
Formel 1 Launches 2011 | 08.02.2011
Konventioneller VJM04 wurde präsentiert
Das letzte neue Auto wurde präsentiert. Der neue Force India-Mercedes VJM04 ist eher konventionell gebaut, nur die Airbox wurde vom Vorjahrs-Mercedes kopiert.
Fotos: Force India
Als zwölftes und letztes Team hat Force India heute sein neues Auto für die kommende Saison vorgestellt. Der indische Rennstall enthüllte den VJM04 hinter verschlossenen Türen in Großbritannien, übertrug die Präsentation aber via Internet in die ganze Welt. So hätten die teilnehmenden User über ein spezielles Online-Formular sogar eigene Fragen stellen sollen.
Doch zum geplanten Beginn um 15:00 Uhr MESZ bekamen die tausenden Force-India-Fans auf der ganzen Welt zunächst nur eine Fehlermeldung auf ihren Monitor transportiert - offenbar waren die Server dem großen Interesse nicht gewachsen.
"Wir haben technische Probleme", teilte das Team über Facebook mit, aber zumindest funktionierte die Veröffentlichung der Studioaufnahmen des neuen VJM04 über die Medien-Fotoseite.
Darauf zu sehen ist ein konventionelles Formel-1-Auto, das aktuellen Trends (hohe Frontpartie, taillierte Seitenkästen, flaches Heck) folgt und wenig Revolutionäres erkennen lässt. Überraschend lediglich das Design der Airbox, bei dem Force India jenen Ansatz kopiert, den Mercedes schon 2010 erstmals ausprobiert und Lotus für 2011 übernommen hat. Davon verspricht man sich offensichtlich aerodynamische Vorteile.
Jungfernfahrt steht noch bevor
Bei den ersten Testfahrten in Valencia rückte Force India übrigens noch mit einem modifizierten Vorjahresmodell aus, um sich auf Versuche mit den neuen Pirelli-Reifen konzentrieren und gleichzeitig die Entwicklung des Neuwagens möglichst lange ausreizen zu können.
Ab Donnerstag wird dann aber der heute enthüllte VJM04 im Einsatz sein, der mit dem damals noch von James Key designten Vorgängerfahrzeug einige Gemeinsamkeiten hat.
Teamchef Vijay Mallya möchte mit seiner Crew auch in diesem Jahr in die Punkteränge vordringen und nach Möglichkeit sogar mehr erreichen als in der vergangenen Saison: Der Inder träumt nach wie vor vom Podium beim ersten Rennen in Indien.
"2010 war ein außerordentlich gutes Jahr für das Team. Wir sammelten 68 Punkte und belegten Platz sieben in der Gesamtwertung. Vor uns lagen ausschließlich Rennställe, die bereits Titel gewonnen haben. Das zeigt: Wir sind noch immer voll auf Kurs, um unsere Ziele zu erreichen", sagt Mallya am Rande der Fahrzeug-Präsentation.
Ansonsten bleibt alles beim Alten: Vijay Mallya und die niederländische Mol-Familie kontrollieren die Anteile; Mallya ist zudem Teamchef, Otmar Szafnauer Betriebsdirektor, Bob Fernley Teamdirektor, Andy Stevenson Teammanager und Dominic Harlow Chefingenieur. Dafür haben mit James Key und Mark Smith die zwei wahrscheinlich wichtigsten Stützen der Designabteilung Silverstone im Laufe des vergangenen Jahres verlassen.
Endlich der GP von Indien
2011 ist für das Team von Vijay Mallya ein besonderes Jahr, denn die Formel 1 gastiert am 30. Oktober erstmals in Indien. Bereits im Februar 2008 hatte Mallya angekündigt: "Beim Indien-Grand-Prix 2010 wird Force India auf dem Podest stehen!"
Doch erstens wurde das Rennen seither um ein Jahr verschoben und zweitens hätte er dieses Ziel am liebsten mit einem indischen Fahrer am Steuer erreicht, wozu es wahrscheinlich nicht kommen wird.
"In diesem Jahr gibt es noch mehr, was uns optimistisch stimmt", meint der Geschäftsmann. "Wir haben nämlich drei Rennfahrer, die darauf aus sind, den nächsten Schritt in ihren Karrieren zu machen - seien das Punkte, Podien oder Siege. Unser erfahrenes Technikteam verfügt über den Einfallsreichtum, die Flexibilität und den Antrieb, um die neuen Regeln entsprechen umzusetzen."
"Wir verfügen über die nötigen Werkzeuge und die Ressourcen aus unseren Partnerschaften mit McLaren und Mercedes, um sogar noch größere Ziele anzustreben", hält der Inder fest und merkt an: "Dass es da noch einen besonderen Event gibt, den ich persönlich kaum erwarten kann, brauche ich nicht extra zu erwähnen. Dabei handelt es sich natürlich um den ersten Grand Prix in Indien."
"Gäbe es einen besseren Ort als die Heimat, um einige unserer Ziele zu erreichen?", fragt der Teamchef von Force India, der 2011 erneut auf die Fahrdienste von Adrian Sutil baut. Der Deutsche bleibt dem Rennstall erhalten, bekommt in DTM-Champion Paul di Resta aber einen neuen Stallgefährten an die Seite.
Denn Force India hat den Vertrag mit Adrian Sutil für ein fünftes Jahr verlängert und anstelle von Vitantonio Liuzzi DTM-Champion Paul di Resta an Bord geholt. Di Resta erhielt den Zuschlag nicht zuletzt dank der Unterstützung von Motorenhersteller Mercedes, dem viel daran lag, den jungen Schotten in der Formel 1 unterzubringen. Auch der Testfahrer ist neu: Nico Hülkenberg dockte nach seinem Aus bei Williams bei Force India an.