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24h Le Mans: Wasserstoffautos auf 2026 verschoben Wann wird es die erste Wasserstoffklasse geben?
Motorsport Images

"Keine große Sache": Wasserstoffautos in Le Mans auf 2026 verschoben

Es wird erst frühestens im Jahr 2026 eine Wasserstoffklasse bei den 24h von Le Mans geben - Laut dem Projektleiter ist das aber "keine große Sache"

Die Einführung einer eigenen Kategorie für Wasserstoffautos bei den 24 Stunden von Le Mans wurde um ein Jahr auf die Saison 2026 verschoben. Eigentlich sollte ein solches Auto bereits 2024 an den Start gehen, doch das Projekt musste bereits zweimal neu terminiert werden. Dennoch sieht sich Bernard Niclot, der beim Automobile Club de l'Ouest (ACO) als Berater für Wasserstoffautos tätig ist, nicht unter Zeitdruck.

Der ACO arbeitet seit 2017 an der Einführung einer Null-Emissions-Klasse, das erste Fahrzeug sollte in der Saison 2024 an den Start gehen. Das Wasserstoffauto wird von Red Bull Advanced Technologies und dem Chassishersteller Oreca gebaut.

Darüber hinaus arbeitet GreenGT mit dem ACO an einem Wasserstoff-LMP3, der bereits Rundenzeiten wie ein GT3-Auto im Le Mans Cup in den Asphalt brennt. Dieses Auto soll helfen, die Technologie besser zu verstehen und zu klären, welche Wasserstofftanks im Motorsport benötigt werden. Die Tanks werden von Plastic Omnium geliefert.

Gründe für die Verschiebung bekannt

Die COVID-19-Pandemie und holprige globale Lieferketten haben die Projekte ausgebremst, sodass noch kein Wasserstoffauto bereit ist, auf dem hohen Niveau der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zu konkurrieren. Niclot sagt: "Ich glaube nicht, dass wir diese Kategorie 2025 sehen werden, weil die Zeit nicht ausreicht. Für 2026 ist es machbar."

Dennoch könnte ein solches Fahrzeug bereits 2025 zum Einsatz kommen, denn in Le Mans gibt es die Garage 56, eine Sondereinschreibung für Fahrzeuge mit innovativer Technologie. Das Auto würde dann aber wie das NASCAR-Auto im Jahr 2023 außerhalb der Wertung starten. Ob es 2025 ein Auto für die 24h von Le Mans geben wird, steht noch in den Sternen.

"Es gibt zwei Gründe für diese Verzögerung", erklärt Niclot. "Der erste ist natürlich die COVID-19-Situation, die alles verlangsamt hat, vor allem bei den Wasserstoffautos. Wir haben beim GreenGT-Projekt gesehen, dass einige Teile auch in normalen Zeiten lange auf sich warten lassen, und während der Pandemie war es noch schwieriger. Deshalb ist es für einen Hersteller schwierig, unter diesen Bedingungen ein Entwicklungsprogramm aufzustellen."

Hersteller brauchen Klarheit

"Der zweite Grund ist, dass wir glauben, dass Wasserstoffautos in Le Mans mit Verbrennungsmotoren konkurrieren können, aber das ist eine schwierige Aufgabe", fährt Niclot fort. "Wir glauben, dass es machbar ist, und die Studien von Red Bull Advanced Technology zeigen auch, dass die angestrebte Leistung erreicht werden kann, aber andererseits ist es nicht so einfach. Wir haben schöne Ordner mit Studien, aber letztendlich müssen wir es auf der Strecke zeigen können, und die Ingenieure wissen, dass das etwas anderes ist".

Bisher habe noch niemand ein solches Auto gebaut, und es ist nicht sicher, ob es wirklich konkurrenzfähig sein wird, erklärt der Berater. Außerdem würden Hersteller, die sich für diese Kategorie entscheiden, ein gewisses Risiko eingehen. "Es kann sich für sie lohnen, aber sie müssen das Auto erst sorgfältig entwickeln, und das braucht Zeit. Das ist ein weiterer Grund, warum das Programm verschoben wurde.

Mit den neuen Hypercars und LMDh-Autos steht der Langstreckensport vor einer neuen goldenen Ära, von der auch die Wasserstoffautos profitieren dürften. Deshalb hält Niclot die Verschiebung des Projekts für "keine große Sache", denn die neue Klasse werde "vom Boom der Hypercars profitieren". Der nächste Schritt ist die Ausarbeitung eines Reglements. Niclot: "Wir wissen, was machbar ist, und wir wollen das Reglement in diese Richtung schreiben, aber wir haben es noch nicht schwarz auf weiß." Die Hersteller sollen also bald Klarheit haben, was in der neuen Wasserstoffklasse erlaubt ist und was nicht.

Motorsport-Total.com

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