
VW ID.5 GTX im Familienautostest | 01.03.2023
ID.5 lebt!
Darauf haben wir gewartet. VW hat die derzeit gefragteste Karosserieform mit Elektroantrieb versehen – und fertig ist Volkswagens erstes Elektro-SUV-Coupé, der ID.5. Nicole, Thomas und die Kids nehmen die Topversion GTX mit Allradantrieb in Augenschein.
Petra Mühr
Lieber Eishockey-Training und Mit-der-Meerjungfrau-kuscheln oder Familienauto anschauen und fotografieren? Wenig überraschend hätten Luis und Alice sporteln und spielen vorgezogen. Ihre Eltern hingegen sind mehr als interessiert an dem ID.5 GTX, da ihnen vergangenes Jahr schon das Geschwisterl, der ID.4 GTX, gut gefallen hatte.
Gegen den ID.5 GTX hat er allerdings keine Chance: „Viel schöner, der ID.5! Gefällt mir viel besser“, ist Nicole geradezu hingerissen und auch ihr Mann Thomas nickt anerkennend. Privat und beruflich ist die Familie längst elektrofit und fährt ein strömendes Familienauto (Geschwistermarke aus dem Konzern). Dieses verwendet der Papa auch im Job, bei längeren Fahrten ins westliche Österreich ist einfach fix eine Kaffepause eingeplant, währenddessen das Wägelchen schnelllädt.
Ähhh … Esuvcoupé?
Hurtig laden kann der ID.5 GTX natürlich auch, doch zuallererst ist er das erste E-SUV-Coupé von VW. Das schräg abfallende Heck und die damit (aero)dynamischere Silhouette ist zur Zeit State of the Art, was die Karosserie betrifft. Auch der Luftwiderstandsbeiwert profitiert davon, in Folge Verbrauch und Reichweite. Damit wären wir mitten im Zentrum:
Wie weit kommt man mit dem GTX?
Der GTX als allradgetriebenes Top-Modell des ID.5 schafft 381–508 km – diese Schere hängt wie immer (und auch bei den Verbrennern) von Fahrweise, Beladung, Wetter usw. ab. Also wirklich üppig und urlaubsreisetauglich. Fit ist er auch hinsichtlich Verbrauch – laut Hersteller 17,3–22,2 kWh, im Test 18,5.
Reichweite wäre also mal gecheckt, die nächste E-Frage betrifft die Ladeleistung. Wie erwartet trifft hier alles ein und zu: Sowohl Mode-2- (Haushaltssteckdose) als auch Mode-3-Kabel sind serienmäßig dabei. Der ID.5 GTX kann im Grunde alles und überall mit bis zu 135 kW laden. In letzterem Fall wäre er in 36 Minuten für weitere 320 km schnellgeladen.
Luftig, hell und schnell
Beeindruckend geräumig ist der ID.5 GTX trotz seiner sportlichen Linien. Auch wenn die Eltern nur fürs Foto in Reihe zwei zurücktreten: Mehr als genug Platz haben sie auch hier. Durch das (optionale) enorme Panoramadach, das bis über die Rückbank reicht, wird’s wunderbar luftig und hell und lockt zum längeren Verweilen.
Selbst als Koffer, Schul- oder Sporttasche hat man’s im ID.5 fein. 549 (bis 1.561 Liter) Kofferraumvolumen schlucken schon eine ganze Menge. „Ganz schön schnell“, staunt Nicole, als wir demonstrieren, wie der ID.5 GTX losfegen kann. Geradezu explosionsartig katapultiert uns der Bullig-Sportliche raus aus Wien und vermittelt auch bei höherem Tempo stets dieses ruhige, satte und bequeme Fahrgefühl. Dito sicher – 5 NCAP-Sterne sprechen für sich, modernste Assistenzsysteme wie der „Travel Assist mit Schwarmdaten“ ebenso.
Lichtspielereien
Auf den Geschmack gekommen? Verständlich. Ein Tipp zum Schluss: Wer sich für den herkömmlichen ID.5 entscheidet, dem sei das Designpaket ans Herz gelegt – mit intelligenten IQ.Light LED-Matrix-Scheinwerfern, 3D-LED-Rückleuchten und dem dynamischen Lichtassistenten. Diese wunderschöne und strahlend helle Must-have ist bei „unserem GTX“ übrigens serienmäßig.
Daten & Fakten VW ID.5 GTX 4motion
Preis: 62.730,– € (Einstiegspreis ab 54.340,– €)
299 PS/220 kW E-Motor | 0–100 km/h in 6,3 sec
Getriebe: 1-Gang-Automatik | Reichweite 381–508 km
Ø Verbrauch lt. Hersteller (im Test): 17,3–2,2kWh (18,5)/100 km | Kofferraum: 549–1.561 | 5 Sitzplätze | 2 kindersitztaugliche Fondplätze
Resümee: Cooler, lässiger, nachhaltiger und alltagstauglicher Allrad-Familien-Stromer, der einhält, was er verspricht.
Was uns gefällt: Reichweite, Ladepotenzial, Over-the-Air-Update
Was uns fehlt: weniger Fingertappser-anziehenden Klarlack im Cockpit , eine Rückenlordosenstütze , keinen „Slider“ für die Lautstärke
Familienbonus: Langstreckentauglichkeit mit Lebens-Raum