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WEC: News

Porsche-LMP1-Projekt geht über 2018 hinaus

Klares Zeichen von Porsche: In Zuffenhausen bekennt man sich zur WEC und Fritz Enzinger plädiert weiterhin für eine langfristige Planung.

Porsche hat vor dem Sieg beim 6-Stunden-Rennen der WEC am Nürburgring ein wichtiges Signal gesendet: Man bleibt der Szene laut Vorstandsbeschluss bis mindestens 2018 treu. Toyota plant ähnlich langfristig, bei Audi deuten keinerlei Signale in eine andere Richtung. Die Fans dürfen sich also auch in den kommenden Jahren auf weiterhin spannende Kämpfe von mindestens drei Herstellern um die Gesamtsiege in Le Mans und in der Langstrecken-WM freuen.

"Dieses Bekenntnis ist sehr wichtig. Bei Porsche gab es noch nicht ein solch langfristiges Projekt. Ich habe dafür gepusht - und ich war etwas mutig. Ich habe mir gedacht, ich mache nach Le Mans mal einen Vorstandstermin", schmunzelt Porsche-LMP1-Leiter Fritz Enzinger im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Der Steirer hatte selbstbewusst auf ein gutes Abschneiden an der Sarthe gesetzt - und gewonnen. "Ich hatte dadurch natürlich etwas leichteres Spiel."

"Es war wie ein Plädoyer. Das war gut", beschreibt Enzinger seinen "wenig schwierigen" Auftritt vor dem Porsche-Vorstand. Die Führungsriege um den Vorstandsvorsitzenden Matthias Müller trägt Racing im Herzen. Das wurde zuletzt immer wieder deutlich. Nach aktuellen Stand wird es spätestens 2018 ein verändertes Reglement in der LMP1-Klasse geben. Die Vorentwicklungen müssen im kommenden Jahr beginnen. "Für so etwas braucht man Planungssicherheit und auch die Freigabe, so etwas beginnen zu dürfen", sagt Enzinger.

Planungssicherheit schafft neue Möglichkeiten

"Es ist dermaßen wichtig, nun über mehrere Jahre planen zu können. Das betrifft nicht nur das Auto, sondern auch Mitarbeiter, Budgets oder auch Partner und Sponsoren, mit denen wir natürlich nun auch über die Zukunft sprechen können", sagt der Steirer. Alle Porsche-Partner haben bereits jetzt deutlich signalisiert, das Engagement mit dem Werksteam aus Weissach fortführen zu wollen. Die Verhandlungsposition von Enzinger ist gut und stabil.

Porsche-Entwicklungsvorstand Wolfgang Hatz, eine der treibenden Kräfte hinter dem Le-Mans-Programm, geht fest davon aus, dass die Marke auch 2020 noch in der WEC fahren wird. Es gebe "derzeit keinerlei Pläne", die in Richtung Formel 1 gingen, so der Ingenieur gegenüber Autosport. Man hat sich in Weissach komplett auf die LMP1 eingestellt. Am modernen Standort rund 20 Kilometer westlich von Weissach sind alle notwendigen Ressourcen vorhanden - auch das entsprechende Personal. Derzeit sind es rund 250 Mitarbeiter.

"Das ist die reine LMP-Truppe. Da kommen dann noch Leute hinzu, die fachlich nicht mir zugeordnet sind, also beispielsweise der Einkauf oder das Marketing", sagt Enzinger, der das Projekt verantwortet. "Unser Team ist mittlerweile stabil und sehr gut aufgestellt. Es gibt noch einige wenige offene Stellen, aber die sind für Spezialisten, nach denen man ohnehin länger suchen muss. Sonst läuft alles. Auch bei der Infrastruktur steht alles. So macht das richtig viel Spaß. Und außerdem kann sich die Mannschaft nun auch auf die Details konzentrieren. Dafür hatten wir zuvor nie wirklich die Zeit."

"Ein Beispiel: Unsere neue Aero hat beim Test in Barcelona auf Anhieb sehr gut funktioniert. Da konnte man die Fortschritte sehen anhand der Passgenauigkeiten. Früher haben wir vier oder fünf Sätze gebracht, um alles passend zu haben, nun reichen zwei oder drei. In diesem Bereich hat Audi die Messlatte in den vergangenen Jahren sehr hoch gelegt",so Enzinger. "Wir bleiben mit den Füßen auf dem Boden. Es gibt noch einige Prozesse, die wir verbessern können. Es gibt auch einige Dinge, die man nicht üben kann, sondern die muss man erfahren. Da heißt es einfach, locker zu bleiben."

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