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Dakar-Rallye 2019

Al-Attiyah, Price gewinnen Dakar-Rallye

Nasser Al-Attiyah holt seinen dritten Dakar-Sieg, den ersten für Toyota; Toby Price sichert KTM den 18. Motorradtriumph en suite.

Fotos: Marcin Kin

Nasser Al-Attiyah hat es geschafft und Toyota den ersten Sieg bei Dakar-Rallye beschert. Der Katarer gewann die 41. Ausgabe, die ausschließlich in Peru ausgetragen wurde, souverän, 46 Minuten vor Nani Roma (X-raid 4WD). Rang drei ging an Sébastien Loeb im Peugeot 3008 DKR.

Seit Jahren hatte Toyota versucht, die Dakar-Rallye zu gewinnen, doch mehrmals scheiterte man knapp. Al-Attiyah fährt seit 2017 einen der Hilux-Prototypen. "Wir sind hierher gekommen, um zu kämpfen, Etappen zu gewinnen und eine gute Leistung zu zeigen. Wir wussten aus dem Vorjahr, dass wir ein gutes Auto haben", sagte der Mann aus Katar.

Al-Attiyah führte die heurige Rallye seit der dritten Etappe an und konnte seinen Vorsprung kontinuierlich vergrößern; vor allem in der zweiten Woche setzte er sich von den Konkurrenten ab. Drei Etappen entschied der 48jährige für sich; an vier weiteren Tagen war er in den Top 3.

Nach 2011 für Volkswagen und 2015 für X-raid feierte Al-Attiyah seinen dritten Dakar-Sieg vor dem Spanier Roma, der zu Protokoll gab: "Ehrlich gesagt haben wir nicht erwartet, dass es Nasser so gut macht, denn er hatte noch nie so eine reibungslose Rallye, aber er kennt dieses Terrain sehr gut." Etwa zwei Drittel der Strecke verlief durch Dünen und Wüsten; mit nur zehn Tagen war es die kürzeste "Dakar" der Geschichte.

Wie hart die Rallye dennoch für Mensch und Material war, zeigte sich bei den Buggys von X-raid. Carlos Sainz hatte technische Schwierigkeiten, Stéphane Peterhansel blieb mehrmals im Sand stecken und musste aufgeben, auch Cyril Despres kam nicht problemlos durch. Roma hingegen setzte auf den allradgetriebenen Mini-Protoypen. Sein Beifahrer Alex Haro Bravo durchlebte eine Tortur, denn seit der sechsten Etappe war er mit zwei angeknacksten Rippen unterwegs.

Als Dritter stand Loeb auf dem Podium, der einen zwei Jahre alten Peugeot-Buggy steuerte. Vier Etappensiege konnte der Franzose in diesem Jahr feiern, mehr als jeder andere Fahrer, doch Loeb blieb zu oft im Sand stecken; hinzu kamen technische Probleme am 3008 DKR. Schließlich betrug sein Rückstand auf Al-Attiyah knapp zwei Stunden. Für Loeb und seinen Co-Piloten Daniel Elena geht es nun zurück nach Europa, denn in einer Woche bestreiten sie für Hyundai die Rallye Monte-Carlo.

Der amtierende Rally-Raid-Weltmeister Jakub Przygonski erreichte das Ziel in Lima als Vierter. Der Pole steuerte so wie Roma einen allragetriebenen Mini von X-raid, deren Buggys letztlich keine Rolle bei der Vergabe der Podestplätze spielten. Nach dem Ausfall von Peterhansel war Despres als Fünfter der bestplatzierte im Ziel. Sainz gewann zwar die letzte Etappe, im Gesamtklassement landete der Vorjahressieger aber außerhalb der Top 10.

Autos – Endstand nach zehn Etappen:

1. Al-Attiyah/Baumel (Toyota) ... 34:38:14 Stunden
2. Roma/Haro Bravo (Mini 4WD) ... + 46:42 Minuten
3. Loeb/Elena (Peugeot) ... + 1:54:18 Stunden
4. Przygonski/Colsoul (Mini 4WD) ... + 2:28:31
5. Despres/Cottret (Mini 2WD) ... + 2:48:43
6. Prokop/Tomanek (Ford) ... + 3:19:02
7. Al-Rajhi/Gottschalk (Mini 4WD) ... + 4:30:56
8. Garafulic/Palmeiro (Mini 4WD) ... + 7:57:58

Bei den Motorrädern hält indes die Siegesserie von KTM an – seit 2001 ist der österreichische Hersteller bei dieser Marathonrallye bereits ungeschlagen. 2019 feierte man den insgesamt 18. Erfolg in Serie – und das mit einem Dreifachsieg, angeführt von Toby Price aus Australien, der schon vor drei Jahren in Südamerika gewonnen hatte; er meisterte auch die letzte Etappe souverän und holte sich den Tagessieg. Gesamtzweiter wurde Matthias Walkner, der die Wiederholung seines Vorjahressieges letztlich um 9:13 Minuten verpasste.

Für Pablo Quintanilla (Husqvarna) platzten die Träume vom ersten Gesamtsieg auf der allerletzten Etappe von Pisco nach Lima schon nach zehn Kilometern: Der Chilene begann die finale SP mit nur einer Minute Rückstand auf Price, allerdings stürzte er früh und brach sich den Fuß. Er konnte zwar bis ins Ziel weiterfahren, doch seine Siegchancen waren vorbei. Quintanilla verlor rund 20 Minuten, wodurch er in der Gesamtwertung noch von Rang zwei auf vier zurückfiel, weil die Rennleitung nachträglich entschied, eine Zeitstrafe gegen Sam Sunderland (KTM) zurückzunehmen.

In der Quad-Wertung feierte Nicolas Cavigliasso einen souveränen Triumph, der Argentinier gewann mit seiner Yamaha acht von zehn Etappen. Bei seiner erst zweiten Dakar-Teilnahme konnte der 27jährige seinen Debütsieg bejubeln.

Motorräder – Endstand nach zehn Etappen:

1. Toby Price (KTM) ... 33:57:16 Stunden
2. Matthias Walkner (KTM) ... + 9:13 Minuten
3. Sam Sunderland (KTM) ... + 13:34
4. Pablo Quintanilla (Husqvarna) ... + 20:46
5. Andrew Short (Husqvarna) ... + 44:10
6. Xavier de Soultrait (Yamaha) ... + 54:00
7. José Ignacio Cornejo (Honda) ... + 1:08:06 Stunden
8. Luciano Benavides (KTM) ... + 1:09:10

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