12h Sebring: Vorschau Peugeot | 08.03.2008
Rückkehr in die Neue Welt
Peugeot Sport startet am 15. März in die Motorsport-Saison 2008, und seit Langem wieder einmal in den USA - aber beileibe nicht zum ersten Mal.
Die 12 Stunden von Sebring, erster und gleichzeitig längster Lauf der American Le Mans Series, werden das erste Rennen des Peugeot 908 HDi FAP in den USA. Der Marathon auf der technisch wie fahrerisch anspruchsvollen Strecke ist ein wichtiger Prüfstand auf dem Weg zum obersten Saisonziel: dem Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans.
Im Cockpit des 700 PS starken Dieselsportwagens werden sich die amtierenden Le Mans Series-Titelträger Pedro Lamy (P) und Stéphane Sarrazin (F) sowie Nicolas Minassian (F) ablösen. Das Trio hat bereits im Jänner bei Testfahrten in Sebring teilgenommen und dank Sarrazin auf Anhieb eine Bestzeit erzielt, die die letztjährige Pole-Zeit um mehr als zwei Sekunden unterbot.
An den drei Testtagen absolvierte das Peugeot-Team insgesamt 1.400 Kilometer, beim Rennen wird binnen 12 Stunden rund die doppelte Distanz abgespult: "Die Strecke in Sebring unterscheidet sich sehr von den Kursen, die wir in Europa kennen. Der Belag ist ziemlich uneben. Aber der Peugeot ist damit gut zurechtgekommen”, berichtete Sarrazin nach den Tests.
Der Langstrecken-Klassiker in Florida ist traditionell stark besetzt. Insgesamt 35 Teams stehen in der Starterliste, darunter zwei Dieselsportwagen von Audi und drei weitere LMP1-Boliden als direkte Konkurrenten für den Peugeot 908 HDi FAP sowie zehn LMP2-Prototypen.
Im Anschluss an das Rennen wird Peugeot Sport weitere Testfahrten in Sebring durchführen.
Peugeot in den USA: Die Geschichte
Wichtiger Test für Le Mans: Obwohl nur über die halbe Distanz, hat das Rennen auf der beinharten Piste in Florida den Ruf, genauso hart zu sein wie die „24 Heures“. Wer in Sebring besteht, kann auch Le Mans gewinnen.Für die Firma Peugeot an sich ist der Auftritt allerdings nur schwer in Marketing umzusetzen, denn seit 1992 werden keine Peugeot mehr in Nordamerika verkauft. Vielleicht geht deshalb nur ein Fahrzeug an den Start?
Dies ist das erste Antreten des 908 bei einem Rennen in den USA, aber beileibe nicht der erste Ausflug von Peugeot in die „States“. Schon 1913 gewann die Marke mit dem Löwen die 500 Meilen von Indianapolis. 1915 und 1919 wiederholte man das Kunststück.
Die wichtigsten Erfolge der Franzosen im Amerika der Nachkriegs-Ära sind sicherlich die Siege beim Bergrennen am Pikes Peak mit den über 500 PS starken 205 T16 und 405 T16, Abkömmlingen der Gruppe-B-Rallyeautos. In den Jahren 1987 bis 1989 war man am Start.
Ari Vatanen schaffte mit dem 205 beim ersten Versuch Platz 2; im Jahr darauf gab es einen Doppelsieg für Vatanen & Kankkunen mit ihren 405. 1989 schließlich schrieb sich Robby Unser mit einem 405 in die Siegerliste ein.
Der Sportwagen-Vorgänger 905 mit dem Formel-1-tauglichen 3,5l-V10-Motor kam 1990 immerhin noch nach Kanada: Er erlebte sein allererstes Rennen bei der Sportwagen-WM-Runde in Montreal. Das magere Resultat: Ein Ausfall für Rosberg/Jabouille.