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Formel 1: Interview

Stewart verteidigt Cockpitschutz Halo

Ex-Weltmeister Jackie Stewart verteidigt die Einführung von Halo und vergleicht dessen Gegner mit den Puristen seiner aktiven Zeit.

Die Kritik nach Beschluss der Einführung des Halosystems ab der Formel-1-Saison 2018 reißt nicht ab, doch mit dem dreifachen Weltmeister Jackie Stewart hat der umstrittene Kopfschutz einen prominenten Fürsprecher erhalten. "Ich fürchte, ich habe keine negative Sicht auf Halo", sagte er gegenüber Autosport. Der Schotte hat bereits in den 60er Jahren Sicherheitsmaßnahmen im Motorsport angeregt und eine entsprechende Kampagne angeführt, die schon damals viel Gegenwind erfuhr.

Die negativen Reaktionen zu Halo hat Stewart zwar mitbekommen, doch die Kritiker erinnern ihn an jene aus seiner Zeit, die sich ebenfalls gegen jede Sicherheitsmaßnahme stemmten. "Selbst der Vollintegralhelm wurde kritisiert, weil man das Gesicht des Fahrers nicht mehr so gut sehen konnte", erzählt der dreimalige Formel-1-Champion und glaubt, dass viele anders reagieren würden, wenn einige bei so vielen Beerdigungen wie er gewesen wären, wenn sie so viel geweint und so viele Freunde sterben gesehen hätten.

Zwar ist die Formel-1-WM heutzutage schon äußert sicher, doch laut Stewart müsse man stets so viel Sicherheit wie möglich haben. Das tragische Beispiel von Jules Bianchi, der 2014 beim Grand Prix von Japan tödlich verunglückte, zeige, dass es immer noch einige Sicherheitslücken gebe. Halo soll vor allem bei Unfällen wie jenem von Henry Surtees wirken, der 2009 bei einem Formel-2-Lauf in Brands Hatch den Reifen eines Kontrahenten an den Kopf bekam. "Das war einfach Pech, aber warum sollte man sich auf Glück verlassen?", meint Stewart dazu.

Er nimmt die ganze Angelegenheit pragmatisch und möchte, wenn es um Sicherheit geht, lieber vorbeugende Maßnahmen getroffen sehen: "Prophylaktische Medizin ist wichtiger als kurative. Außerdem ist heilende Medizin deutlich teurer." Für den alten Spruch, dass Männer früher eben noch Männer waren, hat Stewart derweil nur ein Wort übrig: "Bockmist!"

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