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DTM: Interview

Massive Kritik an BMW-Zugeständnissen

Edoardo Mortara wünscht sich gleiche Regeln für alle; für ihn stand der Titelgewinn eines BMW-Fahrers bereits vor der Saison fest.

Die Diskussionen waren absehbar: Nachdem die BMW-Zugeständnisse bereits während der gesamten DTM-Saison 2016 von verschiedenen Seiten immer wieder kritisiert wurden, werden die entsprechenden Stimmen nach dem Titelgewinn von Marco Wittmann nun noch einmal deutlich lauter. Zu den Kritikern gehört unter anderem auch Audi-Pilot Edoardo Mortara, der den Titel in diesem Jahr um lediglich vier Punkte verpasste. Nach dem Saisonfinale in Hockenheim schießt der Italiener scharf gegen die diesjährige Zweiklassengesellschaft in der DTM.

"Für mich stand vor dem Jahr schon fest, dass ein BMW-Fahrer den Titel gewinnen würde – oder zumindest, dass die Chance sehr groß ist", sagt Mortara. Hintergrund: BMW startete mit einem Gewichtsvorteil von 7,5 Kilogramm gegenüber Audi und Mercedes in die neue Saison. Außerdem war der Heckflügel der DTM-M4 in diesem Jahr fünf Zentimeter breiter als bei der Konkurrenz.

"Es ist schwer zu sagen, ob er [Wittmann; Anm.] den Titel verdient", grübelt Mortara angesichts dieser Vorteile und erklärt: "Natürlich haben er und sein Team alles richtig gemacht. Er hat seine Teamkollegen regelmäßig geschlagen und war eigentlich immer der beste BMW-Fahrer, aber man muss dazu sagen, dass wir nicht unter dem gleichen Reglement gefahren sind."

"Ich werde aber auch nicht sagen, dass sie es nicht verdient haben", so der Audi-Pilot, der sich nicht als schlechter Verlierer präsentieren möchte und Wittmann trotz allem sportlich fair zu seinem zweiten DTM-Titel gratulierte. Dennoch sagt er: "Ich tue mich sehr schwer damit, ob der Titel verdient ist oder nicht. Für sie galten einfach andere Regeln." Bereits im Sommer gab es den Plan, einen Teil der Zugeständnisse zu kippen, doch der deutsche Motorsportbund DMSB lehnte einen entsprechenden Antrag aller Hersteller ab.

Nun kommt es unweigerlich zu jenen Diskussionen, die eigentlich alle Beteiligten vermeiden wollten. "Ich hoffe einfach, dass sie nächstes Jahr nicht so weinen werden", stichelt Mortara in Richtung BMW und erklärt: "Wir sollten alle mit den gleichen Regeln und den gleichen Chancen in die Saison gehen. Es kann nur ein Wettbewerb zwischen uns allen sein, wenn die Regeln für alle gleich sind. Das war in diesem Jahr nicht so."

Damit dürfte der Italiener nicht nur die Wettbewerbsvorteile für BMW meinen: In Zandvoort bekam Mortara im samstägigen Rennen eine Durchfahrtsstrafe aufgebrummt, weil er in einer "Slow Zone" nicht ausreichend verzögert haben soll – ein Irrtum der Rennleitung auf Basis falscher GPS-Daten. Die dadurch verlorenen Punkte hätten den Audi-Piloten in der Meisterschaftswertung bei sonst identem Saisonverlauf mit einiger Sicherheit vor Wittmann gebracht.

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