Kawasaki ZR-7S im Test | 25.09.2001
FAHREN & HANDLING
Der erste Eindruck ist jener auf einem Moped zu sitzen. So leicht und beweglich war zuletzt nur die 250er in der Fahrschule und das ist zwischenzeitig auch schon über zehn Jahre her. Erst beim Drücken des Startknopfes realisiert man, dass man es hier mit einem richtigen Motorrad zu tun hat. Schon am Stand brabbelt die 750er angenehm vor sich hin und ist dann der erste Gang eingelegt, kann es auch schon los gehen. Schon bei leicht erhöhtem Standgas zieht die Kawa fröhlich los und dokumentiert ganz klar, dass ihr Charakter eindeutig in Richtung Drehmoment und Kraft aus dem Drehzahlkeller geformt wurde. So ist es auch kein Problem selbst im Stadtverkehr da und dort den fünften Gang eingelegt zu lassen und einfach mit dem Verkehr mit zu schwimmen. Leistungsfetischisten steht es natürlich frei den innerstädtischen Verkehr ausschließlich im 1. Gang zu bewältigen, was aber rein akkustisch keinen Genuss darstellt, und auch der Haltbarkeit des Motors nicht unbedingt entgegen kommt.
Richtig wohl fühlt sich die Kawasaki auch auf der Landstraße. Flott aber nicht extrem geht es dahin. Die fest zupackenden Bremsen können dabei ebenso erfreuen wie das leicht zu schaltende Getriebe und die immer bereitstehenden 78 PS der offenen Version. (auf Wunsch gibt es auch eine gedrosselte Leichtmotorrad Variante). Positiv auch die gut haftende Serienbereifung und das ordentlich abgestimmte Fahrwerk, dass so wie das ganze Motorrad einen vernünftigen Kompromiss zwischen Sport und Komfort darstellt. Um den unterschiedlichen Anforderungen – ein oder zwei Personen Betrieb – gerecht zu werden lässt sich das hintere Federbein sowohl hinsichtlich der Vorspannung als auch hinsichtlich der Dämpfungszugstufe individuell verstellen.
Auch auf der Autobahn kann die kleine Kawasaki bedenkenlos eingesetzt werden. Bis 160 km/h bietet sie dort einen vernünftigen Windschutz was dem mitunter notwendigen Kilometerfressen ausgesprochen dienlich ist. Darüber wird es aber gar stürmisch auch wenn der Hersteller eine Spitzengeschwindigkeit jenseits der 200 km/h suggeriert wird man dieses bestenfalls einmal zur Probe erreichen um ansonsten in der 150er Region zu verweilen.