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Panizzi (Peugeot) gewinnt vor Loeb (Citroen), Auriol (Peugeot) und Sainz (Ford). McRae nur Achter, Mäkinen out.

Bernhard Eder

Vive la France!

Letztendlich bringt die 3. und letzte Etappe der San Remo 2001 auf den ersten drei Plätzen keine Positionsverschiebungen mehr, dennoch ist der Rallye-Sonntag in den italienischen Seealpen alles andere als fad.

Citroen-Youngster Sebastien Loeb kann seinen Rückstand auf Leader Panizzi vor der letzten SP bis auf 11.8 Sekunden reduzieren. Der führende Peugeot-Pilot muss daraufhin noch einmal so richtig Gas geben, verliert auf den letzten 15 Kilometern nur noch 0.4 Sekunden auf seinen Citroen-Rivalen und sichert sich damit seinen zweiten San-Remo-Sieg - schon im Vorjahr hatte Panizzi in Italien gewonnen.

Sebastien Loeb sorgt mit seinem zweiten Rang also doch noch für ein Happy End im Lager von Citroen, die beiden höher eingeschätzten Jesus Puras und Phillipe Bugalski waren ja am Samstag an aussichtsreicher Position liegend ausgeschieden. Das rein französische Podium komplettiert Didier Auriol (Peugeot). "Best of the Rest" ist Carlos Sainz auf Rang vier, die WM-Titelanwärter McRae (8.), Mäkinen und Burns (beide out) gehen allesamt leer aus.

Peugeot: 1. Panizzi, 3. Auriol, 7. Grönholm

Vierter Saison-Sieg für Peugeot durch Gilles Panizzi, dazu noch ein dritter Platz Didier Auriol´s - die hohen Erwartungen der Löwen vor dem Start der San Remo haben sich also erfüllt. Lediglich Marcus Grönholm ist ein klein wenig enttäuscht: der Weltmeister verliert durch Probleme mit der Servolenkung auf den ersten beiden SP´s des Tages viel Zeit und beendet die Rallye schließlich nur an 7. Stelle.

Gilles Panizzi erweist sich wie schon im Vorjahr als "König von San Remo", der Asphalt-Spezialist lässt sich auch durch das schlechte Wetter am Schlusstag nicht aus dem Konzept bringen. "Ich bin sehr glücklich, aber der heutige Tag war ziemlich schwierig für mich", so der Sieger im Ziel.

"Nach den Ausfällen von Puras und Bugalski am Samstag dachte ich eigentlich, dass es einfacher werden würde, aber Sebastien [Loeb] hat bis zum Schluss attackiert. Er ist sehr gut gefahren. Heute waren die Strecke aufgrund des Regens extrem rutschig, die Gefahr eines Ausfalls war groß."

Vollauf zufrieden natürlich auch Teamchef Corrado Provera: "Ein fantastischer Tag für uns. Wir haben nicht nur die Rallye gewonnen, sondern auch in der Konstrukteurs-Wertung das Punktemaximum geholt. Gilles, Didier und Marcus sind ganz toll gefahren, ich möchte mich herzlich bei ihnen bedanken. Wir haben heuer schon die Catalunya gewonnen und uns seither noch weiter verbessert. Ein großartiges Resultat."

Citroen: 2. Loeb, Puras & Bugalski out

So sehr man bei Citroen am Samstag angesichts der Ausfälle von Jesus Puras und Phillipe Bugalski auch noch enttäuscht war, so groß ist nun die Freude über die Top-Leistung Sebastien Loeb´s. Der 27-jährige Franzose, der normalerweise die Super-1600-WM fährt und dort auch die ersten drei Läufe gewonnen hat, feiert einen beeindruckenden Einstand mit dem XSara WRC. Nur etwas mehr als 11 Sekunden fehlen Loeb letztendlich zur großen Sensation.

Fazit des jungen Franzosen: "Diese Rallye ist für mich wirklich sehr gut gelaufen, vor allem wenn man bedenkt, dass es mein erster WM-Lauf mit dem XSara war. Ich denke, wir haben Gilles [Panizzi] einige Male überrascht, vor allem auf den längeren Sonderprüfungen und auch heute Vormittag. Ich bin mit eher gemischten Gefühlen nach San Remo gekommen, habe aber bald gemerkt, dass ich sehr gute Zeiten fahren kann."

Dickes Lob für Loeb von Citroen-Sport-Boss Guy Frequelin: "Sebastien´s Leistung ist unglaublich. Er hat die Rallye gut begonnen und ist dann immer schneller geworden. Wir alle wussten, dass diese Rallye eine gute Gelegenheit für ihn ist, sein Potential unter Beweis zu stellen, und er hat seine Chance genützt."

Ford: 4. Sainz, 6. Delecour, 8. McRae

Für Ford endet der Ausflug nach Italien doch noch halbwegs versöhnlich: Carlos Sainz sichert sich als bester "Nicht-Franzose" Rang vier, ein Pünktchen gibt´s auch noch für Francois Delecour. Und da die Konkurrenz von Mitsubishi und Subaru ganz schwach abschneidet, liegt das Team von Colin Wilson in beiden WM-Wertungen nach wie vor ganz hervoragend im Rennen.

Carlos Sainz, der auf der Abschluss-Etappe sogar eine SP gewinnt: "Wir hatten heute für die feuchten Bedingungen den richtigen Reifen. Bevor wir nach San Remo gekommen sind, haben wir uns eigentlich keine Chancen auf Punkte ausgerechnet, umso erfreulicher, dass es geklappt hat."

Subaru: 9. Solberg, Burns, Märtin, Arai out


Magere zwei Konstrukteurs-Punkte, in der Fahrer-Wertung leer ausgegangen, so die ernüchternde Subaru-Bilanz der San Remo 2001. Schon an den ersten beiden Tagen war´s für das Team von David Lapworth nicht optimal gelaufen, die Schlusstetappe macht da keine Ausnahme.

Markko Märtin scheidet auf der vorletzten Sonderprüfung mit Unfall aus, damit drei von vier Subaru-Werkspiloten im Laufe dieser Rallye durch Crashes eliminiert. Einziger Subaru-Pilot im Ziel ist Petter Solberg, und das auch nur an enttäuschender neunter Stelle.

"Die letzten Sonderprüfungen waren sehr schwierig", so Solberg. "Viel Regen, dazu die Blätter auf der Straße, dadurch war es extrem rutschig. Aber ich habe eine Menge Erfahrungen bei dieser Rallye sammeln können, manche SP-Zeiten waren sehr ermutigend."

Mitsubishi: 12. Loix, Mäkinen out

Dritte Nullnummer en suite für Tommi Mäkinen - auch das neue Lancer WRC brachte nicht die erhoffte Wende. Nachdem der WM-Leader schon die die ersten beiden Tage aufgrund von Diffenzialproblemen nie so richtig in Fahrt gekommen war, scheidet er schließlich auf der vorletzen Sonderprüfung - als Tupfen auf dem I - durch Unfall aus.

Big Mäk´s Fazit: "Es war eine sehr schwierige Rallye für uns. Das Auto muss in vielen Punkten noch erheblich verbessert werden. Der Unfall war eine Folge der äußeren Bedingungen, aufgrund des Nebels habe ich das Wasser auf der Strecke kaum erkennen können. Vor Korsika liegt noch viel Arbeit vor uns, es wird aber knapp."

Teamkollege Freddy Loix beendet die San Remo 2001 an 12. Stelle, auch für den Belgier haben sich Hoffnungen, mit dem neuen Lancer wieder um die Punkte mitfahren zu können, nicht erfüllt. "Ich habe heute primär darauf geachtet, das Auto heil ins Ziel zu bringen. Wir haben im Laufe dieser Rallye viel gelernt, mit einem neuen Auto braucht es immer einige Zeit, bis alles optimal passt."

Skoda: 13. Thiry, Kresta out

Mit drei Piloten war Skoda am Freitag an den Start gegangen, nur einer hat´s letztendlich ins Ziel geschafft. Bruno Thiry und Co. Stephane Prevot (erstmals seit seinem Safari-Unfall wieder mit dabei) beenden die San Remo Rallye auf Rang 13 - das entspricht in etwa den Möglichkeiten des Octavia auf Asphalt. Der junge Tscheche Roman Kresta muss wenige Kilometer vor dem Ziel w.o. geben.

Thiry zeigt sich im Ziel nicht unzufrieden: "Das Auto hat sich als standfest erwiesen, wir haben auch punkto Set-Up ein paar gute Lösungen gefunden. Eines ist allerdings klar: wir brauchen mehr Performance. Korsika wird nicht leicht, aber wir machen Fortschritte."

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