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Endlich in Afrika

85 Wertungskilometer standen am Neujahrstag in Afrika auf dem Programm, nun geht die Dakar richtig los. De Mevius (Nissan) und Tiainen (KTM) top.

Afrika:
Nach eher untypischen ersten Etappen in Europa beginnt das Abenteuer Dakar nun so richtig

Nach einem nicht zuletzt wettermäßig turbulenten Auftakt des Rallye-Marathons nach Dakar erreichte der Tross am Neujahrstag das ersehnte Afrika. Insgesamt 85 Wertungskilometer rüttelten das Gesamtklassement vor allem bei den Autos leicht durcheinander. Zwar kann Nissan-Pilot de Mevius die Führung weiter behaupten, vor allem im Lager der Mitsubishis mit Kleinschmidt, Masouka und Shinozuka machte man Boden gut.

Bei den Motorrädern dominieren auch auf der Etappe Rabat-Er Rachidia die Mannen auf den KTM-Maschinen, Tiainen führt im Gesamtklassement vor Cox und Roma.

Und auch die Brummi-Piloten durften sich nach der Absage von zwei Prüfungen in Afrika erneut ins Zeug legen. Während das Trio Kröpfel/Anzini/Bormann Federn lassen musste und auf Rang 14 zurückfiel, halten sich Reif/Pichlbauer/Palmer mit 3:29 Minuten Rückstand auf den Führenden Tchaguine an der 4. Stelle.

Motorräder:
KTM gibt weiter den Ton an, die österreichische Motorrad-Schmiede hat Grund zu Optimismus

Nach den fast endlosen Autobahnkilometern in Frankreich und Spanien mit drei Kurzprüfungen, von denen zwei im Matsch versunken sind, hat heute das Abenteuer richtig begonnen, der Dakartross ist in Afrika angekommen. Der Hohe Atlas mit seinen schneebedeckten Gipfeln ist mit der heutigen Etappe von Rabat nach Er Rachidia (534 km, davon 85 km Speziale) überwunden. Und damit sind die Matadoren da, wo sie wohl am liebsten sind - in der größten Sandkiste der Welt, der Sahara.

Der Spaß kann beginnen, es darf ein heißer Fight erwartet werden. Nicht zu letzt deswegen, weil Heinz Kinigadner heute mit sehr deutlichen Aussagen das Rennen innerhalb der KTM-Armada angefacht hat. Kini: "Wir werden im nächsten Jahr mit einem kleineren Team an den Start gehen. Dass heißt, alle Fahrer müssen sich von der guten Seite zeigen, um nächstes Jahr dabei zu sein. Insofern werden sie sich nichts schenken und gescheit Gas geben. Ab heute beginnt die Qualifikation für die Zukunft! Alle Fahrer der drei KTM-Sponsorenteams haben identisches Material und es gibt keine KTM-Stallorder."

Botschaft angekommen und klar verstanden, das galt heute vor allem für Carlo de Gavardo und Alfie Cox. Sie navigierten sich am schnellsten durch die kurvige und sandige Sonderprüfung. Platz 1 für de Gavardo, Platz 2 mit nur 34 Sekunden Rückstand für Cox. Beide meisterten damit auch am besten die Überraschung des Tages: Ein Wadi, den die Piloten laut Roadbook eigentlich durchfahren sollten, war voll Wasser. Der gesamte Tross musste sich einen Umweg suchen, der letztlich 5 Kilometer lang war.

Carlo de Gavardo freute sich über seinen Etappensieg. "Die Etappe war zwar kurz, aber sie hat mir gefallen. Für den Anfang in Afrika war sie nicht schlecht." Alfie Cox sah die Strecke ähnlich: "Das war ein schönes Stück zum Auftakt. Allerdings liefen eine Menge Tiere über die Piste, dadurch war´s gefährlich."

Kari Tiainen genoss im Biwak von Er Rachidia noch einmal den vergangenen Tag. "Es war ein schönes Stück heute, wie für einen Endurofahrer wie mich gemacht." Freude beim Finnen auch über den Stand in der Gesamtwertung. Die sieht nämlich ihn vorn. Kari führt das Klassement mit 14 Sekunden Vorsprung vor Alfie Cox an. Nur eine Sekunde später folgt auf Platz 3 Nani Roma.

Am Abend setzte es dann Zeitstrafen für Sainct, Brucy, Sala und Mayer! Der Grund: Alle vier sind in marokkanischen Dörfern „geblitzt“ worden. Die Inspektoren der Dakar stehen gerade am Anfang der Rallye in den Orten, um zu kontrollieren, ob sich die Fahrer an die vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung innerhalb von Ortschaften halten. Richard Sainct bekam 29 Minuten Zeitstrafe aufgebrummt, Jean Brucy 13 Minuten, Giovanni Sala 19 Minuten und für Geburtstagskind Andrea Mayer gnädige 2 Minuten...

Einen Blick auf die 6. Etappe wagte schon mal Nani Roma. "Morgen kommt die erste richtige Etappe. 338 km Speziale und die ersten Sanddünen. Darauf freue ich mich." Neben den höchsten Dünen Marokkos warten auf die Fahrer aber auch schnelle und steinige Pisten.

Autos
De Mevius im Nissan weiter voran, vor allem die Mitsubishis holen aber kräftig auf

Als erste Afrika-Prüfung des Marathon-Klassikers trafen die Teams endlich auf ersehntes Off-Road-Terrain. Eine etwa 85 Kilometer lange Wertungsstrecke auf der insgesamt 539 Kilometer langen Etappe bot den Mitsubishi-Piloten ideale Gelegenheit, die am Vortag verlorenen Plätze zurückzuerobern. In Madrid nämlich hatten viele Privatiers am Silvester-Tag von wechselnden Streckenverhältnissen profitiert und die früh gestarteten Werksteams auf hintere Ränge verdrängt.

Entsprechend den Vortages-Resultaten musste Jutta Kleinschmidt zusammen mit Copilot Andreas Schulz als 72. Team starten. "Da es in Marokko in den vergangenen Tagen geregnet hat, war die Piste gottlob nicht staubig und wir konnten schon nach 3,5 Kilometern den ersten Vordermann überholen", berichtete die Mitsubishi-Werkspilotin. "Auf den trockenen und festen Wegen kamen wir bestens nach vorn und wurden am Ende Dritte in der Tageswertung. Ich bin sehr zufrieden." Damit verbesserte sich die ADAC Motorsportlerin des Jahres 2001 vom sechsten auf den vierten Gesamtrang. Auch Hiroshi Masuoka in einem weiteren werksseitig eingesetzten Mitsubishi Pajero gelang ein großer Erfolg: Der Japaner bescherte Mitsubishi den ersten Etappensieg bei der 24. Auflage der Rallye Dakar und verbesserte sich damit im Gesamtklassement vom fünften auf den zweiten Rang. Kenjiro Shinozuka im dritten Werks-Pajero kam vom achten auf den fünften Platz vor.

Kräftig aufgeholt hat auch der Sieger der Jahre 1999 und 2000, Jean-Luis Schlesser. Im Eigenbau Renault Kangoo mit Turbodiesel-Motor belegt er nach einem Zwischentief nun wieder Rang sechs. Dennoch hat der „Maestro“ Sorgen: Der Turbolader des baugleichen Boliden von Stephane Henrard ist schwer angeschlagen, es ist fraglich, ob man die Fahrt überhaupt fortsetzen kann...

LKW's:
Die Abstände bei den Brummis halten sich noch in Grenzen, von einer Vorentscheidung ist man noch meilenweit entfernt.

Bei den LKW’s liegt nach zwei gefahrenen und zwei annullierten Prüfungen weiter der Russe Vladimir Tchaguine voran, die Österreicher sind aber nach wie vor guter Dinge. Peter Reif mit seinen Kopiloten Gunther Pichlbauer liegt auf Gesamtrang 4, der älteste Teilnehmer der Dakar-Rallye, der bereits in Pension befindliche Helmut Kröpfel liegt zusammen mit seinen Kopiloten Hermann Anzini aus Neulengbach/NÖ und Ronald Bormann aus Nürnberg auf Rang 12.

Was die Chancen betrifft, sind sich beide Teams einig: Beide unisono : „Das sagt noch nicht viel, denn am Schluss in Dakar rechnen wir mit Zeitabständen zwischen dem Sieger und Zweit-, bzw. Drittplatzierten in der Größenordnung von ein, zwei Stunden !“

Den aktuellen Zwischenstand entnehmen Sie dem rechten Menü!

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