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Berger: Rücktritt als Kommissionschef?

Gerhard Berger möchte als Präsident der Formelkommission der FIA zurücktreten, doch leider findet sich kein geeigneter Nachfolger ...

Der Tiroler hat seine Bereitschaft signalisiert, zum richtigen Zeitpunkt als Präsident der Formelkommission des Automobilweltverbands FIA zurückzutreten. Berger, der die Leitung der Kommission vor der Saison 2012 übernommen hat, sagt, er würde den Verband verlassen, wenn dort jemand seine Arbeit weiterführte; er möchte sich in diesem Fall auf sein familieneigenes Logistikunternehmen konzentrieren.

"Ich werde eines Tages zurücktreten, denn Jean [Todt, FIA-Präsident; Anm.] hatte mich zunächst davon überzeugt, dass ich ihm ein Jahr lang helfen soll", sagt Berger. "Nur bin ich seit zweieinhalb Jahren dort, und die Arbeit wird nicht weniger, sondern mehr. Ich möchte sehen, dass sich die Dinge in die richtige Richtung entwickeln. Gleichzeitig möchte ich mich aber auch um Dinge kümmern, die für mich persönlich oder wirtschaftlich wichtig sind, wie meine Firma und anderes."

Der Österreicher war angetreten, um das vor allem in Europa nahezu als chaotisch zu bezeichnende Dickicht der diversen Formelnachwuchserien zu lichten bzw. diese neu zu ordnen. Seine größte Errungenschaft war die Wiedereinführung der Formel-3-EM, die beinahe nahtlos aus der deutsch-französischen F3 Euro Series hervorging – dies allerdings auf Kosten einiger etablierter nationaler Formel-3-Serien wie der British F3 International Series oder dem deutschen Formel 3 Cup, die seitdem mit stark schrumpfenden Starterfeldern zu kämpfen haben.

"Wenn ich etwas verspreche, will ich mich dem voll und ganz widmen, aber vor allem im vergangenen Jahr gab es viele schwierige Situationen mit meinen anderen Projekten", blickt Berger in einem Interview mit Autosport auf die Tätigkeit in der Formelkommission zurück – allerdings sei ein geeigneter Nachfolger noch nicht in Sicht.

"Darüber habe ich auch mit Jean gesprochen. Ich habe ihm gesagt, wenn es einen geeigneten Nachfolger gibt, der die eingeschlagene Richtung beibehält, wäre der richtige Zeitpunkt gekommen. Es wäre schade, wenn jemand neue Wege gehen würde, denn dies würde all das zerstören, was wir in den vergangenen beiden Jahren aufgebaut haben", sagt Berger.

"So lange mein Rücktritt ein Rückschlag für das Projekt wäre, werde ich weitermachen", so der Österreicher. "Wir haben noch niemanden, von dem wir zu 100 Prozent überzeugt sind, und der es auf die nächste Ebene bringen kann – aber ich kenne viele Leute, die es nicht werden ..."

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