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Action pur

Die Jubiläums-Ausgabe des traditionsreichen 24h Rennens hatte alles: Action, Drama, Emotionen und die prognostizierten Wetter-Kapriolen. 230.000 Zuschauer erlebten in der Eifel den Ausfall zahlreicher Top-Teams und vieler Österreicher.

Bernhard Schoke

Die 50. Auflage zweimal rund um die Uhr erfüllte die Erwartungen der Fans, die nach den Corona-Jahren wieder ausgesprochen zahlreich an der 25,378 Kilometer langen Strecke vertreten waren. Siehe sahen wie sich sukzessive die Erwartungen und Prognosen der Insider und langjährigen Beobachter zur Realität wurden.

Bereits in den Qualifyings zeichnete sich ab, dass es nicht nur ein Sprintrennen, sondern ein „Hauen und Stechen“ geben würde. Und bereits in der Anfangsphase mussten zahlreiche hochgehandelte und aussichtsreich gelegene Teams die Segel streichen. Besonders spektakulär das Bruder-Duell von Dries und Laurens Vanthoor. Es endete mit einem kapitalen Dreher in der Hohenrain-Schikane, bei dem der hoch gehandelte Manthey-Porsche mit der Startnummer 1 irreparabel beschädigt wurde. Zuvor hatte er sich – aufgrund eines Gelb-Vergehens im Qualifyings – vom Ende der ersten Startgruppe ins Rennen gehend bereits wieder in die Top 10 vorgearbeitet.

Dramatisch dann der Ausfall des KTM X-Bow mit Felix von der Laden am Steuer: Der Bolide ging in Flammen auf. Auslöser war, wie er später rapportierte, ein schlagartiger Druckabfall beim Benzinleitungs-System. Offensichtlich hatte es ein Leck gegeben. In Verbindung mit dem heißen Turbolader entzündete sich der Kraftstoff. Die Streckenposten begannen zu löschen – solange, bis der Pilot dann aus dem Renner musste. Aufgrund des abschüssigen Streckenabschnitts und der im Renntrimm nicht vorgesehenen Handbremse machte er sich dann selbstständig, touchierte rechts die Leitplanke, rodelte über die Strecke und kam dann final auf der anderen Seite in der Leitplanke zum Stehen, wo er final strandete.

Darüber hinaus kennzeichneten eine Vielzahl von Gelb- und Code60-Phasen nahezu den gesamten Verlauf. Herausforderung dabei: Die exakte Einhaltung der dann gültigen Geschwindigkeitslimits, die beim Übertreten von der Rennleitung unerbittlich mit „deutlichen“ Zeitstrafen geahndet wurden.

Darüber hinaus hatte die Eifel in diesem Jahr auch wieder Wetter-technisch einige Herausforderungen an die Piloten. In der Nacht sank das Thermometer bis in den niedrigen einstelligen Bereich. Dann die Reifen auf optimaler Temperatur zu halten – insbesondere in den Bereichen in denen Speed-Limits durch Flaggen angeordnet waren – bedeuteten erhebliche zusätzliche Herausforderungen für Mensch und Material.

Betroffen von den Ausfällen waren insbesondere die österreichischen Piloten:
Klaus Bachler, Martin Ragginger, Philipp Eng, Kevin Estre, Dominik Baumann, und Max Hofer – um die prominentesten Namen zu nennen.
Von den Ausfällen – insgesamt kamen nur 93 der 135 gestarteten Fahrzeuge in die vorläufige Gesamt-Wertung – betroffen waren vor allem die Top Teams, die mit mehr oder weniger Werksunterstützung unterwegs waren. Sie lieferten sich in den Anfangsstunden einen Kampf – teilweise auf Biegen und Brechen. In Summe sahen 18 Boliden der Top-Klasse SP9 nicht die schwarz-weiß-karierte Zielflagge.

Bester Österreicher wurde Marco Seefried auf Rang 9 in einem Porsche. Simon Reicher (Audi R8 LMS) wurde auf Rang 13 gewertet.
In der Klasse SP-X starteten die Stuck-Brüder unter österreichischer Flagge und wurden Zweite zusammen mit Reinhard Kofler.
Und Lukas Niedertscheider kam in seinem Seat als Dritter in die TCR Wertung.

In Summe: Kein Jahr der Österreicher, obwohl zahl- wie aussichtsreich ins Rennen gegangen.

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