
WEC: 6h von Silverstone | 18.04.2014
Trainingsauftakt in Silverstone
Zunächst Bestzeit für Porsche, in der zweiten Sitzung übernahm Audi das Zepter. Wurz Dritter, Kraihamer Achter, Lietz 1. GTE-Pro, Bachler 1. GTE-Am.
Nach der Porsche-Bestzeit im ersten Freien Training der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Silverstone, hat Audi im zweiten Durchgang zurückgeschlagen. Lucas di Grassi markierte am späten Nachmittag im Audi R18 e-tron quattro mit der Startnummer 1 die Tagesbestzeit in 1:43.134 Minuten. Der Brasilianer, der zu diesem Jahr den Platz von Allan McNish im LMP1-Auto der Champions übernommen hat, war um genau 0,4 Sekunden schneller als das Schwesterauto mit Lotterer/Fässler/Treluyer.
Die beiden Audis fuhren im zweiten Training etwas weniger als die direkten Konkurrenten. Die beiden R18 spulten insgesamt 65 Runden ab, Toyota fuhr 82, Porsche sogar 88.
In der Rundenzeitentabelle reihte sich Alexander Wurz (Toyota) mit einem Rückstand von knapp einer Sekunde auf Rang drei ein, dahinter folgte Mark Webber (+1,917 Sekunden) im schnelleren der beiden Porsche. Die Zuffenhausener hatten es jedoch nicht auf Bestzeiten abgesehen. Es standen Longruns von jeweils rund 25 Runden auf dem Programm.
Bei allen drei Herstellern gab es im Tagesverlauf immer wieder Anpassungen an der Energiestrategie. Die Routinen zur Steuerung von Lade- und Entladephasen der Hybridsysteme wurden immer wieder umprogrammiert, um möglichst effizient über die Runden zu kommen. Toyota und Porsche müssen in Silverstone mit 2,3 Liter Benzin pro Runde auskommen, Audi hat nur 1,9 Liter Diesel für jeweils 5,9 Kilometer zur Verfügung. Umso erstaunlicher: Die Tagesbestzeit von di Grassi war nur um vier Zehntelsekunden von der Bestmarke des WEC-Wochenendes 2013 entfernt (1:42.767 Minuten von McNish).
Porsche mit besten Top-Speeds
Die Eindrücke in Sachen Top-Speeds verfestigen sich immer mehr. Porsche hatte schon bei den Testfahrten in Le Castellet in dieser Wertung alle geschlagen. So auch in Silverstone. Die beiden 919 Hybrid fuhren 308 beziehungsweise 305 km/h, Toyota (maximal 282 km/h) und Audi (höchstens 277 km/h) können da bislang nicht mithalten. Dies ist allerdings der Tatsache geschuldet, dass Porsche ganz bewusst eine Aerodynamik verwendet, die in Le Mans Vorteile verspricht.
Rebellion zeigte sich im zweiten Freien Training erneut stark. Die beiden alten Lola-Toyotas waren den Werksteams dicht auf den Fersen. Dominik Kraihamer landete mit seiner Crew auf Platz acht. Ob die Schweizer aber auch am Samstag im Qualifying so nahe an den Favoriten sein können, ist fraglich.
In der LMP2-Klasse sicherte Olivier Pla die Bestzeit für den Morgan-Nissan von G-Drive, dahinter folgten die Oreca-Nissans von KCMG und SMP.
Porsche dominiert die GTE-Kategorien
In der Pro-Klasse hatte Patrick Pilet schon im ersten Training eine Bestzeit erzielt, die im zweiten Durchgang nicht mehr unterboten werden konnte. Holzer/Makowiecki/Lietz setzten sich dennoch an die Spitze, gefolgt vom Ram-Ferrari und dem zweiten Porsche mit Tandy/Pilet/Bergmeister.
Bei Porsche standen im zweiten Training Reifenversuche auf dem Programm. Die wichtige Erkenntnis: Der aggressive Silverstone-Asphalt lässt nur eine einzige richtig schnelle Runde zu, anschließend verliert man 1,5 Sekunden.
Auch in der GTE-Am-Klasse luegt ein Österreicher vorne: Klaus Bachler/Ried/Al-Qubaisi fuhren in ihrem Proton-Porsche an die Spitze.
2. Freies Training - Ergebnis
Pos Kl. Fahrer Team/Auto Zeit 1. P1 Kristensen/Duval/di Grassi Audi 1:43.134 2. P1 Lotterer/Treluyer/Fassler Audi 1:43.534 3. P1 Wurz/Sarrazin/Nakajima Toyota 1:44.097 4. P1 Bernhard/Webber/Hartley Porsche 1:45.051 5. P1 Davidson/Nicolas/Buemi Toyota 1:45.329 6. P1 Heidfeld/Prost/Beche Rebellion Lola 1:45.346 7. P1 Dumas/Jani/Lieb Porsche 1:45.583 8. P1 Belicchi/Leimer/Kraihamer Rebellion Lola 1:45.844 9. P2 Pla/Rusinov/Canal G-Drive Morgan 1:50.401 10. P2 Bradley/Howson/Imperatori KCMG ORECA-Nis. 1:50.703 11. P2 Ladygin/Ladygin/Shaitar SMP ORECA-Nissan 1:51.040 12. P2 Minassian/Zlobin/Mediani SMP ORECA-Nissan 1:51.684 13. GTE P Makowiecki/Holzer/Lietz Manthey Porsche 2:00.057 14. GTE P Griffin/Parente Ram Ferrari 2:00.268 15. GTE P Pilet/Bergmeister/Tandy Manthey Porsche 2:00.394 16. GTE A Bachler/Ried/Al Qubaisi Proton Porsche 2:00.570 17. GTE P Calado/Rigon AF Corse Ferrari 2:00.722 18. GTE P Bruni/Vilander AF Corse Ferrari 2:00.842 19. GTE A Cioci/Perez Companc/Venturi AF Corse Ferrari 2:00.929 20. GTE P Turner/Mucke Aston Martin 2:01.788 21. GTE A Dalla Lana/Lamy/Nygaard Aston Martin 2:01.793 22. GTE A Poulsen/Heinemeier/Stanaway Aston Martin 2:01.885 23. GTE P O'Young/MacDowall/Rees Aston Martin 2:01.934 24. GTE A Rugolo/Wyatt/Bird AF Corse Ferrari 2:01.940 25. GTE A Collard/Perrodo/Vaxiviere ProSpeed Porsche 2:02.284 26. GTE A Mowlem/Collins/Patterson Ram Ferrari 2:02.868 27. GTE A Potolicchio/Ruberti/Roda 8Star Ferrari 2:02.872