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Motorsport: News

Ehrgeizige Zielsetzung

Michael und Gottfried Kogler haben einen ehrgeizigen Dreistufenplan entwickelt, der schon diese Woche beim Bergrennen in Sankt Anton beginnt.

Michael Noir Trawniczek
Foto: Kogler

Wer in der Popmusik etwas auf sich hält, muss heutzutage unbedingt eine „Trilogie“ herausbringen - drei Kunstwerke, drei Alben also, die in einem unmittelbaren Zusammenhang stehen. Was Lady Gaga, neuerdings auch Conchita Wurst und alle anderen Paradiesvögel des Pop können, kann das Prefa Racing Team Austria natürlich ebenso: Und so könnte man die bevorstehenden Motorsporteinsätze der Niederösterreicher tatsächlich als „Trilogie“ bezeichnen, quasi ein dramaturgisch aufeinander abgestimmter Dreistufenplan zum Erfolg…

Die „grüne Hölle“ der Gipfelstürmer

Gleich am kommenden Wochenende folgt Stufe 1: Michael Kogler pilotiert beim Bergrennen in St. Anton jenen Seat Leon Supercopa, den er bereits bei den 24 Stunden von Dubai sowie den 12 Stunden von Mugello gemeinsam mit seinen Teamkollegen auf das Podium steuern konnte. Die Straße den Berg hinauf sitzt Kogler allein im Auto, es handelt sich jedoch nicht um irgendeine Straße, wie der Melker mit ehrfurchtsvollem Tonfall erklärt: „Es ist die Steinleiten – die ist einfach Kult. Und wir Koglers haben ohnehin eine große Bergleidenschaft, uns zieht es immer wieder auf den Berg zurück.“

Beim Thema Steinleiten kommt Kogler aus dem Schwärmen nicht mehr heraus: „Sie wird gerne auch als grüne Hölle oder als Monaco des Bergrennsports bezeichnet. Da fährst du wirklich nur wenige Millimeter neben der Leitschiene – der Unterschied zu Monaco ist leicht erklärt: Ein Leitplankenkuss, wie er in der Formel 1 öfter mal vorkommt, ist bei uns nicht ratsam, denn dann ist mindestens die Spurstange verbogen. Es ist einfach ein tolles Gefühl, mit 170 den Berg hinauf zu glühen, links und rechts die Felsen und der Wald. Ich kenne das natürlich vom Rallyefahren, daher kommt mir diese Strecke auch sehr entgegen.“

Trotzdem wird sich Michael Kogler diesmal mit kleineren Brötchen zufrieden geben - der Hintergrund: „Wir fahren in der gleichen Klasse wie um die Hälfte leichtere Silhouetten- und Gruppe C-Boliden. Dort fährt etwa Erich Edlinger mit seinem BMW 320 IRL-Monster. Also da wären ein Platz im Mittelfeld und ein Platz in den Top 5 der Klasse bereits ein Erfolg.“

„Alte Liebe rostet nicht“

Neben dem Frönen der Bergleidenschaft hat der Einsatz in St. Anton einen weiteren, ganz konkreten Grund: „Ich möchte dort wieder meine Sinne schärfen – denn danach steht ja Stufe 2 auf dem Programm.“

Denn nur eine Woche später zündet Michael Kogler wieder einmal einen VW Scirocco TDI, um damit an der Jacques Lemans Kärnten Rallye teilzunehmen. Michael erzählt: „Wir haben die Ehre, dass ich den Scirocco meines Chefs, Taxiunternehmer Joe Ritter pilotieren darf, wofür ich mich herzlich bedanken möchte.“

Auf dem „heißen Sitz“ des Scirocco wird ein „alter“ Bekannter oder vielmehr ein guter Freund von Kogler Platz nehmen: Jürgen Heigl. Michael erklärt schmunzelnd: „Wie sagt man? Alte Liebe rostet nicht – das trifft bei uns punktgenau zu. Wenn wir losfahren, sind wir sofort wieder auf du und du. Der Rallyeeinsatz ist quasi die zweite Stufe, da möchten Jürgen und ich unsere Rallye-Reflexe wieder auf Vordermann bringen, denn schließlich kommt Ende August Stufe 3 auf uns zu.“

„Phoenix“ in Trier

Stufe 3 ist nichts anderes als die WM-Rallye in Deutschland – und dort hält es Michael Kogler mit Conchita Wurst, denn auch sie hatte mit dem Songcontest eine Rechnung offen, nachdem sie im Vorjahr bei der Vorausscheidung nur knapp verloren hatte. Weniger knapp, dafür völlig schuldlos wurde Michael Kogler im Vorjahr bei seiner ersten Deutschland-Rallye nach nur zwei Sonderprüfungen abgeworfen: Ein Motorschaden am damals eingesetzten Renault Clio R3 bedeutete das Ende aller Träume…

Heuer werden Kogler und Heigl auf einen Citroen DS3 R3 von Jaga Motorsport setzen, nachdem der Melker mit dem Kärntner Team im Vorjahr bereits den 2wd-Sieg bei der Leiben-Rallye einfahren konnte.

In den Weinbergen rund um Trier möchte Kogler dann wie ein Phönix aus der Asche emporsteigen, sprich mit guten Sonderprüfungszeiten glänzen. Denn: „Ich konnte im Vorjahr zwar nur zwei Prüfungen im Renntempo absolvieren, doch schon bei der Besichtigung habe ich von diesen Sonderprüfungen zu schwärmen begonnen. Die Panzerplatte, die Weinberge – das hat es mir wirklich angetan. Da habe ich wirklich noch eine Rechnung offen – und ich hoffe sehr, dass unser Dreistufenplan aufgeht.“

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