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WEC: 6h von Silverstone

Totalausfall in Silverstone

Audi verliert durch Unfälle beide Autos beim WEC-Saisonauftakt in Silverstone. Lucas di Grassi und Benoit Treluyer bleiben unverletzt.

Audi galt neben Toyota als der große Favorit auf den Sieg beim WEC-Auftakt in Silverstone, aber die Ingolstädter erlebten am Ostersonntag in Großbritannien einen rabenschwarzen Tag. Zu Beginn des Rennens bei wechselhaften Bedingungen mit einigen Regenschauern traf man zunächst die falschen Reifenentscheidungen, später schlugen Lucas di Grassi (Startnummer 1) und Benoit Treluyer (Startnummer 2) mit ihren Autos heftig ein.

Während beide Piloten jeweils unverletzt aus ihren LMP1-Autos steigen konnten, wurden die Fahrzeuge erheblich beschädigt. Di Grassi war bei nasser Piste im Bereich Woodcote abgeflogen und in den Leitplanken gelandet. Beim Aufprall wurde die Lenksäule ein Stück weit ins Cockpit geschoben, das Monocoque dadurch beschädigt. "Wir müssen das Auto komplett auseinanderbauen, dann flicken und wieder aufbauen. Das wird jede Menge Arbeit vor dem Rennen in Spa", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich.

Kurz nach der Halbzeit des Rennens folgte die zweite Schrecksekunde. Benoit Treluyer, der bis dorthin einen guten Rhythmus realisiert hatte, bog bei der Anfahrt zur schnellen Copse urplötzlich nach rechts ab und krachte frontal in die Leitplanke an der Kurveninnenseite. Die Schäden an der Front waren erheblich, auch am R18 mit der Startnummer 2 hat das Monocoque nachhaltig gelitten. Für Audi beginnt somit vor der wichtigen Le-Mans-Generaprobe ein Wettlauf mit der Zeit.

Schon vor den Crashes standen die beiden R18 oftmals im Fokus. Anfangs überzeugte Andre Lotterer, der Alexander Wurz (Toyota) die Spitze entreißen konnte, dann traf man bei neuen Regenschauern einige falsche Entscheidungen. Während die Gegner bei nasser Piste auf Intermediates oder sogenannte "Regenslicks" (sehr weiche, profillose Reifen) gewechselt hatten, blieb Audi mit beiden Autos auf den normalen Trockenreifen. Die Fahrer rutschten nach kurzer Zeit hilflos umer.

"Die Box hat das so entschieden, weil man damit gerechnet hat, dass es schneller wieder zu regnen aufhört. Es wurde zwar weniger, aber bei diesen kühlen Temperaturen trocknete es natürlich nicht schnell ab. Es war extrem schwierig zu fahren", sagt Andre Lotterer, der bei den nassen Bedingungen zwischenzeitlich einen Dreher hinlegte. Der heutige Doppelausfall ist das erste Rennen seit dem Petit Le Mans 2011, in dem alle Audis ausgefallen sind. In der Langstrecken-Weltmeisterschaft hatten die Ingolstädter bislang noch nie eine Nullnummer geschrieben. "Ein Rennen zum Vergessen", so Ullrich.

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