis 2024 warten, der ist dann aber ein ganzes Stück größer und wurde von Beginn weg als Elektroauto konzipiert. Beim T90 EV werden immer die Hinterräder mit Kraft versorgt: 130 kW und 310 Nm bietet der Elektromotor, der von einer 89-kWh-Batterie (brutto) befeuert wird. Beim Thema Reichweite wäre es falsch zu sagen: „Aha, 330 Kilometer, dann sind es im Alltag wohl weniger.“ Erstens – fragen Sie nicht, warum – wurde dieser Wert mit voller Beladung gemessen. Und zweitens: Der Alltag im Arbeitstier ist im Regelfall kein rasanter. Wenn der Jäger ohne Motorengeräusch sein Revier abfährt, wird er wohl eher den WLTP-City-Wert erreichen: 471 Kilometer.

Da stört es auch nicht weiter, dass die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h begrenzt ist und das Fahrwerk auf schnellen Straßen und unbeladen teilweise ins Stottern kommt. Mehr als 1.000 Kilogramm darf man zwar nicht an den Haken nehmen, knapp 1.000 Kilogramm Zuladung ist man von dieser Klasse, nicht umsonst „Ein-Tonnen-Pick-ups“ genannt, jedoch seit jeher gewohnt. Reguläre Optionen gibt es nicht, die Preisliste kennt ein Modell. Ladeflächenschutz, Trittbretter und 17 Zoll große Alufelgen sind Serie, navigiert wird per Smartphone-Spiegelung. Aber: Wie von Pick-ups gewohnt, steht ab sofort reichlich Zubehör bereit. Hardtops haben wir zwar noch nicht gesehen, doch bei der Fahrpräsentation gab es diverse Modelle vom Bürgen (Serie) bis zum Rollo-Cover (mit oder ohne Extra-Träger) zu bewundern.

Mit 2WD auch ins Gelände

Richtig spannend: Wir waren im Offroad Zentrum Stotzing (Leithagebirge/Burgenland) im Gelände unterwegs. Steil rauf, steil runter, Wasserdurchfahrt (550 mm Wattiefe), Gatsch und so weiter. Fahrmodus Power, eh klar. Zuerst hatten wir von der Anfahrt noch Eco drin, da kann es beim steilen Anstieg knapp werden. Zentrumsleiter Christian Karlberger, eigentlich ein Freund von Verbrennern (Ein Pickerl auf einem seiner Pajeros lautet "Ich fahre Verbrenner, ich spare Strom"), schwärmt bei der Schrägfahrt vom tiefen Schwerpunkt. Die Batterie macht es möglich. Bestimmte andere Geländefahrzeuge – wir wollen keine Namen nennen – könnten da schon umkippen. Beeindruckend, was ohne Allradantrieb alles geht.

Noch ein Wort zur Batterie: Die wird mit 11 kW dreiphasig in neun Stunden von fünf auf 100 Prozent gebracht bzw. am Schnelllader in 45 Minuten von 20 auf 80 Prozent. Ja, da gibt es schnellere DC-Werte bei modernen Elektroautos. Aber zumindest hält sich der T90 EV – zumindest nach unseren ersten Erfahrungen – mit dem Verbrauch zurück. 18,6 kWh hielten sich hartnäckig auf dem Bordcomputer, das offizielle Datenblatt weist 26,8 kWh als WLTP-Wert aus. Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen und kommt wie immer auf die persönliche Fahrweise an.

Das gefällt uns:
Das Gefühl, Erster zu sein. Ford F150 Lightning oder Rivian R1T lassen auf sich warten.

Das vermissen wir:
Einen Tempomaten! Die Verbindungsetappen auf der Autobahn benötigen ein ständiges Durchdrücken des Fahrpedals, will man sich nicht hinter dem Lkw-Reigen einreihen.

Die Alternativen:
Siehe oben. Bzw. man bleibt beim Diesel, dann warten Toyota Hilux und Co mit guten Werten bezüglich der Anhängelast.

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