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Williams-Toyota FW29 - eine Evolution

Mit dem Williams-Toyota FW 29 möchte das Team aus Grove sich vom 8. WM-Rang empor schwingen - dabei soll Alex Wurz (Teamkollege Rosberg) kräftig mithelfen.

  • Hier finden Sie Fotos des neuen Williams-Toyota FW29.

    Mit nur vier Rennen, in denen Punkte geholt wurden, insgesamt elf Zählern und dem enttäuschenden achten Platz in der Konstrukteurs-WM hat Williams die schlechteste Saison in der Teamgeschichte hinter sich. 2007 soll jedoch der Anschluss an die Spitze wieder gefunden werden, und zwar mit dem Fahrerduo Nico Rosberg und Alexander Wurz sowie dem heute vorgestellten FW29.

    Von der Linienführung her handelt es sich dabei um eines der schöneren Autos der Generation 2007, speziell an der langen und tiefen Nase gibt es ästhetisch kaum etwas auszusetzen. Grundsätzlich orientiert sich das Design ein wenig am Vorjahresmodell. Größer geworden sind die Zusatzprofile am Frontflügel, neu sind die seitlichen Luftleitbleche. Bedeutend schmaler geworden ist - wie bei allen bisher vorgestellten Boliden - die Heckpartie.

    Keine Revolution

    Die große aerodynamische Revolution, die sich viele nach der Umstrukturierung der Technikabteilung erwartet hatten, ist mit dem FW29 aber ausgeblieben. Vielmehr scheint es sich um eine logische Evolution zu handeln. Wurz findet sein neues Arbeitsgerät jedenfalls "cool", wie er den 'Salzburger Nachrichten' verriet: "Er hat nicht so viele dieser kleinen Flügel und Windabweiser wie die Konkurrenten. Von der Nase weg sehr schmal, schaut aber sehr effizient aus."

    Während Williams schon seit vergangener Saison mit Bridgestone zusammenarbeitet, gibt es im Motorenbereich einen neuen Partner: Toyota beliefert den Rennstall ab sofort mit V8-Aggregaten, die angeblich auf gleichem Stand sein werden wie jene des Werksteams. Dies entlastet einerseits das Budget, andererseits erhoffen sich die Briten von dieser neuen Partnerschaft aber auch eine verbesserte Zuverlässigkeit sowie umfangreicheren technischen Support.

    Rein von den Leistungsdaten her hatte man 2006 mit Cosworth schon einen starken Lieferanten, doch die kleine Motorenschmiede geriet nach einem phänomenalen Start im Laufe der Saison gegen die Werkskonkurrenz immer mehr ins Hintertreffen. Kritik am Toyota-Motor akzeptiert Technikchef Sam Michael nicht: "Der Motor hat gute Leistungsdaten - fantastische Werte im oberen sowie sehr gute im mittleren und unteren Drehzahlbereich", stellte er klar.

    Neuzugänge

    Auch personell gibt es Veränderungen: Die Leitung der Aerodynamikabteilung wird künftig nicht mehr im alleinigen Verantwortungsbereich von Loïc Bigois liegen, sondern in jenem von Jon Tomlinson, einem ehemaligen Renault-Mann. Amit Chakraborty, ein Aerodynamiker mit McLaren-Erfahrung, kommt ebenso zu Williams wie der Prodrive-Designer Ed Wood und Ex-Jaguar-Chefdesigner John Russell, der zuletzt in der australischen V8-Supercar-Serie aktiv war.

    Der vielleicht prominenteste Neuzugang in Grove ist jedoch Rod Nelson, bisher Renningenieur von Fernando Alonso bei Renault und somit quasi frischgebackener Doppelweltmeister. Der Brite war nach dem Abgang seines Schützlings zu McLaren-Mercedes auf der Suche nach einer neuen Herausforderung und wurde bei Williams fündig, wo er künftig in einer übergeordneten Funktion im Rennteam tätig sein wird.

    Am Grundgerüst bei Williams ändert sich übrigens nichts: Frank Williams bleibt Teamchef, Patrick Head Teilhaber und Berater von Technikchef Sam Michael. Die Neuzugänge sind jedoch die beste Antwort auf die Kritik der vergangenen Jahre, in denen dem Rennstall - vor allem von den Medien - immer wieder vorgeworfen wurde, fähige Leute wie Adrian Newey, Geoff Willis, Gavin Fisher oder Antonia Terzi nicht gleichwertig ersetzt zu haben.

    Weitere Berichte zum Launch des neuen Williams finden Sie in der Navigation rechts unter "special features".

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