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Formel 1: Interview

Massa agitiert gegen di Resta, Kubica

Weil er sein Williams-Cockpit auch 2018 behalten möchte, versucht Felipe Massa, Zweifel an Paul di Resta und Robert Kubica zu säen.

Der Kampf um das zweite Williams-Cockpit neben Bezahlfahrer Lance Stroll geht in seine aggressive Phase: Felipe Massa betonte, dass er seine Rivalen im Vertragspoker für nicht besonders geeignet hält. "Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass Paul der richtige Fahrer für das Team ist, wenn es um die die Entwicklung des Autos und die Ergebnisse geht", sagte der Brasilianer gegenüber GP Gazette hinsichtlich des Schotten. Auch von dessen Leistungen in der DTM – di Resta siegte in Ungarn und erreichte den elften Gesamtrang – dürfte er wenig halten: "Ich bin nicht der Meinung, dass er dort, wo er fährt, tolle Arbeit leistet."

Ein ziemlicher Untergriff, wenn man bedenkt, dass er immerhin vom offiziellen Williams-Ersatzpiloten und somit einem Teamkollegen spricht – doch auch Robert Kubica, der sentimentale Favorit vieler Fans auf das Cockpit, kommt bei ihm nur bedingt gut weg. Das liegt jedoch nicht an dessen Talent, sondern ausgerechnet an den Einschränkungen seiner rechten Hand, die ihn seit einem schweren Rallyeunfall vor sechs Jahren behindern. "Ich weiß nicht, wie er fährt", wunderte sich Massa, wie der Pole überhaupt mit einem Formel-1-Boliden klarkommt. "Was er macht, das könnte ich nicht – nur mit einer Hand fahren. Ich kann nicht glauben, dass er mit diesen Autos, die physisch viel schwieriger zu fahren sind, bei einigen Rennen nicht darunter leiden würde."

Trotzdem hat Massa laut eigenen Angaben Hochachtung vor Kubicas Comebackversuch: "Ich respektiere wirklich, was er macht, das ist einfach toll", um dann erst wieder nachzulangen, "aber ich kann mir nicht vorstellen, dass er keine Probleme hat." Kubica, der bereits zwei Mal für Williams getestet hat und vor einigen Wochen auf dem Hungaroring in einem 2014er-Boliden einem Vergleich mit di Resta unterzogen wurde, hat sich nach Teamangaben achtbar aus der Affäre gezogen. Als vierter Kandidat wird Pascal Wehrlein gehandelt, doch der Sauber-Pilot ist auf die Hilfe von Motorpartner Mercedes angewiesen; doch dessen Sportchef Toto Wolff hatte erst neulich angekündigt, dass der frühere DTM-Champion bald auf eigenen Beinen stehen solle&nmsp;...

Wie stehen nun die Chancen von Massa, der eigentlich bereits im Vorjahr zurückgetreten war und nächstes Jahr 37 Jahre alt wird? "Ich bin zuversichtlich, dass die Leute wissen, was das beste für das Team ist", sagte der Brasilianer. "Manchmal zählt aber in der Formel 1 leider nicht nur das Talent, sondern auch andere Dinge." Er wünscht sich noch vor seinem Heimrennen in Interlagos, also in den kommenden zwei Wochen, eine Entscheidung. Das liege aber nicht daran, dass er eine große Abschiedsparty plane, selbst wenn er nun wirklich aufhört. "Das hat im Vorjahr schon gereicht", spielte er auf den tränenreichen Abschied im Jahr 2016 an. Mit sich selbst sei er so oder so im Reinen: "Ich habe überhaupt keinen Frust. Ich habe mehr geschafft, als ich erwartet habe. Wenn es nun aufhört, passt der Zeitpunkt; wenn nicht, dann vielleicht, weil noch etwas auf mich wartet."

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