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LMS: Spa-Francorchamps

Peugeot gegen Audi 1:0

Angeblich nur Vorbereitung für Le Mans, aber dennoch eine Sache der Ehre: Peugeot holt sich mit Bourdais die Pole Position für die 1000km.

Johannes Gauglica

Gute Nachrichten am Rande des 1000km-Rennens in Spa gab es im Bezug auf Le Mans für Richard Lietz: Sein Porsche Nr. 77 ist jetzt im Feld für die 24 Stunden im Juni, weil einige Fixstarter ihre Nennung zurückgezogen haben.

Dasselbe gilt übrigens auch für das „Traumpaar“ Jean Alesi und Giancarlo Fisichella im Ferrari. Die Feindschaft Porsche-Ferrari wurde im Qualifying in Spa erneuert; diesmal blieb Ferrari vorne.

Jaime Melo im F430 von AF Corse hatte alles unter Kontrolle in der GT-Session die von einer roten Flagge unterbrochen wurde (siehe unten); anfangs war Patrick Long im Felbermayr-Porsche Nr. 88 ihm auf den Fersen, später Marc Lieb im zweiten der blauen 997er.

Ferrari-Meute: Auch Fisichella mischte für AF Corse kräftig mit, ebenso der Argentinier Matias Russo im dritten AF-Auto und Andrew Kirkaldy im F430 von CRS; er holte sich letztlich Platz 3 hinter Melo und Lieb. 2:20.336 war die Pole-Zeit für Melo/Bruni; das bedeutet insgesamt P30 in der Startaufstellung. Lieb/Lietz in der Nr. 77 waren nur acht Hundertstel langsamer.

Long/Ragginger/Ried mit dem Porsche Nr. 88 starten vom sechsten Platz der Klasse; auf der 49. und vorletzten Startposition stellen sich Niki Lanik und seine Kollegen Oskar Slingerland und Paul Daniels im JWA-Porsche auf. Dieses Privatteam hatte einige Zores mit dem FIA-Papierkram zu bewältigen.

GT1: Große Ford-Schritte

Nach dem GT1-Fiasko des ersten Rennens in Le Castellet stellten sich hier immerhin sieben Teams der Qualifikation. Und die sechs „Neuzugänge“ waren allesamt schneller als der Larbre-Saleen S7-R, den wir bereits in Le Castellet als überaus langsam kennengelernt haben.

Das Atlas FX-Team FS, unter österreichischer Nennung und diesmal mit dem Saleen erfreulicherweise wirklich vor Ort, spielte mit Carlo van Dam am Steuer anfangs eine Hauptrolle im Qualifying, gab sich letztlich aber mit P5 in der Klasse zufrieden. Die Ford GT hatten unsere Aufmerksamkeit, allerdings aus verschiedenen Gründen.

Das Matech-Auto mit den Ladies Cindy Alleman, Rahel Frey und „Lady ehrenhalber“ Yan Zimmer landete in der Nähe von Stavelot tief im Kiesbett, das brachte die roten Flaggen heraus. Der Teamkollege Thomas Mutsch war gegen Ende der Session auf der Jagd nach der Klassen-Pole.

Es ging sich nicht ganz aus, aber Ford hat dennoch die ersten GT-Startplätze für sich. Bas Leinders im Auto von Marc VDS war noch eineinhalb Sekunden schneller: Mit 2:17.316 startet das schnellste GT1-Auto vom 25. Gesamtplatz.

Prototypen: Klare Verhältnisse, schmale Abstände

In der Klasse LMP2 war das Team Strakka Racing mit dem HPD ARX 01 (HPD dreht für Honda Performance Development) quasi die Klasse „LMP1,5“, der schnellste der kleinen Prototypen ließ sogar ein LMP1-Team hinter sich und überstand auch eine leichte Kollision mit einem der Werks-Audi.

2:03.135 waren zweieinhalb Sekunden schneller als die Klassen-Konkurrenz und sind genug für einen Startplatz in der fünften Startreihe außen.

Die einheitlichen Fahrzeuge der Formula Le Mans werden gemeinsam mit den LMP2 gewertet (warum, weiß nur der ACO), und hier ist das Auto von Dominik Kraihamer an zweiter Stelle. Nicolas de Crem drehte die Quali-Runden, am Ende musste er sich nur dem Team Hope Polevision (Christophe Pillon/Vincent Capillaire/Nico Verdonck) beugen. Deren schnellste Runde von 2:13.743 platziert sie auf P19 am Grid.

Und in der Klasse LMP1 tobte die Schlacht um die schnellste Gesamtzeit erwartungsgemäß zwischen den Dieselautos. Die Benziner blieben allesamt über der Zwei-Minuten-Schallmauer, die Diesel waren allesamt darunter. 2:02.413 für den Aston Martin von Signature Plus (Startplatz 8) waren über zweieinhalb Sekunden langsamer als der langsamste der Selbstzünder. Und das war der Peugeot von Alex Wurz!

„Wir hatten drei unterschiedliche Strategien“, fasste der Niederösterreicher zusammen, „unsere war die am wenigsten konkurrenzfähige, aber das muss man machen, wenn man sich auf Le Mans vorbereitet. Morgen müssen wir besonders vorsichtig sein, vor allem am Start, damit wir nicht in frühe Unfälle verwickelt werden.“

Anfangs stand das Qualifying im Zeichen der „Leiharbeiter“ im Audi-Team: Timo Bernhard, seines Zeichens Angestellter der Firma Porsche, hatte seinen R15 TDI in der neuen 2010er-„plus“-Variante einige Zeit auf der Pole Position.

Dann war es Zeit für etwas Magie à la Harry Potter: Sebastien Bourdais machte seinem Chef Olivier Quesnel eine Freude und stellte mit 1:57.884 die Pole für Peugeot sicher. Das war ungefähr sieben Zehntel schneller als Bernhards Zeit.

„Wir sind vor dem Qualifying hier nicht sehr viele Runden im Trockenen gefahren, das Wetter war so schlecht“, bemerkte Bourdais, „deshalb mussten wir bei den Reifen einen Kompromiss eingehen, der am Schluss für uns vorteilhaft war.“

Zufrieden war klarerweise auch Bernhard: „So ein Erfolgserlebnis hilft der gesamten Mannschaft, noch etwas mehr Selbstvertrauen zu finden. Es war ein guter Einstand. Bisher lief das Wochenende für die Nummer-9-Crew sehr gut."

Und er wiederholt, was so ziemlich jeder Pilot der beiden Werksteams sich zu wiederholen beeilt: „Wir sehen das Rennen hier als Vorbereitung für Le Mans“ – und deswegen geht es ja morgen auch um nichts, oder?

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