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WTCC: Donington

Muller siegt vor Huff und Menu

Bei leichtem Regen feierte Chevrolet einen dreifachen Sieg – ganz oben auf dem Podest stand Yvan Muller. Dahinter gab es spannende Fights.

13 Runden mussten die Akteure in Donington Park absolvieren - und das Debütrennen der WTCC auf der britischen Traditionsstrecke hatte es wirklich in sich! Chevrolet erzielte dank Yvan Muller, Rob Huff und Alain Menu zwar wieder einmal einen sehr souveränen Dreifach-Erfolg, doch dahinter flogen die Fetzen - und wie! Im breiten WTCC-Mittelfeld kamen die Fahrer im ersten WM-Lauf kaum zur Ruhe.

Dies mündete im Rennverlauf in zahlreiche haarige Situationen, viel Lackaustausch und reichlich Action, wobei manche Piloten eine regelrechte Achterbahn-Fahrt erlebten. Die Positionen wechselten fast in jeder Kurve und zum Teil stritten mehr als fünf WTCC-Piloten um die Reihenfolge hinter den Führenden. Erst mit dem Fallen der Zielflagge war das Klassement in Donington in Stein gemeißelt.

Chevrolet kontrolliert die Startphase

Dabei war es schon beim Start mächtig durcheinander gewirbelt worden, denn vor Kurve eins gab es die ersten interessanten Duelle. Muller meisterte den fliegenden Start am besten und bog sicher als Erster auf die erste 4,023 Kilometer lange Schleife bei Nottingham ein, dahinter setzte sich Menu mutig neben Huff, musste anschließend aber zurückstecken und sich auf Rang drei einordnen.

Damit waren die Positionen an der Spitze zwar erst einmal bezogen, doch noch am Ende von Runde eins geriet das Chevrolet-Trio erneut aneinander: In der vorletzten Kurve gab es leichte Berührungen zwischen Muller, Huff und Menu, weil Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) von hinten drückte. Der Ex-Champion musste jedoch bald abreißen lassen - das Chevrolet-Tempo war einfach viel zu gut.

Hinter Muller, Huff, Menu und Tarquini hatten sich Tom Coronel (ROAL) und Franz Engstler (Engstler) auf den Plätzen eingefunden, nur Tiago Monteiro (Sunred) war nach einer Runde schon nicht mehr dabei: Augenscheinlich mit technischen Problemen stand der Portugiese - von Rang vier gestartet - bereits an der Box. Robert Dahlgren (Polestar) fuhr indes von Startplatz 19 vor auf Position elf (!).

Turkington mit Höhen und Tiefen

Der schwedische Rennfahrer war es auch, der in der Anfangsphase des Rennens in eine der besten Kampfgruppen involviert war, denn gemeinsam mit Michel Nykjaer (Sunred), Pepe Oriola (Sunred), Kristian Poulsen (Engstler) und Darryl O'Young (Bamboo) stritt sich Dahlgren um einige WM-Punkte. Ebenfalls in dieses Geschehen involviert: Colin Turkington (Wiechers) - nach einer kuriosen Fahrt.

Turkington hatte sich am Start zunächst in der Spitzengruppe behauptet, war auf dem Bergabstück aber von der Strecke abgekommen und lange durch das Gras gefahren, ehe er wieder den Anschluss fand und von Neuem attackierte - und das nicht zu knapp! Ein munteres Hauen und Stechen über viele Runden folgte, wobei die Piloten bei leicht einsetzendem Regen keine Geschenke verteilten.

In Runde sechs krachte es prompt zum ersten Mal: Dahlgren kollidierte mit Poulsen, stieg sogar kurz auf, verlor einige Bauteile und nahm kurz Tempo heraus. Wie durch ein Wunder überstanden aber sowohl der Volvo C30 Drive als auch der BMW 320 TC die Berührung ohne Folgen, sodass die beiden Streithähne weitermachen konnten. Von Zurückhaltung war aber auch jetzt rein gar nichts zu sehen.

Michelisz versucht alles und scheitert

Ganz im Gegenteil: Norbert Michelisz (Zengö), ebenfalls von weit hinten gestartet, witterte im Zuge des Tumults vor ihm seine Chance, als er in der vorletzten Haarnadel ein Manöver setzte. Dabei verschätzte sich der junge Ungar jedoch, verbremste sich und stand plötzlich gegen die Fahrtrichtung. Die Konkurrenten umschifften den 26-Jährigen aber gekonnt, sodass nur Michelisz Plätze verlor.

Jetzt wurde der Regen immer stärker und die ersten Scheibenwischer verrichteten ihren Dienst. Prompt gewannen die Duelle im Mittelfeld wieder an Schärfe und Fredy Barth (SEAT-Swiss) legte sich mit Mehdi Bennani (Proteam) an, doch der Schweizer zog dabei den Kürzeren. Fast gleichzeitig mischte Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred) Yukinori Taniguchi (Bamboo) auf und ging knapp vorbei.

Turkington nahm sich weiter vorne Nykjaer zur Brust, kam im hinteren Streckenteil aber etwas zu nahe an seinen Konkurrenten ran, verbremste sich und musste ins Kiesbett ausweichen.

Der zweite Ausflug ins Grüne warf den Wiechers-Piloten erneut zurück, doch Turkington kämpfte weiter - bis zur Schlusskurve. Dort verlor Bennani das Duell gegen Barth und wurde von Turkington umgedreht.

Huff greift nochmal an, doch Muller siegt

Konnten die Zuschauer angesichts dieser vielen Zweikämpfe schier die Augen nicht vom Mittelfeld nehmen, so mussten sie ihre Blicke in den letzten Runden noch einmal auf die Spitze richten: Huff machte Druck auf Muller und verkürzte seinen Rückstand dramatisch, musste nach einem Fehler in der Schikane aber endgültig die Segel streichen: Muller blieb vorne und holte sich den Rennsieg.

Huff und Menu komplettierten den Chevrolet-Erfolg auf den Positionen zwei und drei, Coronel und Tarquini - zwischenzeitlich auf Rang sechs zurückgefallen, nun wieder Fünfter - folgten auf den Plätzen. Engstler holte sich mit einer starken Leistung den sechsten Rang und den Klassensieg bei den Privatiers, während Nykjaer, Dahlgren, Poulsen und Turkington die Top 10 beschlossen.

Knapp an den WM-Punkten vorbei schrammten O'Young, Oriola, Barth, Bennani und Dudukalo auf den Positionen elf bis 15, Taniguchi, Fabio Fabiani (Proteam) und Javier Villa (Proteam) waren ohne Chance dahinter.

Nicht im Ziel: Monteiro, der sein Auto schon nach der Startphase abgestellt hatte, und Michelisz, dessen BMW 320 TC nach dem Dreher möglicherweise nicht mehr fahrbar war.

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