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„Ich kann nur mein Bestes geben…“

Philipp Eng ist einer jener weltweiten 18 Kandidaten, die zurzeit in Melk um zehn Plätze der neuen FIA-Akademie kämpfen. motorline.cc bat um ein Interview.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: FIA Academy, motorline.cc

In Melk findet derzeit das Shootout für die neue FIA-Akademie statt – einer der Kandidaten ist Philipp Eng, der es bereits bis in die Formel 2 geschafft hat. motorline.cc bat beim Lokalaugenschein um ein kurzes Interview.

Philipp, ist das die erste Sichtung in deiner Karriere?

Ja genau, das ist das erste Mal, dass ich bei so etwas dabei bin. Wir hatten am Sonntagmorgen den Fitnesstest, der ist ganz gut gelaufen. Jetzt haben wir gerade Teambuilding gemacht, wo teamspezifische Dinge unternommen werden.

Mit Spielkarten und Klopapierrollen, wie ich gesehen habe – was hat es mit diesen Dingen auf sich?

Wir hatten die Aufgabe, ein Kartenhäuschen zu bauen – aber nicht mit Bierdeckeln, sondern mit Spielkarten. Bei der ersten Lage ist das noch ganz gut gelaufen – aber als es um den zweiten Stock ging, sind uns die Karten immer weg gerutscht. Dafür war das Klopapier gedacht, damit die Karten nicht mehr wegrutschen. Eigentlich ein guter Denkansatz – nur: Es war nicht erlaubt!

Du kommst heute noch beim praktischen Teil dran auf der Rennstrecke.

Ja, da freue ich mich besonders darauf. Das Fahren mit den BMW M3 macht sicher viel Spaß.

Wie lange bist du schon hier?

Seit Samstag, da gab es eine Willkommens-Zeremonie und danach haben wir so etwas Ähnliches wie Bingo gespielt. Da sind auf einem Zettel Dinge gestanden wie: ‚Meine Freundin hat im Dezember Geburtstag’. Man hat dann die anderen Teilnehmer fragen müssen, und er hat unterschreiben müssen. Das Ziel war, alle Felder komplett voll zu haben. Das war so ein kleines Willkommenspiel…

…damit man sich kennenlernt, oder?

Genau. Bis jetzt macht es einen Riesenspaß. Ich hoffe natürlich, dass ich genommen werde. Aber ich kann nur mein Bestes geben und dann werden wir ja sehen, was dabei herauskommt.

Auf der Tafel gab’s einen Rap-Text über dich…

Ja, da musste einer aus der Gruppe ausgesucht werden – und bei mir haben sich die Dinge offenbar am besten gereimt. Ich bin da ganz offen für so was. Ich kann sehr gut über mich selbst lachen.

Du würdest den Rap auch selbst singen?

(lacht) Ich glaube, das würde den Ohren der anderen nicht gut tun.

Du hast in einem motorline.cc-Interview im Vorjahr gesagt, das Beste für dich sei in Zukunft die GP2 – wie sieht es diesbezüglich aus?

GP2 wird ein bisschen schwierig, weil es einfach extrem viel Geld kostet. Ich habe im Moment die World Series by Renault im Auge, weil sie einfach ein gutes Preis/Leistungs-Verhältnis bietet. Es kostet immer noch einen Haufen Geld, aber nicht so viel wie die GP2. Man kommt viel zum Fahren, die Autos machen Spaß. Es ist einfach zum jetzigen Zeitpunkt realistischer als die GP2.

Wann entscheidet sich dein Cockpit für 2011?

Mir wäre lieber gestern als heute. Wenn ich das schon wüsste, würde ich besser schlafen können – aber ich denke bis Ende Februar/Anfang März müssten wir eine Tendenz haben.

Würde dir die Aufnahme in der FIA-Akademie helfen bei der Cockpitsuche?

Es würde auf alle Fälle eine gewisse Aufmerksamkeit bringen. Wenn die FIA einmal ein solches Programm startet und man ist beim ersten Mal gleich dabei – das ist sicher gut. Den Stein würde das sicher ins Rollen bringen. Ich bin auf jeden Fall mit dem Ziel hier her gekommen, mich in den Top 10 zu qualifizieren.

Hast du bislang ein gutes Gefühl?

Ich bin in solchen Dingen vorsichtig – weil das ist so wie bei der Mathe-Schularbeit: Wenn ich meiner Mutter gesagt habe: Okay, das wird sicher ein Einser, dann war es meistens eine schlechte Note. Da muss man also ein bisschen aufpassen…

Okay, dann viel Glück, Philipp.

Danke sehr.

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