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MotoGP-WM: Interview

KTM: Beirer erwartet keine Wunder

Motorsportchef Pit Beirer fordert Geduld beim MotoGP-Projekt der Österreicher, die Fortschritte im ersten Jahr werden überschaubar sein.

Foto: Werk

2017 wird KTM als Werksteam in die MotoGP-WM einsteigen. Aktuell arbeiten die Österreicher mit Hochdruck daran, dass ihr Projekt besser verläuft als der glücklose Auftritt als Motorlieferant in der Saison 2005. Trotzdem ruft KTM-Motorsportchef Pit Beirer zur Geduld auf. Der 42jährige hofft, dass man in der MotoGP-WM bestehen kann, weiß allerdings, dass eine Menge Aufbauarbeit nötig sein wird.

"Wir fangen hier bei Null an und stehen vor einem riesengroßen Hügel", erklärt Beirer und ergänzt: "Wir sind fest entschlossen dort hochzuklettern. Ich denke, wir müssen losfahren. Für mich ist es sicherlich nicht ganz so entscheidend, wo wir 2017 [zum Saisonauftakt] in Katar stehen. Es ist eigentlich wichtiger, wo wir 2018 [beim Saisonfinale] in Valencia stehen. Wir steigen ein und müssen das erste Jahr überleben."

"Im zweiten Jahr müssen wir einen richtig großen Fortschritt machen und dann im dritten Jahr richtig kampffähig dastehen", schildert Beirer die KTM-Planung. "Die erste mittelfristige Planung geht über drei Jahre. Dann muss sich die Mannschaft formiert haben, weil wir von Null eine Riesenmannschaft aufgebaut haben. Die wird vielleicht auch nicht ganz perfekt passen, die muss man noch ein bisschen anpassen."

"Dann werden uns auch nicht die besten Fahrer vertrauen, denn die wollen irgendwas sehen", ist sich der KTM-Motorsportchef bewusst. "Aber wir brauchen im Moment auch nicht die besten Fahrer, weil wir erst einmal unsere Hausaufgaben machen müssen. Darum ist der Stand Anfang 2017 für mich nicht so wichtig, sondern dass die Mannschaft steht, und wir schlagkräftig sind. Dann müssen wir ganz knallhart analysieren."

"Wir werden Schwachstellen haben – nicht nur eine, sondern hunderte. Die gilt es ehrlich zu analysieren, und nicht irgendwelche Dinge schönzureden und zu vertuschen. Es muss alles ehrlich auf den Tisch. Wenn man den Problemchen ehrlich in die Augen schaut, dann glaube ich fest daran, dass man sie lösen kann. Du kannst sie nur nicht lösen, wenn du sie ignorierst oder die Fehler bei den Fahrern suchst oder solche Dinge."

"Du musst analysieren, radikal arbeiten, und dann kann man so ein Projekt sicher innerhalb von zwei oder drei Jahren auf die Erfolgsschiene führen", gibt sich Beirer optimistisch. Vorbild könnte dabei Suzuki sein. Die Japaner sind in diesem Jahr in die MotoGP-WM zurückgekehrt und konnten sich umgehend im vorderen Mittelfeld einsortieren. In Montmeló holten Aleix Espargaro und Maverick Viñales sogar die Startplätze eins und zwei.

"Ob es uns so schnell gelingt wie Suzuki mag ich bezweifeln, die haben einen sensationellen Job gemacht", bremst Beirer die Erwartungen allerdings etwas ein. "Die sind hier eingestiegen und haben die Messlatte verdammt hoch gelegt. Als wir uns entschieden haben, in die MotoGP einzusteigen, da lagen zwischen guten und schlechten Rundenzeiten drei bis 3,5 Sekunden – momentan liegt da eine Sekunde."

"In der Liga in die letzte Sekunden reinzufahren, das ist schon etwas furchteinflößend. Aber wir wollen das erreichen und werden nicht so schnell aufgeben", so Beirer, der zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Prognose abgeben möchte: "Wenn mich jemand nächstes Jahr nach einer Prognose im Supercross oder Motocross fragt, dann werde ich wahrscheinlich nicht so weit daneben liegen, weil man die Erfahrung hat über die Fahrzeuge, über die Fahrer, über die Klasse, über die Konkurrenten – alles. Dann kannst du dich irgendwo einschätzen." In der MotoGP-WM sei das aktuell nicht der Fall.

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