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Soucek wurde ein Opfer der Haifische

Schock für die Rennfans in Österreich und Spanien: Andy Soucek hat sein GP2-Cockpit verloren - Fisichella Motor Sports fährt mit Valles und Rodriguez...

Michael Noir Trawniczek
Foto: GP2 Media Service

Mehrmals haben wir bei motorline.cc darauf hingewiesen, dass es sich beim Austrospanier Andy Soucek um einen sehr schnellen Piloten handelt, der sich aber auch Gedanken über seinen Beruf, über seine Umwelt macht - einer der wenigen Fahrer also, die auch etwas zu sagen haben. Mehrmals haben wir auch geschrieben, dass die einzige Sorge jene ist, dass Soucek und sein Vater im Haifischbecken Formel 1 "gebissen" werden könnten. Jetzt wurde diese Befürchtung leider war - denn auch in der GP2 scheint ein Vertrag, zumindest für manche, nichts mehr wert zu sein...

Andy Soucek hätte heuer nach seinem harten Lehrjahr 2007, in dem er sich steigern und am Ende mehrfach das Podest erobern konnte, für Fisichella Motor Sports in der GP2 an den Start gehen sollen. Bei den Testfahrten konnte Soucek mehrmals Spitzenzeiten fahren - er wollte daher in die Top 3 der Endwertung fahren. Doch jetzt, wenige Tage vor dem Saisonauftakt in Barcelona, teilte das Team mit, dass es mit den Piloten Adrian Valles und Roldan Rodriguez antreten werde.

Das "liebe" Geld...

Rodriguez wollte sich bereits mit viel Geld bei Force India in der Formel 1 einkaufen und konnte mit seinem Geldkoffer offenbar bei FSM-Teamchef Paolo Coloni offene Türen einrennen. Das Team erklärte dazu, Rodriguez sei in der GP2 Asia beim letzten Lauf in Dubai für Michael Herck eingesprungen und habe dort dermaßen gute Leistungen erbracht, dass man ihn behalten wollte. Nur wurde Rodriguez im Qualifying 25. von 26 Piloten, im ersten Lauf kam er nicht in die Top 10 und im zweiten Lauf sah er keine Zielflagge. Es hat also wieder einmal das Geld gezählt. Wie FSM mit Rodriguez die Meisterschaft gewinnen will, bleibt ein Rätsel. Mit Soucek wäre zumindest jene Top 3-Platzierung möglich gewesen, die sich der Austrospanier vorgenommen hat - dass er dazu in der Lage gewesen wäre, hat er mit seinen Podiumsplätzen unter Beweis gestellt.

Andy Soucek erklärte gegenüber motorline.cc in einer ersten Reaktion: "Ich bin sehr traurig und auch wütend. Wir haben einen gültigen Vertrag mit Fisichella Motor Sports - wir haben unseren Teil der Vereinbarung eingehalten. Noch am Donnerstag hat mir das Team sämtliche Reiseunterlagen für das erste Rennen in Montmelo zugesandt..." Traurig fügte Soucek hinzu: "Das wäre mein wichtigstes Jahr gewesen - ich war nach den Testfahrten fest davon überzeugt, vorne mitfahren zu können. Ich habe zwölf Jahre auf mein Ziel Formel 1 hingearbeitet und jetzt wird das alles zunichts gemacht, nur weil es jemandem offenbar nur um Geld geht. Derzeit weiß ich nicht, wie es weitergeht..."

Ein ausführliches Interview mit Andy Soucek finden Sie demnächst auf motorline.cc.

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