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Aftershow-Party (1)

Für die Motorradmesse in Mailand haben sich einige Zweiradhersteller noch ein paar echte Kracher aufgehoben, allen voran Yamaha.

Thilo Kozik/mid

Yamaha versucht nun schon im zweiten Jahr in Folge, mit einem Neuheiten-Feuerwerk verlorenes Terrain zurückzugewinnen.

Ganz nebenbei befeuern die Japaner das lange brach liegende Segment der Supersportler mit einer rundum neuen YZF-R1 (Bild oben), die mit edlen Zutaten nur so gespickt daherkommt: Der neue Reihen-Vierzylinder bringt es mit Titanpleueln und vielen Detailmodifikationen auf 147 kW/200 PS Leistung.

Das neue, prall gefüllte Elektronik-Paket umfasst unter anderem eine Traktionskontrolle mit Schräglagen-Erfassung, ein Wheelie -Steuerungssystem, eine Launch-Control fürs flotte Anfahren, einen Schaltassistenten und einen Gyroskopsensor. Ein ABS als Kombisystem ist serienmäßig an Bord und es stehen verschiedene Fahrmodi zur Wahl.

Ein Leichtmetall-Tank, ein Magnesium-Heckrahmen und -Räder halten das fahrfertige Gewicht bei 199 Kilogramm. Der Preis für das Kleinod wird um die 20.000 Euro liegen. Die Krone setzt dem neuen Supersport-Flaggschiff die limitierte YZF-R1 M auf, die mit GPS-Datalogger, semiaktivem Öhlins-Fahrwerk und digitaler Konnektivität ausgerüstet ist.

Ähnlich die YZF-R3. Als Lückenfüller zwischen der YZF-R 125 und der R6 kommt sie mit einem 320-Kubikzentimeter großen Reihen-Zweizylinder, der Führerschein-A2-taugliche 31 kW/42 PS liefert.

Eine interessante Erweiterung der beliebten Yamaha MT-09-Familie stellt die MT-09 Tracer dar (Bild links), eine asphaltorientierte Mittelklasse-Allround-Enduro mit dem bekannten Dreizylinder-Motor. Aus 847 ccm erlöst der Drilling 85 kW/115 PS. Mit aufrechter Sitzhaltung, Traktionskontrolle und Verstellmöglichkeiten für Sitzhöhe, Scheibe und Lenker richtet sie sich an den abenteuerlustigen Tourenfreund. Fahrfertige 190 kg sollten für problemlosen Kurvenspaß sorgen, ein serienmäßiges ABS sorgt für Sicherheit. Kostenpunkt unter 10 000 Euro.

Mehr kostet und bietet die neue BMW S 1000 XR (Bild links) in der Offroad-Aufmachung im Stile einer Ducati Multistrada. Die Bayern haben ihren potenten Reihen-Vierzylinder aus dem Roadster S 1000 R in ein sportliches Leichtmetall-Brückenrahmenchassis verpflanzt, wo er 118 kW/160 PS bei 11.000/min und ein maximales Drehmoment von 112 Nm bei 9 250 Touren freisetzt.

Diese Leistung dürfte auch im Zweipersonenbetrieb für druckvollen Fahrgenuss sorgen, elektronisch moduliert über die Fahrmodi "Rain" und "Road". Fahrfertige 228 Kilo garantieren sportlichen Landstraßenspaß mit serienmäßiger Traktionskontrolle und teilintegralem ABS. Hinter dem breiten Alu-Lenker ergibt sich eine entspannte, aufrechte Sitzposition in nicht verstellbaren 840 mm Höhe. Der Vorbau mit dem angedeuteten Schnabel und dem zweistufig manuell verstellbaren Schild verspricht Wind- und Wetterschutz.

Mit dem sportiv gestärkten Charakter-Roadster F 800 R (Bild rechts) schickt BMW die zweite wichtige Neuheit ins 2015er-Rennen. Der 202 kg schwere Allrounder profitiert von einem um drei PS auf 66 kW/90 PS aufgeplusterten, flüssigkeitsgekühlten Zweizylindermotor.

Der optimiert zusammen mit kürzeren Übersetzungen des ersten und zweiten Gangs die Beschleunigungsqualitäten des Bikes. Neue Fahrwerkskomponenten wie die Upside-down-Gabel und radial montierte Bremssättel fördern ein sportlicheres Fahrerlebnis und die niedrigere Sitzhöhe von nun 790 mm statt 800 mm eine aktivere Verbindung.

Ebenfalls in der 800er-Mittelklasse tritt die neue Tiger-Baureihe des britischen Traditionsherstellers Triumph an. Allerdings handelt es sich hier gleich um vier nach Ausstattung und Einsatzgebiet diversifizierte Modelle. Die Tiger 800 XR (Bild rechts) ist mehr auf die Straße fokussier,t während die Tiger 800 XC mehr auf Fahrten im Gelände ausgerichtet ist. Von beiden gibt es eine besser ausgestattete "x-"Version. Alle neuen Tiger 800 kommen mit einem verbrauchsreduzierten 800er-Dreizylinder mit 70 kW/95 PS, elektronischem Ride-by-wire-System und serienmäßigem ABS sowie einer Traktionskontrolle.

Bei Tiger 800 XCx und XRx gibt es für das ABS und die Traktionskontrolle drei verschiedene Modi, vier wählbare Drosselklappen-Kennfelder zur Änderung der Motorcharakteristik sowie drei übergeordnete Fahrmodi. Damit kann der Fahrer die Parameter für Straße und Gelände vorkonfigurieren. Daneben gibt es einen frei programmierbaren Modus und einen Tempomat.

Ducati trumpft beim Heimspiel nochmals groß auf, nachdem die Italiener in Köln die neue Scrambler-Baureihe präsentierten. Star der Roten aus Bologna ist die neue 1299 Panigale (Bild links), die mit einem typischen Ducati-Desmo-V2-Motor mit 1 299 Kubikzentimetern Hubraum versehen ist, bei dem 113 Millimeter große Kolben auf und abgehen. Diese produzieren gewaltige 151 kW/205 PS und 144 Newtonmeter Drehmoment.

Im Fahrwerk mit überarbeiteter Geometrie steckt alles drin, was gut und teuer ist, natürlich elektronisch aktiviert: von semiaktiven Öhlins-Federelementen über einen Schaltautomaten zum Hoch- und Runterschalten bis zur schräglagenabhängigen Traktionskontrolle und ABS. Für diese vollausgestattete S-Version sind rund 25 000 Euro einzukalkulieren. Als Homologations-Modell für die Superbike-WM gibt es daneben eine Panigale R mit dem 1199er-Antrieb, die mit 172 kg ohne Kraftstoff sechs Kilo leichter ist als die R-lose Panigale.

Eine neue Technik hält mit der 2015er Mulstistrada (Bild links) Einzug ins Motorradreich: Der Enduro-Allrounder kommt erstmals mit variablen Steuerzeiten, dem sogenannten "Desmodromic Variable Timing" (DVT). Damit zeigt der Vierventiler eine besonders homogene Leistungsentfaltung, die bei 118 kW/160 PS gipfelt. Das sind zehn PS mehr als zuvor.

Darüber hinaus verfügt die vollausgestatte S-Version über ein hochwertiges TFT-Display, ein optimiertes semiaktives Fahrwerk sowie ein neues Schräglagen-ABS und ein Schräglagen-Licht. Entsprechend der brachialen Leistung verzögert die "Multi" nun mit 330er-Scheiben und Radialbremszangen wie die Panigale. Die auf 825 Millimeter oder 845 Millimeter einstellbare Sitzbank und 20 Millimeter mehr Bodenfreiheit fördern die Tourentugenden der ohne Sprit 235 Kilo schweren Multistrada S.

KTM propagiert auf der EICMA mit der 1090 Adventure (Bild rechts) dagegen Downsizing für mehr Fahrspaß. Das war bislang nicht unbedingt das Thema der forschen Österreicher. Doch das Einstiegsmodell in die Adventure-Baureihe macht durchaus Sinn, denn die 70 kW/95 PS des 1.050 Kubikzentimeter großen 75-Grad-V2-Motors sind nicht nur genug für die Landstraße. Die Maschine ist auch per Drosselung Führerschein-A2-konform.

Bei einem Gewicht von 212 kg und 105 Newtonmeter bereits bei 5.750 Touren ist druckvolles Kurvenschwingen angesagt. Elektronische Assistenzsysteme wie verschiedene Fahrmodi, Traktionskontrolle und ABS sind selbstverständlich mit an Bord; ebenso der markentypische Gitterrohrrahmen und die voll einstellbaren Federelemente mit großzügigen Federwegen. Brachiale Radial-Vierkolben-Festsattelzangen und das 19 Zoll große Vorderrad - hinten rotiert ein Siebzehnzöller - legen den Fokus eher auf ein Adventure-Konzept, das den Straßenbetrieb als Haupteinsatzgebiet definiert.

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