
DTM: Hockenheim | 02.10.2004
Der Youngster vor den Veteranen
Youngster Martin Tomczyk (Audi) holt sich die Pole beim Saisonfinale, dahinter die beiden Haudegen Bernd Schneider und Jean Alesi.
Der erst 22-jährige Martin Tomczyk sicherte sich im Qualifying zum zehnten und letzten Meisterschaftslauf der DTM 2004 die Pole Position. Der Rosenheimer benötigte im Audi A4 DTM 1:35,852 Minuten für den 4,574 Kilometer langen Hockenheimring. Hinter ihm folgte ein Mercedes-Benz-Trio.
Mit nur 13 Tausendstelsekunden Rückstand startet Bernd Schneider (1:35,865) morgen um 14 Uhr neben Tomczyk aus der ersten Startreihe. Auf den Positionen drei und vier stehen der Franzose Jean Alesi und Gary Paffett. Paffett (51 Punkte) hat damit die bessere Ausgangsposition im Kampf um die Vizemeisterschaft als sein Markenkollege Christijan Albers (48 Punkte), der als Neunter in das morgige Rennen geht. Zwischen dem Ersten und dem Vierten lagen gerade einmal 0,078 Sekunden.
Der neue Champion Mattias Ekström startet mit seinem Audi A4 DTM als Fünfter. Als Sechster und Siebter gehen die beiden Opel-Piloten Marcel Fässler und Peter Dumbreck in ihren Vectra GTS V8 ins Rennen. Dabei trennen Fässler nur gute zwei Zehntelsekunden von der Pole Position.
Der Däne Tom Kristensen (38 Punkte) kann sich im Finale noch den dritten Platz der Gesamtwertung erkämpfen. Er startet als Achter. Bereits am Samstag kamen Zehntausende zur DTM. Das ZDF berichtet am Sonntag ab 13.50 Uhr live vom Finale DTM.
Martin Tomczyk (1. Startplatz, Audi Sport Team Abt): „Ich freue mich sehr über die Pole Position. Während ich noch auf der Strecke war, hätte ich mich eher auf Platz fünf eingeordnet, da ich doch ein paar kleine Fehler gemacht habe. Morgen will ich nur gewinnen. Aber ich habe drei Mercedes hinter mir, die im Rennen immer sehr stark sind.”
Bernd Schneider (2. Startplatz, Vodafone AMG-Mercedes): „Diesen zweiten Platz habe ich meinem Team zu verdanken. Es hat zum Qualifying etwas am Auto geändert, und dann hat alles gepasst. Ich bin froh, dass wir langsam wieder in Tritt kommen, und auch die Abstimmung des Autos kommt mir mehr entgegen.”
Jean Alesi (3. Startplatz, C-Klasse AMG-Mercedes): „Ich bin sehr zufrieden mit meinem dritten Platz. Es war ein langer Weg für uns, aber heute hat alles zusammengepasst. Wir hatten Probleme mit den wechselnden Gripverhältnissen. Gestern hatten wir trockene und nasse Bedingungen. Das macht es schwer, sich auf die Strecke einzustellen.”
Marcel Fässler (6. Startplatz, OPC Team Phoenix): „Ich hatte in der Super-Pole eine sehr gute und konstante Runde. Sie war zwar nicht weltbewegend, aber ich habe mich trotzdem verbessert. Ich bin jetzt schon zwei Mal knapp am Podium vorbei, und morgen will ich es endlich schaffen. Mit einem guten Start könnte das klappen.”
Audi-Motorsportchef Dr. Wolfgang Ullrich: „Ich freue mich über Martins Pole Position und muss sagen, dass es im Grunde nichts Spannenderes gibt als die Super-Pole der DTM. Alle die da um die ersten zehn Plätze fahren, sind unheimlich stark. Ich bin stolz darauf, dabei zu sein und stolz darauf, vorne zu sein. Mattias Ekström hatte ein wenig mit dem nachlassenden Grip zu kämpfen, er hat keinen Fehler gemacht. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass ein heißes Rennen auf uns zukommt.“
Mercedes-Benz-Motorsportchef Norbert Haug: „Es war sehr aufregend. Möglichweise sind die 78 Tausendstel zwischen den ersten vier Fahrern der engste Abstand, den wir je hatten, zumal auf diesem recht langen Kurs. Jean Alesi, Bernd Schneider und Gary Paffet haben Kurs auf die Pole Position genommen, und sie denkbar knapp verpasst. Aber wer weiß, vielleicht können wir es im Rennen ändern. Besonders freue ich mich, dass auch Bernd mal wieder gezeigt hat, dass er es kann. Sportlich erleben wir die beste DTM, die es je gab, und mit mehr Zuschauern als wir je hatten.”
Opel-Motorsportchef Volker Strycek: „Ich freue mich über die Platzierung von Marcel Fässler und Peter Dumbreck in den Top Ten. Wegen der sich ändernden Gripbedingungen haben Heinz-Harald Frentzen, Manuel Reuter und Timo Scheider mit starkem Übersteuern gekämpft und deshalb leider die Super-Pole verpasst. Ich glaube aber, dass wir morgen ein tolles Rennen erleben. Wir werden uns gut vorbereiten und angreifen. Positiv ist auch, dass wir im Vergleich zur Konkurenz gegenüber dem ersten Rennen in Hockenheim im April mehr zugelegt haben.”
Ergebnis Superpole
1. Martin Tomczyk
Audi Sport Team Abt
Audi A4 DTM 1 1:35.852
2. Bernd Schneider
Vodafone/DC Bank AMG-Mercedes
AMG-Mercedes C-Klasse 1 1:35.865 00.013
3. Jean Alesi
C-Klasse AMG-Mercedes
AMG-Mercedes C-Klasse 1 1:35.927 00.075
4. Gary Paffett
C-Klasse AMG-Mercedes
AMG-Mercedes C-Klasse 1 1:35.930 00.078
5. Mattias Ekström
Audi Sport Team Abt
Audi A4 DTM 1 1:36.069 00.217
6. Marcel Fässler
OPC Team Phoenix
Opel Vectra GTS V8 1 1:36.132 00.280
7. Peter Dumbreck
OPC Team Phoenix
Opel Vectra GTS V8 1 1:36.245 00.393
8. Tom Kristensen
Audi Sport Team Abt Sportsline
Audi A4 DTM 1 1:36.300 00.448
9. Christijan Albers
Vodafone/DC Bank AMG-Mercedes
AMG-Mercedes C-Klasse 1 1:36.871 01.019
10. Christian Abt
Audi Sport Team Abt Sportsline
Audi A4 DTM 1 1:37.010 01.158