MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
ALMS/WEC: News

Diesel-LMP werden 2012 weiter gebremst

ACO & FIA verabschieden neue Regeln: Mehr Sicherheit für Prototypen, bessere Sicht für GT-Piloten und noch weniger Leistung für Dieselteams.

In den Führungsetagen von Audi und Peugeot wird man dieser Tage die Köpfe schütteln. Die Diesel-Prototypen der beiden Hersteller werden in der kommenden Saison noch weiter eingebremst. Schon heuer war die Leistung der LMP1-Fahrzeuge von rund 700 PS auf 550 PS reduziert worden. Nun sollen die Werksautos noch einmal um rund 40 PS beschnitten werden, um Benzinern größere Chancen zu bieten.

Im neuen Reglement für die Auftaktsaison der wiederbelebten Langstrecken-Weltmeisterschaft ist festgeschrieben, dass die Restriktoren der Dieselautos verkleinert, der Ladedruck der Turbos um 0,2 Bar gesenkt werden soll. Auf diesem Wege will man den Schub um rund sieben Prozent verringern. Diese Entscheidung von FIA und ACO gründet auf umfassenden Studien und Analysen der diesjährigen Kräfteverhältnisse, heißt es in einer offiziellen Mitteilung.

"Die Analyse der Leistungsfähigkeit der einzelnen Antriebskonzepte, um Chancengleichheit herzustellen, entwickelt sich jedes Jahr weiter", sagt ACO-Sportchef Vincent Beaumesnil. "Wir wollen allen die gleiche Chance ermöglichen. Dabei haben wir die grundsätzliche Leistungsfähigkeit der einzelnen Konzepte in Betracht gezogen." Man habe die Datenaufzeichnungsgeräte der Boliden ausgewertet, zusätzlich die Triebwerkshersteller der Le-Mans-Serien vertraulich um Kerndaten ihrer Motoren gebeten.

Hinzu kam die Analyse der Rundenzeiten der verschiedenen Antriebskonzepte in der laufenden Saison des Intercontinental Le Mans Cup (ILMC). Auf dieser Grundlage wurde die weitere Leistungseinschränkung für die Diesel beschlossen. Die Durchflussmenge beim Tanken wird ab 2012 bei allen gleich sein, die Tanks der Diesel aber um fünf weitere Liter, auf 60 Liter, reduziert.

Auch über die Sicherheit machte sich die Langstreckenkommission vor dem Hintergrund der schweren Unfälle von Allan McNish und Mike Rockenfeller (beide Audi) bei der diesjähigen Auflage der 24 Stunden von Le Mans Gedanken. Das Ergebnis: Alle Prototypen (LMP1, LMP2 und Formula Le Mans) müssen ab 2012 mit der Heckfinne ausgestattet sein, die im Falle eines Drifts die seitliche Bewegung des Fahrzeugs schneller abbremsen soll.

Die Unfälle an der Sarthe 2010 hatten allerdings rein gar nichts mit Drifts oder abhebenden Fahrzeugen zu tun, sondern vielmehr mit Fehleinschätzungen beim Überrunden. In Le Mans wurde deutlich, dass es GT-Piloten in ihrer Einschätzung der Situation aufgrund schlechter Sicht nach hinten oft schwer haben. Dem will man nun entgegenwirken. Alle Fahrzeuge außer LMP1 sollen mit größeren Rückspiegeln samt Nachtmodus ausgestattet werden, die elektrisch verstellbar sind. Alle GTE-Autos sollen eine Kamera nach hinten haben.

Für künftige Hybridfahrzeuge wurden neue Vorgaben gemacht. Die Vorderachse darf ab 2012 erst ab Tempo 120 km/h mit angetrieben werden. Weitere Details zum Umgang mit der Hybridtechnik, beispielsweise spezielle Bremssysteme für solche Fahrzeuge, sollen nach der nächsten Sitzung der FIA-Langstreckenkommission am 21. November folgen.

Das Punktesystem übernimmt man in Grundzügen von der Formel 1 – 25, 18, 15, 12, 10, 8, 6, 4, 2, 1 Punkt(e) –, jedoch mit einigen Zusätzen: Alle Teilnehmer ab Platz zehn erhalten bei Zielankunft ebenfalls einen halben Punkt. Ausnahme ist der Klassiker in Le Mans, wo gleich doppelte WM-Zähler vergeben werden. Die Pole Position wird mit einem Bonuspunkt belohnt. Die Startnummer eins darf in der Langstrecken-WM 2012 derjenige tragen, der die Herstellerwertung im ILMC 2011 gewonnen hat – also Peugeot.

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 4

Auch das sind die 24h von Le Mans

Das bekannteste Langstrecken-Rennen der Welt hat gerade in den letzten Jahrzehnten neue Dimensionen erreicht. Mit 230.000 bis 250.000 Zuschauern sind Größenordnungen erreicht, die die Organisation vor neue Herausforderungen stellen. Digitalisierung ist dann ein Wort, dass gern gebraucht wird – dann folgt ein großes ABER.

Le Mans 2025 – Tag 2

Die Hosen runter lassen …

Am zweiten Tag der technischen Abnahme wiederholten sich zwar die eigentlichen Abläufe, aber der Titelverteidiger Ferrari und der zigfache Le Mans Sieger Porsche und das starke Toyota Team durchliefen das Procedere mit deutlich mehr Zuschauern als noch gestern.

BMW war am Sonntag in Zandvoort das Maß der Dinge: Rene Rast feiert vor Schubert-Teamkollege Marco Wittmann einen Start-Ziel-Sieg - Thomas Preining wird Dritter

GP von Kanada: Fr. Training

Wieder Crash im zweiten Kanada-Training!

George Russell sichert sich die Freitagsbestzeit in Montreal, aber nach dem Unfall von Charles Leclerc in FT1 erwischte es diesmal Lokalmatador Lance Stroll

Le Mans 2025 – Tag 7

Die große Le-Mans-Galerie von Tag 7

Am Donnerstag vor dem Rennen gab es eine Doppel-Pole für Cadillac. Dies und vieles mehr gibt es in unserer großen Galerie mit fast 300 Fotos zu sehen.

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.