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WEC: Shanghai

Toyota #8 marschiert in Richtung Titel

Der Toyota #8 siegte in Shanghai vor dem Schwesternauto mit Alex Wurz. In der GT feiert Porsche einen Doppelsieg, Richard Lietz auf Platz zwei.

Toyota bleibt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) weiter das Maß der Dinge. Nach dem Doppelerfolg beim Heimrennen in Fuji dominierten die beiden TS040 Hybrid am Sonntag auch das 6-Stunden-Rennen von Schanghai. Erneut siegten Sebastien Buemi und Anthony Davidson vor ihren Teamkollegen Alexander Wurz/Kazuki Nakajima/Stephane Sarrazin. Dritte wurden die Polesetter Neel Jani/Romain Dumas/Marc Lieb im Porsche 919 Hybrid mit der Startnummer 14.

Der Sieg der Toyota war in China zu keiner Zeit ernsthaft gefährdet und dass, obwohl beide Fahrzeug nach einer Safety-Car-Phase, die schon in der ersten Runde wegen eines Unfalls zwischen dem KCMG-Oreca-Nissan von Alexandre Imperatori und dem AF-Corse-Ferrari von Gianmaria Bruni ausgerufen wurden, bis ans Ende des Feldes zurückgefallen waren. Denn beide Toyota hatten diese frühe Neutralisierung zu einem taktischen Boxenstopp genutzt.

Der ging jedoch am Auto mit der Startnummer 8 schief. Wegen eines Problems mit der Tankanlage musste Buemi nach einer Runde erneut an die Box fahren, um Benzin nachzufassen. Nach dem Neustart zeigten die beiden TS040 Hybrid dann ihr überlegenes Tempo und kämpften sich durchs Feld. Nachdem nach gut einer Rennstunde alle LMP1-L-Autos ihren erste regulären Boxenstopp absolviert hatten, übernahm Buemi die Spitze - und ward nicht mehr gesehen. Im Ziel hatten Buemi und Davidson 1:12.546 Minuten Vorsprung vor dem Schwesterauto.

Buemi und Davidson klar auf Titelkurs

Durch den vierten Sieg im sechsten Saisonrennen machten der Schweizer und der Brite auch einen großen Schritt in Richtung Fahrermeisterschaft, die den beiden Toyota-Piloten bei noch zwei ausstehenden Rennen kaum noch zu nehmen ist. Da ihre ärgsten Verfolger Andre Lotterer/Benoit Treluyer/Marcel Fässler (Audi) auch im Rennen chancenlos waren und nicht über Position vier hinauskamen, hat das Audi-Trio in der Meisterschaft nun 42 Punkte Rückstand auf Buemi/Davidson. 52 Punkte sind bei den Rennen in Bahrain und Sao Paulo noch zu vergeben, sodass dem Toyota-Duo beim Rennen in zwei Wochen in Bahrain schon ein fünfter Platz ausreicht, um den Titel vorzeitig zu sichern.

Die beiden Porsche 919 Hybrid, die im Qualifying noch auf Augenhöhe mit den Toyota gefahren waren, konnten das Tempo der japanischen Autos im Rennen über die Distanz nicht mitgehen. Jani/Dumas/Lieb konnten sich nur in der ersten Rennstunde aufgrund des Boxenstopps der Toyota an der Spitze behaupten, fielen im Rennverlauf aber immer weiter zurück und erreichten das Ziel mit Rundenrückstand.

Pech hatte das Schwesterauto mit der Startnummer 20 von Mark Webber/Brendon Hartley/Timo Bernhard. Nach etwa 75 Rennminuten erlitt der 919 Hybrid mit Hartley am Steuer einen Reifenschaden, was einen außerplanmäßigen Stopp notwendig machte. "Alles lief nach Plan, und dann hatte ich plötzlich diesen Reifenschaden hinten links. Wir haben Zeit verloren, aber Timo hat uns mit einigen großartigen Stints wieder herangekämpft", berichtet der Neuseeländer. Mit zwei Runden Rückstand belegte das Trio Rang sechs.

Audi erneut chancenlos

Die Audi R18 e-tron quattro spielten wie schon beim Rennen in Fuji im Kampf um den Gesamtsieg keine Rolle. Vom Grundtempo aufgrund der kleinere Hybridklasse den Toyota und Porsche unterlegen, gelang es den Ingolstädtern nicht, sich durch eine andere Strategie nach vorne zu arbeiten. Der Versuch, Doppelstints mit einem Reifensatz zu fahren, schlug fehl, sodass die Plätze vier (Lotterer/Treluyer/Fässler) und fünf (Lucas di Grassi/Loic Duval/Tom Kristensen) das höchste der Gefühle war. Damit verlor Audi auch im Kampf um die Herstellermeisterschaft weiteren Boden auf Toyota.

Kraihamer und Auer im Ziel

In der LMP1-L-Klasse ging der Klassensieg erneut an Nicolas Prost/Nick Heidfeld/Mathias Beche. Das Trio setzte sich im R-One-Toyota gegen ihre Rebellion-Teamkollegen Dominik Kraihamer/Andrea Belicchi/Fabio Leimer durch. Der CLM P1/01 des Lotus-Teams von Pierre Kaffer und Lucas Auer, der nach dem Feuer in Fuji neu aufgebaut worden war, fuhr ein problemloses Rennen, ist jedoch weiterhin deutlich zu langsam und hatte nach sechs Rennstunden neun Runden Rückstand auf die Rebellion.

In der LMP2 war die G-Drive-Mannschaft Roman Russinow/Olivier Pla/Julien Canal mit ihrem Ligier-Nissan eine Klasse für sich und gewann mit drei Runden Vorsprung vor dem ESM-HPD mit der Startnummer 30 und dem SMP-Oreca mit der Startnummer 27. Für KCMG, die im Qualifying als einzige das Tempo des Ligier hatten ansatzweise mitgehen können, war das Rennen schon in der ersten Runde beendet.

Porsche-Doppelerfolg in der GTE-Pro - Lietz Zweiter

Aufgrund eines Ausfalls der Benzinpumpe hatte der Oreca-Nissan von Imperatori auf der Geraden verlangsamt. Ferrari-Pilot Bruni konnte dem langsam rollenden LMP2-Auto nicht mehr ausweichen und fuhr frontal auf, wobei beide Autos schwer beschädigt und aus dem Rennen gerissen wurden. Imperatori und Bruni konnten die Wracks jedoch aus eigener Kraft verlassen und blieben von Prellungen abgesehen unverletzt. Für Bruni und Toni Vilander war der Ausfall ein herber Rückschlag im Kampf um den Titel in der GTE-Pro-Klasse.

Dort sah es beim Rennen in Schanghai lange nach einem Sieg von Stefan Mücke und Darren Turner im Aston Martin mit der Startnummer 97 aus. Die Polesetter führten die Klasse lange Zeit ungefährdet an, doch 90 Minuten vor dem Rennende hauchte der V8-Motor des Vantage spektakulär sein Leben aus.

Damit war die Stunde der beiden Porsche 911 RSR des Teams Manthey gekommen, die nach dem Ausfall der beiden härtesten Konkurrenten einen Doppelerfolg einfuhren. Patrick Pilet und Frederic Makowiecki hatten im Ziel gut zwölf Sekunden Vorsprung vor ihren Teamkollegen Jörg Bergmeister und Richard Lietz. Rang drei in der GTE-Pro ging an Davide Rigon und James Calado im verbliebenen AF-Corse-Ferrari.

In der GTE-Am-Klasse wurde der Kampf um den Klassensieg zu einem Markenduell zwischen den beiden Aston Martin. Paul Dalla Lana, Pedro Lamy und Christopher Nygaard setzten sich dabei gegen Kristian Poulsen, David Heinemeier-Hansson und Richie Stanaway im Auto des Teams Young-Driver-AMR durch. Dritte wurde der Ferrari 458 Italia des 8-Star-Teams.

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