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Die Urteilsbegründung in einer Zusammenfassung

Die FIA veröffentlichte eine 14-seitige Urteilsbegründung inklusive dem Beweismaterial - Teile daraus, etwa der Emailverkehr, geben pikante Details preis.

Michael Noir Trawniczek

Die FIA hat nun endlich die Urteilsbegründung nachgereicht. Sie ist sage und schreibe 14 Seiten lang. In diesem Schriftstück wird offensichtlich, dass die Informationen über Ferrari tatsächlich im McLaren-Team rotiert sind. Es wird auch klar bewiesen, dass die Piloten, vor allem Pedro de la Rosa und Fernando Alonso, aktiv beteiligt waren, ja sogar von sich aus nach Informationen verlangt haben.

Laut der Untersuchung des World Council "scheint es, dass zwischen dem 11. März und dem 3. Juli 2007 allein 288 SMS-Nachrichten und 35 Telefonate zwischen Mike Coughlan und Nigel Stepney gewechselt wurden". Für die Untersuchung wurden auch Daten der italienischen Polizei verwertet.

Der folgende Mailverkehr ist ein Teil der veröffentlichen Urteilsbegründung:

Pedro de la Rosa schrieb am 21. März 2007 um 9.57 Uhr folgende Mail an Mike Coughlan:
"Hallo Mike, weißt du etwas über die Gewichtsverteilung der roten Autos? Das wäre wichtig für uns zu wissen, sodass wir das im Simulator ausprobieren können? Danke im Voraus, Pedro. PS: Bin morgen im Simulator."

Bei der Untersuchung gab De la Rosa zu, dass Coughlan eine Textnachricht mit präzisen Details der Gewichtsverteilung von Ferrari lieferte. Danach sandte De la Rosa eine Mail an Fernando Alonso - mit der genauen Gewichtsverteilung der beiden Ferrari im Setup für Australien, bis auf zwei Kommastellen genau.

Alonso antwortete in einer Mail, mit der Überschrift "Ferrari": "Deren Gewichtsverteilung überrascht mich - ich bin mir nicht sicher, ob das verlässliche Informationen sind, aber es fällt immerhin auf."

De la Rosa antwortete Alonso: "Alle Informationen über Ferrari sind sehr verlässlich. Sie kommen von Nigel Stepney, deren früheren Chefmechaniker - ich weiß nicht, welchen Posten er jetzt einnimmt. Es ist die gleiche Person, die uns in Australien gesagt hat, dass Kimi in der 18. Runde seinen Boxenstopp einlegen wird. Er ist sehr gut mit Mike Coughlan, unserem Chefdesigner befreundet, und er hat ihm das gesagt."

Solche Emails gibt es laut vorliegender Urteilsbegründung auch zu den Themen Flexible Flügel, Balance der Aerodynamik, über ein spezielles Reifengas, welches Ferrari angewandt hat und McLaren ebenfalls einsetzen wollte, über das Bremssystem und die Boxenstoppstrategie der Scuderia Ferrari.

Weiters befand das World Council:


- Mike Coughlan besaß mehr Informationen als er zuvor zugab und er erhielt sie in einer systematischen Art und Weise über Monate hinweg.

- die Informationen wurden im McLaren-Team verteilt (an Herrn De la Rosa und Herrn Alonso)

- die verteilten Informationen beinhalteten nicht nur technische Details sondern auch Details zur Strategie.

- Herr De la Rosa hat von einer Quelle Informationen erhalten respektive um diese gebeten, welche ihm als widerrechtlich bekannt war und er erklärte ausdrücklich, dass diese Daten für Tests im Simulator verwendet werden.

- die geheimen Informationen wurden mit Herrn Alonso geteilt.

- es gab eine klare Absicht von einem teil des McLaren-Personals, einige der vertraulichen Informationen über Ferrari in der eigenen Testarbeit zu verwenden. Wenn diese nicht zu einem Effekt geführt haben, dann nur aus technischen Gründen.

- Coughlan's Rolle innerhalb von McLaren brachte ihn in eine Position, in welcher sein Wissen über die geheimen Ferrari-Informationen seine Performance in seiner Tätigkeit im Team beeinflusst haben.

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