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Binder dockt bei Trident an

Rene Binder wird 2015 für Trident eine weitere Saison in der GP2 Series unter die Räder nehmen und sich dort endgültig beweisen müssen.

Rene Binder bekommt eine weitere Chance in der GP2 Series. Der Österreicher, der 2014 eine enttäuschende Saison bei Arden erlebt hat, wechselt für die anstehende Saison zum Trident-Team und wird dort Teamkollege von Ferrari-Junior Raffaele Marciello. Das hat der italienische Rennstall am Mittwoch bekanntgegeben.

"Ich freue mich, neben Raffaele Marciello, der einer der schnellsten jungen Fahrer auf der Welt ist, Teil des Trident-Teams zu sein", erklärt Binder, der 2015 in seine dritte komplette GP2-Saison startet. Der Tiroler konnte sich bei den Testfahrten in Abu Dhabi Ende der vergangenen Saison für das Cockpit empfehlen, wo er dem Team dank guter Leistungen auffiel: "Ich bin sofort mit dem Team klargekommen, was sich auch in den Rundenzeiten niedergeschlagen hat", sagt er.

Die gute Zusammenarbeit sollte sich aber auch während der kommenden Saison fortsetzen, denn Binder blieb mit drei gesammelten Pünktchen 2014 einiges schuldig und hofft auf Wiedergutmachung. "Vor uns liegt eine harte Herausforderung", weiß der Mann aus Innsbruck. "Ich fühle mich geehrt, vom Team ausgewählt worden zu sein, und werde versuchen, ihr Vertrauen bestmöglich zu rechtfertigen."

Die Pressestelle des 23jährigen nahm den Vertragsabschluss mit Trident zum Anlass, das folgende Interview mit Rene Binder zu veröffentlichen:

Frage: "Gratulation zu deinem neuen GP2-Vertrag! Trident erreichte 2014 mit Johnny Cecotto jun. immerhin Platz fünf in der Fahrerwertung."

Rene Binder: "Obwohl man sich in der GP2 ja nie auf alten Erfolgen ausrasten kann, bin ich ziemlich zuversichtlich, dass es sportlich der richtige Schritt war. Vor den Tests im November hatte ich mir bei Trident höchstens eine 50-zu-50-Chance ausgerechnet, aber ich bin einfach in dieses Auto eingestiegen und von Anfang an perfekt damit zurechtgekommen. Auch wenn man solche Testfahrten nicht überbewerten darf: Es war die fünftschnellste Zeit des zweiten Tages, das hat am Ende den Ausschlag für mich gegeben."

"Dein Teamkollege ist der ehemalige Formel-3-Europameister Raffaele Marciello, der erst kürzlich von Sauber als Test- und Ersatzpilot verpflichtet wurde und als größte italienische Formel-1-Hoffnung auch weiterhin von Ferrari gefördert wird."

Binder: "Raffaele ist mit Sicherheit einer der aktuell schnellsten Nachwuchsfahrer und damit auch einer der Mitfavoriten auf den diesjährigen Fahrertitel der GP2. Ich hoffe, dass wir gut zusammenarbeiten werden, und ich mich dadurch als Fahrer weiterentwickeln kann."

"Inwieweit hast Du inzwischen eigentlich analysieren können, warum du 2014 nach einem guten Saisonstart doch weit hinter Deinen Erwartungen geblieben bist?"

Binder: "Fakt ist: Es sind Kleinigkeiten, die in der GP2 den Unterschied ausmachen, und ich habe bei Trident schon ein paar Dinge gelernt, die ich in dieser Form eigentlich nie beachtet hatte. Da geht es in erster Linie um den Umgang mit den neuen Reifen. Das heißt, wenn alles so läuft wie bei den Testfahrten, sollte es insbesondere im Qualifying besser laufen. Ich habe übrigens auch mein Training umgestellt, aber lassen wir uns einfach einmal überraschen ..."

"Du hast bei Trident technisch kompetente Leute an deiner Seite, die teilweise sogar aus der fahrerischen Perspektive heraus mitwirken. Wie wichtig ist dieser Input?"

Binder: "Enorm wichtig. Rückblickend betrachtet war ich nach der letzten Saison doch ziemlich frustriert und gar nicht mehr sicher, ob eine dritte Saison in der GP2 überhaupt noch Sinn machen würde. Dann kam der Test, und ich hatte auf einmal einen ehemaligen Fahrer am Funk, der mich quasi gelenkt und perfekt auf jede fliegende Runde eingestellt hat. Immens geholfen hat mir allerdings auch, dass mir meine Ingenieure ein Auto hingestellt haben, das meinem Fahrstil sehr entgegengekommen ist."

"Der neue GP2-Kalender umfasst wieder elf Rennwochenenden, mit einem Heim-Grand-Prix in Spielberg, aber einem großen Fragezeichen hinter dem Großen Preis von Deutschland."

Binder: "Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen, dass das Autoland schlechthin ohne einen Grand Prix auskommt und hoffe persönlich natürlich ganz besonders auf eine Lösung, weil ich sowohl den Nürburgring als auch Hockenheim zu meinen Lieblingsstrecken zähle."

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