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Wellness der anderen Sorte

Bereits die Römer bauten im belgischen Dörfchen Spa das erste Heilbad. Das 1000km-Rennen wird aber garantiert kein Wohlfühl-Weekend!

Wenn Dominik Kraihamer am kommenden Wochenende beim 1000-Kilometer-Rennen von Spa-Francorchamps an den Start geht, ist eines klar: Wellness-Wochenende wird das garantiert keines! Während die Werkteams von Audi und Peugeot in der Klasse der LMP1 ihre Generalprobe für Le Mans abhalten, geht es für den 20-jährigen Salzburger in Diensten des belgischen Teams Boutsen Energy Racing diesmal um zählbare Resultate.

Beim Saisonauftakt der Le Mans Series Anfang April in Le Castellet hatten Rennpech und Defektteufel noch ihren großen Tag. Vor seinem nächsten Einsatz im 430-PS starken Formula Le Mans-Boliden brennt Dodo nun auf Revanche!

Sechs Stunden lang Vollgas auf einer der schnellsten und gefährlichsten Rennstrecken der Welt – da werden Mensch und Material bis an die Grenze ihrer Belastbarkeit gefordert. Über Letzteres weiß Dominik Kraihamer ein Lied zu singen:

Bereits 2008 fuhr er beim 24-Stunden-Klassiker von Spa die halbe Nacht in einem Lamborghini Gallardo GT3 von s-berg-Racing – bis der Italiener schließlich mit technischem K. O. ausrollte. Dennoch, wie fast jeder Racer hat Dodo die Traditionsstrecke in den belgischen Ardennen längst ins Herz geschlossen.

Deshalb ist er sicher: „Mit Herz, Hirn und etwas Glück haben wir das Potenzial, auch hier um den Sieg bei der Formula Le Mans mitzufahren!“

Beim Rennen in Frankreich brachte das belgisch-österreichische Fahrertrio ihre PS nicht auf die Straße. Umso mehr brennt Dodo darauf, beim zweiten Saisonlauf zurückzuschlagen. Trotzdem bleibt er diszipliniert: „Auf der endlosen Berg- und Talbahn geht es vor allem darum, den Rhythmus zu finden, konstant schnell zu fahren und das Material zu schonen.“

Kopfarbeit und hartes Training

Gemeinsam mit Team-Ersatzfahrer Norbert Lenzenweger hat sich Dominik seit Wochen mit speziellem Training auf Spa vorbereitet. Neben intensiven Kraft- und Ausdauereinheiten standen im Vorfeld auch ideomotorische Übungen auf dem Programm. Dabei prägen sich die Fahrer nicht nur jedes Detail der Strecke ein, sondern simulieren auch immer wieder die notwendigen Bewegungsabläufe.

Das Resultat: Körper und Geist kennen die Strecke bis ins kleinste Detail, das Risiko für Fahrfehler sinkt dramatisch. Beeindruckt zeigte sich Fitnesscoach Markus Bründl von Norbert „Lenzi“ Lenzenweger.

Der 40-jährige Histo-Cup-Routinier hat während der letzten Monate ein beinhartes Aufbautraining absolviert, das sich vor allem in enorm verbesserter Grundlagenkondition niederschlägt. „Man merkt einfach, wie viel fahrerische Reserven man noch hat, wenn man nicht an die körperlichen Grenzen gehen muss“, so der Freistädter.


In Hinblick auf einen baldigen Einsatz im FLM-Boliden steht für Lenzenweger ein dreitägiges Intensiv-Training mit der Lechner Racing School auf dem Programm. Unter Leitung von Walter Lechner jr. wird in Hockenheim drei Tage lang ein gesamtes Rennwochenende im Formel Renault simuliert.

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Testen – mit angezogener Handbremse

Knapp eine Woche vor dem eigentlichen Rennen haben die Teams und Fahrer die Gelegenheit erstmals die aktuellen Streckenbedingungen nicht nur in Augenschein, sondern vielmehr unter die eigenen Räder zu nehmen, um sich ein erstes Feedback „vom Asphalt“ zu holen. Die eigentliche Ergebnisse: Wasserstands-Meldungen oder Wetterberichte – beides mit Vorsicht einzuordnen.

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Wenn diese vielzitierte Aussage irgendwo seine Berechtigung hat, dann bei den 24 h von Le Mans. Das legendäre Rennen zweimal rund um die Uhr hat dabei traditionell seine eigenen Gesetze. Eines davon ist die technische Abnahme.