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WEC: Spa-Francorchamps

Toyota-LMP1 im Qualifying klar voran

Die beiden Toyota starten am Samstag aus der ersten Reihe, dahinter Rebellion; für Aufsehen sorgen aber andere, traurige Ereignisse.

Das Qualifying der Langstrecken-WM in Spa-Francorchamps wurde von einem schweren Unfall überschattet. Pietro Fittipaldi krachte in seiner zweiten schnellen Runde bei Raidillon mit hohem Tempo in die Barrieren. Der Dallara-BR01-LMP1 #10 des DragonSpeed-Teams hatte offenbar in der Senke von Eau Rouge aufgesetzt. Fittipaldi musste seine Linienwahl korrigieren und die Lenkung öffnen, danach raste er nach kurzer Vollbremsung in die Reifenstapel. Der Brasilianer sollte beim Saisonauftakt Renger van der Zande vertreten.

Der Unfall ereignete sich in der Frühphase des Zeittrainings der Protoypen, das wegen der Havarie des SMP-Dallara-BR01-LMP1 #17 von Stéphane Sarrazin bereits zuvor einmal gestoppt worden war. Der Einschlag des DragonSpeed-LMP1 in einem recht spitzen Winkel sorgte für erhebliche Beschädigungen an der Front, zudem sprang dabei die Fahrertür auf. Die Helfer waren rasch zur Stelle; mit Verdacht auf Brüche in beiden Beinen wurde der Enkelsohn von Emerson Fittipaldi per Hubschrauber in ein Lütticher Spital geflogen.

Die Reparatur an Leitplanke und Reifenstapel sowie die Reinigung der Unfallstelle dauerte gute 20 Minuten, erst danach konnte die Sitzung fortgesetzt werden. Das Ergebnis des LMP1-Qualifyings war dann wenig überraschend: Toyota besetzt mit beiden TS050 beim Saisonauftakt die erste Startreihe, vor allem Kamui Kobayashi wusste bei seiner Zeitenjagd zu überzeugen. Obwohl der Japaner die Startnummer 7 als zweiter Fahrer von Mike Conway übernommen hatte, gelang ihm in 1:54,488 die schnellste Rundenzeit.

Im Schwesterauto hatte Fernando Alonso leichte Mühe. Der Spanier verlor im Vergleich zu seinen Toyota-Kollegen fast eine halbe Sekunde und musste sich gemeinsam mit Kazuki Nakajima mit dem zweiten Rang begnügen. Jani/Senna sowie Laurent/Menezes holten mit Respektabstand für Rebellion die zweite Reihe. Für Signatech waren Lapierre/Thiriet (Alpine) in der LMP2-Kategorie am schnellsten.

Das andere große Aufregerthema war der plötzliche Rückzug beider Ginetta-LMP1 des Manor-Teams. In einer Presseaussendung wurde mitgeteilt, dass die G60-LT (Bild oben) nicht am Saisonauftakt teilnehmen würden. Nachdem ein chinesisches Partnerunternehmen wegen des Verdachts auf Korruption von den heimischen Behörden unter die Lupe genommen wurde und nun möglicherweise verstaatlicht wird, ist bei Manor offenbar kein Geld mehr vorhanden. Betroffen sind sowohl die Startnummer 5 mit Charlie Robertson, Léo Roussel (der das Team mittlerweile verlassen haben soll) und Dean Stoneman als auch das Fahrzeug #6 von Alex Brundle, Oliver Rowland und Oliver Turvey.

GTE: Ford bzw. Porsche an der Spitze

Im Qualifying der beiden GT-Klassen gab es ebenfalls keine großen Überraschungen: In der GTE-Pro-Kategorie sicherte sich Ford die beiden ersten Startplätze vor den beiden Porsche 911 RSR. Ursprünglich hatte Olivier Pla den Ford mit der Startnummer 66 mit der schnellsten Runde aller GT-Fahrer (2:12,42) auf Polekurs gebracht, doch Stefan Mücke konnte die Position nicht halten. Der Deutsche war im Vergleich der zweiten Fahrer um mehr als drei Zehntelsekunden langsamer als Markenkollege Harry Tincknell, der sich so gemeinsam mit Andy Priaulx Rang eins sichern konnte.

Porsche verpasste die erste GTE-Pro-Startreihe denkbar knapp: Gianmaria Bruni und Richard Lietz fehlten im Mittelwert ihrer Rundenzeiten nur vier Tausendstel Sekunden auf Mücke/Pla. Auf Rang vier hatten Christensen/Estre bereits einigen Rückstand. Positive Überraschung war Tom Blomqvist. Der Brite holte alles aus dem neuen BMW M8 GTE heraus und sicherte sich gemeinsam mit António Félix da Costa die fünfte Startposition noch vor beiden Ferraris; Aston Martin war chancenlos.

In der GTE-Am-Kategorie durfte Porsche jubeln. Matt Campbell und Christian Ried wuchteten ihren 911 RSR auf die Pole Position. Am Ende setzten sie sich um den Hauch von zwei Tausendstel Sekunden gegen Dalla Lana/Lamy (Aston Martin) durch. Ein starkes WEC-Debüt feierte das deutsche Team Project 1: Jörg Bergmeister und Egidio Perfetti setzten ihren Porsche auf die dritte Startposition. Die Ferrari-Kundenteams hatten mit der Spitze wenig zu tun.

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